Ich glaube, das ist die Frage, die wir in unserer Gemeindearbeit jeden Tag neu stellen müssen, ja in jeden Augenblick. Dabei geht es nicht um schnelle Antworten, welche wir gern geben. Solche wie, damit wir Gott loben, damit wir Gemeinschaft haben, damit wir mit Gott reden usw.

Sicher ist an diesen schnellen Antworten auch etwas dran. Doch ich glaube, damit bleiben wir viel zu sehr an der Oberfläche und lassen uns damit zufrieden stellen. Ich denke wir müssen lernen, viel tiefer hintern den Sinn des Ganzen zu kommen. Ich will hier nicht die Handlungen in Frage stellen und die Formen und Riten. Im Gegenteil umso länger ich als Pfarrer im Dienst bin, umso mehr wird mir deutlich, dass die Menschen gewisse Riten brauchen. Auch wir Christen brauchen sie. Gerade an neuen Gemeinden wird das besonders sichtbar. Wie oft waren es die religiösen Riten, an denen man sich gestört hat. Doch nach wenigen Jahren finden wir in den neuen Gemeinden auch gewisse Formen und Riten, vielleicht andere, aber sie sind da.

Doch wieder zurück zu der Frage "Warum tun wir das, was wir in der Kirche tun?". Ich denke diese Frage müssen wir uns immer ganz neu stellen. Damit wir nicht irgend welche religöse Hülsen leben, die kein Mensch versteht und keinenem wirklich etwas gibt. Da ist dann der Begriff Tradition fehl am Platz. Gott muß nicht in Formen angebetet werden, die uns nicht gefallen. Denn ihm gefällt in Wirklichkeit nur unser Lob, wenn es echt ist.

Wir leben gerade in einer postmodernen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, wo das religiöse wieder im Vormasch ist. Doch das Religiöse und in unserem Fall der christliche Glaube muss authentisch und echt sein. Wenn es das nicht ist hat es keine Chance.

Darum müssen wir das, was wir in der Kirche tun, aus ganzer Liebe und aus ganzem Herzen zu Gott und Jesus Christus, zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen tun. Nur so kann das Evangelium in unserer Umwelt wirken und die Herzen der Menschen erreichen.

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