MIT GEIST UND MUT … … DIE VERHEISSUNG FESTHALTEN

Allianzgebetswoche 2014
Allianzgebetswoche 2014
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Predigt zur Allianzgebetswoche 2014

 Liebe Gemeinde,

hier sind einmal 20 Kennzeichen woran man erkennt, dass man langsam alt wird:

  1. Man schläft und die anderen denken, dass man tot ist.
  2. Man will etwas tun, aber der Rücken macht nicht mehr mit.
  3. Sie hören auf ihren Bauch einzuziehen, egal wer in den Raum herein kommt.
  4. Beim Autofahren ist das Navigationsgerät das wichtigste Gerät.
  5. Sie sind stolz auf Ihren Rasenmäher.
  6. Ihre Arme sind beim Zeitung lesen meistens zu kurz.
  7. Sie singen zur Fahrstuhlmusik.
  8. Sie gehen lieber auf Arbeit, als dass sie einmal zu Hause krank sind.
  9. Sie hören gern zu, wenn andere Leute von ihrer Arbeit reden.
  10. Sie denken nicht mehr, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung eine Herausforderung für sie ist.
  11. Wenn die Leute um 9.00 Uhr abends anrufen und sie dann fragen: „Bist du noch wach?“
  12. Sie die meisten Fragen mit: “Weil ich es sage.” beantworten.
  13. Wenn sich das Ende der Krawatte nicht mehr in der Nähe der Oberkante der Hose befindet.
  14. Sie einen Metalldetektor mit zum Strand nehmen.
  15. Wenn sie wissen, was das Wort „Beteiligung“ bedeutet.
  16. Wenn sie sich nicht mehr daran erinnern können, wann sie das letzte Mal beim Fernsehen auf dem Fußboden lagen.
  17. Wenn ihre Ohren mehr Haare haben, als ihr Kopf.
  18. Sie führen einen heftigen Streit über die Höhe der zukünftigen Rente.
  19. Der Wetterkanal ist das wichtigste Programm im Fernsehen.
  20. Sie sitzen im Schaukelstuhl und ihn nicht starten können.

 Gut sicher kann man diese etwas scherzhafte Liste weiterführen. Heute am letzten Tag unserer Allianzgebetswoche geht es wieder um Kaleb. Dabei geht es um ihn als einen Mann der in die Jahre gekommen ist. Er ist alt geworden. Wobei man das mit dem alt werden auch recht relativ sehen muss. Mose, der wurde erst zu seiner Mission berufen, als er fast so alt war, wie Kaleb jetzt ist.

Wir lesen jetzt so etwas wie die Rückschau des Kaleb auf sein Leben. Wir lesen Josua 14, 6b-12:

 Kaleb sprach: Du weißt, was der Herr zu Mose, dem Mann Gottes, sagte meinet- und deinetwegen in Kadesch-Barnea. Ich war vierzig Jahre alt, als mich Mose, der Knecht des Herrn, aussandte von Kadesch-Barnea, um das Land zu erkunden, und ich ihm Bericht gab nach bestem Wissen. Aber meine Brüder, die mit mir hinaufgezogen waren, machten dem Volk das Herz verzagt; ich aber folgte dem Herrn, meinem Gott, treulich. Da schwor Mose an jenem Tage und sprach: Das Land, das dein Fuß betreten hat, soll dein und deiner Nachkommen Erbteil sein für immer, weil du dem Herrn, meinem Gott, treulich gefolgt bist. Und nun siehe, der Herr hat mich am Leben gelassen, wie er mir zugesagt hat. Es sind nun fünfundvierzig Jahre her, dass der Herr dies zu Mose sagte, als Israel in der Wüste umherzog. Und nun siehe, ich bin heute fünfundachtzig Jahre alt und bin noch heute so stark, wie ich war an dem Tage, da mich Mose aussandte. Wie meine Kraft damals war, so ist sie noch jetzt, zu kämpfen und aus- und einzuziehen. So gib mir nun dieses Gebirge, von dem der Herr geredet hat an jenem Tage; denn du hast‘s gehört am selben Tage, dass dort die Anakiter wohnen und große und feste Städte sind. Vielleicht wird der Herr mit mir sein, damit ich sie vertreibe, wie der Herr zugesagt hat. Da segnete ihn Josua und gab Kaleb, dem Sohn Jefunnes, Hebron zum Erbteil. Daher wurde Hebron das Erbteil Kalebs, des Sohnes Jefunnes, des Kenasiters, bis auf diesen Tag, weil er dem Herrn, dem Gott Israels, treulich gefolgt war.

 Es ist schon interessant, dass wir heute einen richtigen Zeitsprung machen. In den letzten Tagen bewegten wir uns hauptsächlich in der Zeit als Kaleb als Spion unterwegs war und etwa 40 Jahre alt war. Jetzt ist er ein älterer Herr und auch der Führer seines Stammes und als solcher bittet er nun darum, dass er das bekommt, was ihm verheißen wurde und ihm damit zusteht. Er bittet um die Zuteilung des Landes. 
Josua und ihm war es ja im Gegensatz zu den anderen 10 Spionen verheißen worden, dass sie aktiv an der Landnahme von Kanaan beteiligt waren. Sie haben beide im Vertrauen auf Gott im Gegensatz zu den anderen 10 Spionen sich für die Landnahme ausgesprochen. Begeistert von dem Land waren sie ja alle 12, von der Fruchtbarkeit des Landes – die überdimensionierte Weintraube, die wundervollen Früchte – das Land, in dem Milch und Honig fließt. Da hat sie alle gereizt, dieses wunderbare Land einzunehmen. Vielleicht hatten sie sogar so einen Lobpreis auf den Lippen:

Nimm ein, nimm ein das gute Land, das Gott dir gibt. Nimm ein, nimm ein das gute Land, das Gott dir gibt, und lass dein Leben vor ihm sein so angenehm, dass der Herr sich dran freut.

Doch dann kam die Furcht und die Angst. Die Furcht und die Angst vor dem Ungewissen, vor den Menschen, die dort lebten, die in großen und festen Stadtstaaten lebten und so einem wandernden Nomadenvolk gut Widerstand leisten konnten. Dann waren noch die Anakiter, Menschen von großer Gestalt. Die Spione fühlten sich ihnen gegenüber wie Zwerge. Alles was Furcht einflößt, begegnete ihnen. So war es nicht verwunderlich, dass da einige absprangen. Es war leider die Mehrheit.

Aber Josua und Kaleb blieben dem Auftrag und der Sendung gerecht. Sie machten dennoch dem Volk dennoch Mut zu Landnahme. Sie blieben ihrem Auftrag treu und blieben Gott treu. Sie wussten mit Gottes Hilfen können wir es schaffen. Sie waren sogar bereit für diese Treue ihr Leben zu opfern.

Und nun nach weiteren 45 Jahren hatten sie es schafft. Kaleb, jetzt 85 Jahre als, überlebte 40 Jahre Wüstenwanderung, weitere 45 Jahre an der Seite Josua hat er nun gekämpft um das gelobte Land einzunehmen. Sie waren jetzt kurz vor dem Ziel. Eine letzte Schlacht ist noch zu schlagen, vielleicht aber die wichtigste.

Jetzt im Alter von 85 Jahren ist er vor Ort um die Versprechen und Verheißungen einzulösen, die Gott ihm und seinen Nachkommen durch Mose gegeben hat: „Das Land, das dein Fuß betreten hat, soll dein und deiner Nachkommen Erbteil sein für immer, weil du dem HERRN, meinem Gott, treulich gefolgt bist.“ 

Liebe Leute,
mit 85 Jahren ist doch mal langsam Rente angesagt oder? Wir diskutieren bei uns, ob wir mit 60, 63 65 67 oder 69 Jahren in Rente gehen. Mein Freund Erhard plant noch im Alter von fast 75 Jahren Windparks.

 Wir hätten doch jetzt alle Verständnis, wenn Kaleb jetzt ein wenig müde wäre? Wäre es nicht sinnvoll für ihn sich etwas zurück zu ziehen den jungen Kriegern langsam das Feld zu überlassen, sich langsam in den Ruhestand einem schönen Seniorenzelt zu setzen und zu leben, seine letzten Jahre vielleicht ein wenig Wüstengolf zu spielen, Kräutertee zu trinken, und Geschichten zu erzählen, wie schwer diese Wüstenjahre waren. Doch Kaleb denkt nicht im geringsten daran, mit 85 Jahren in Rente zu gehen. Im Gegenteil, was sagt er: „Siehe, ich bin heute fünfundachtzig Jahre alt und bin noch heute so stark, wie ich war an dem Tage, da mich Mose aussandte. Wie meine Kraft damals war, so ist sie noch jetzt, zu kämpfen und aus- und einzuziehen.“ Statt sich auf sein Altenteil zurückzuziehen, will Kaleb im Spiel bleiben. Er will diese letzte große Schlacht noch kämpfen. Noch hat er die Gesundheit, hat die Energie, und hat immer noch den Wunsch und die Sehnsucht nach der Landnahme. Er hat die Sehnsucht, dass sich die Verheißung Gottes erfüllt. Er nimmt den Kampf auch im Alter auf. Im Vertrauen auf Gottesverheißung bin ich bereit, das schwerste Teil des Landes einzunehmen: Das Land der Anakiter, das Land der großen Menschen, das Land der Riesen mit ihren großen und festen Städten. Im Vertrauen auf Gott nehme ich die Herausforderung an. Im Alter erfüllt sich Kalebs Verheißung, aber er erfährt auch sogleich seine größte Herausforderung.

 An Kaleb können wir lernen:

  1. Wir können immer etwas tun, bis zu dem Tag an dem uns Gott heim ruft. Gott gibt uns Atem, damit wir leben, so singen wir in einem Lied. Zum Leben gehört auch das Tun. Auch die, die körperlich schwach sind, können immer noch etwas tun – für Gott auf jeden Fall, in dem wir beten, Gott anbeten, dem anderen ein gutes Wort sagen und kleine Handreichungen tun. Aber auch die anderen älteren unter uns sollten noch im Alter aktiv sein, das hält wirklich jung. Ganz unrecht hat der Kaleb nicht.
    Am Freitag begegnete mir jemand, der sagte zu mir: „Ich bin jetzt Rentner, aber ich fühle mich nicht so. Ich muss noch etwas tun.“
    Vielleicht geht es manchen von euch auch so. Da kann ich sagen: Für Gott und sein Reich können wir mit unseren Gaben immer etwas tun. Das ist altersunabhängig.
  2. Für die Aufgabe im Alter kann uns Gott sogar unser ganzes Leben lang vorbereitet haben. Kaleb wurde durch seinen Lebensweg zur perfekten Person, um den Kampf gegen die Anakiter zu führen. Er hatte die meiste Erfahrung, hatte die meisten Kämpfe geführt. Er hatte sie 45 Jahre lang studiert und auf diese Gelegenheit gewartet.
    Auch uns bereitet Gott für Aufgaben in unserem Leben vor, sofern wir bereit sind, ihm zu vertrauen. Er weiß, was er tut, und er wird uns dann auch in den entsprechenden Situationen beistehen.
  3. Manchmal kann das wirklich sehr lange dauern, bis wir sehen wie sich Gottes Verheißungen erfüllen, selbst dann wenn wir für sie gekämpft haben. Wenn wir uns mit Mut und Geist, wie unser Allianzwoche betitelt ist für diese Verheißungen eingesetzt haben. Bei Kaleb dauerte die Verheißung und ihre Erfüllung 45 Jahre. Dennoch blieb aber der Anspruch des Kalebs an die Verheißung Gottes in all den Jahren lebendig. Sie gab ihn Kraft den langen Weg im Vertrauen auf Gott zu gehen. So dürfen auch wir auf Gott vertrauen, dass er auch seine Verheißungen in unserem Leben erfüllt, dass er mit uns geht und uns führt in allen Höhen und Tiefen. Vielleicht klingt es manchmal wie eine Floskel, aber es ist wahr und gilt eben auch für unser Gebet: Gott erfüllt nicht alle unsere Bitten, aber alle seine Verheißungen.

Amen.

 

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