Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes

Predigt zu 2. Korinther 4,14–18 – Sonntag Jubilate in der Kirche in Großröda

Liebe Gemeinde,

es gibt Tage, da möchte man am Morgen am liebsten im Bett bleiben. Sich herumdrehen, die Bettdecke über den Kopf ziehen und weiterschlafen. Aber dann klingelt der Wecker und die Uhrzeiger springen immer weiter und man muss aus dem Bett heraus. Man hat eigentlich keine Energie, den Tag zu bewältigen. Vielleicht erwartet uns da etwas, was wie ein Damokles-Schwert über uns hängt.

Nun es gibt auch die anderen Tage, da springt man gern aus dem Bett, ist hoch motiviert und möchte sprichwörtlich Bäume herausreißen.

Aber was macht man an den Tagen, von denen man sagt, die sind zum Vergessen oder wie es jemand sagt: “Das ist ein Tag zum in die Tonne drücken!”

Auf Gott hören

Liebe Gemeinde,

Stiftshütte

mit einer kleinen Geschichte aus der Frühzeit der Telekommunikation am Anfang meiner Predigt heute möchte ich deutlich machen, wie wichtig gutes Hören und Zuhören ist:

Als der Telegraph, sprich das Morsegerät, die schnellste Methode der Telekommunikation war, sah ein junger Mann eine Anzeige in der Zeitung, dass in einem Telegrafenbüro Mitarbeiter gesucht werden. Er ging zu der angegebenen Adresse des Büros hin. Als er dort ankam, betrat er einen großen, geschäftigen Raum mit vielen Geräuschen einschließlich des Klapperns der Telegraphen im Hintergrund.

An der Rezeption wurde er angewiesen, ein Formular auszufüllen und zu warten, bis er vom Personalchef in sein Büro gerufen wurde. So füllte er das Formular aus und setzte sich zu den 7 anderen Bewerbern, die schon dasaßen.

Nach ein paar Minuten stand der junge Mann auf, durchquerte den Wartebereich des Büros und ging in die Personalabteilung. Nach wenigen Minuten kam dann der Personalchef mit dem jungen Mann wieder heraus und teilte den anderen Bewerbern mit: „Meine Herren, vielen Dank, dass sie gekommen sind, aber die Stelle wurde soeben besetzt.“

Die anderen Bewerber waren natürlich sauer und sagten: „Das geht doch nicht! Er ist als letzter hereingekommen. Und wir hatten nicht einmal die Chance zu einem Bewerbungsgespräch!“

Was war passiert?

Nun der Personalchef gab ihnen die Antwort darauf: „Es tut mir leid, aber die ganze Zeit, wo sie hier saßen, sandte der Telegraph im Morsealphabet folgende Nachricht: „Wenn Sie diese Nachricht hören, dann kommen Sie einfach rein. Die Stelle gehört ihnen!“ Keiner von Ihnen hat die Nachricht gehört oder verstanden. Der junge Mann tat es. Darum gehört die Stelle jetzt ihm.

Christi Himmelfahrt: Ein Feiertag mit religiöser Bedeutung und Freizeitaktivitäten

Christi Himmelfahrt, ein Feiertag, der jedes Jahr 40 Tage nach Ostersonntag begangen wird, steht vor der Tür. Doch was genau wird an diesem Tag gefeiert? Und warum ist dieser Feiertag für alle ein freier Tag?

Gemäß den Berichten des Evangelisten Lukas wird in der Bibel zweimal über die Himmelfahrt Jesu berichtet – einmal in Lukas 24,50-53 und dann erneut in der Apostelgeschichte 1,4-12. An Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu von den Toten. Das leere Grab und die Erscheinungen Jesu vor seinen Freunden bestärken den Glauben an seine Wiederauferstehung. Anschließend verbringt Jesus 40 Tage auf der Erde, bevor er zu seinem Vater in den Himmel aufsteigt.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Vorstellung von der Himmelfahrt nicht bedeutet, dass Jesus wie eine Rakete ins All geschossen ist. In der englischen Sprache gibt es sogar zwei verschiedene Begriffe: “Sky” für den Himmel über der Erde und “Heaven” für den göttlichen und paradiesischen Himmel.

Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.

Liebe Gemeinde,
‌in diesem Jahr habe ich das erste Mal ganz bewusst frische reife Feigen gegessen. Ich sah sie in der Obstauslage des Supermarktes im Sonderangebot und dachte mit: Du nimmst sie einfach einmal mit, um sie zu probieren. Dann habe ich den oberen Stil abgeschnitten und die Früchte geviertelt und diese dann als Deko für den Salat verwendet. Später habe ich sie dann auch so gegessen. Die Frucht schmeckt nicht so süß, wie die getrocknete Frucht aus dem Feigenkuchen. Doch sie schmeckt recht angenehm.
‌Die Feige ist ja in Palästina das, was bei uns der Apfelbaum ist. So ein Feigenbaum bringt dort im Jahr bis zu drei Ernten, wobei die zweite und ganz besonders die dritte Ernte die schmackhaftesten Früchte hervorbringen.
‌Das Wachsen und Werden für die zweite Ernte nimmt Jesus in einem Gleichnis auf und mahnt in diesem zur Bereitschaft auf sein Kommen zu warten und dafür bereit zu sein.

Gott schaffe mir endlich Recht

Gott hat mein Gebet erhört! Wie schön, wer genau diese schöne Erfahrung im Glauben gemacht hat. Wenn es so gekommen ist, wie wir es uns von Gott erbeten haben – vor allem, wenn es eine baldige und konkrete Gebetserhörung war. Das ermutigt uns, beharrlich zu beten. Doch das ist nicht immer so. Vielleicht haben wir besonders in den letzten Jahren im Blick auf Corona und dem Ukraine-Krieg, aber auch auf Grund manches persönlichen Erleben die Erfahrung gemacht, dass es nicht so ist, dass unsere Gebete erhört werden oder sie werden nur bedingt erhört. Dabei kommt man schon ins Grübeln und Fragen. ‌

Nicht erhörte Gebete, und keiner von uns versteht, warum das so kommen musste, wie es gekommen ist. Das nagt an unserem Glauben und wirkt Zweifel.

‌Nicht erhörte Gebete – das ist keine Kleinigkeit – denn hier wird das Herzstück unseres Glaubens berührt.

‌Denn: zu Beten und von Gott alles zu erwarten – das ist die Grundübung des Glaubens.

Ein Beispiel von Größe

Predigt zum Sonntag Judica – Markus 10,35-45

Ein Busfahrer und ein Pfarrer stehen vor dem Himmelstor. Der Busfahrer kommt in den Himmel, der Pfarrer in die Hölle. Entsetzt beschwert sich der Pfarrer: “Ich habe jeden Sonntag zu den Leuten gepredigt und nun komme ich in die Hölle und dieser Busfahrer kommt in den Himmel! Was soll denn das?”

Antwort: “Ganz einfach: Wenn du gepredigt hast, haben alle Kirchgänger geschlafen, wenn der Busfahrer aber gefahren ist, haben alle, die im Bus waren, angefangen zu beten!”

Also ich hoffe ihr schlaft heute nicht, damit ich in den Himmel komme?

Um den Himmel, besser gesagt um das Himmelreich, geht es uns heute. Damit ist das Reich Gottes gemeint, auf das wir als Christen hinleben.

Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt – Superman und Burnout

Kennen Sie das auch? Da gibt es manchmal Tage, da weiß man schon beim Aufwachen, ehe man überhaupt aus dem Bett gekrochen ist, dass der Tag nicht zu den unbedingt besten Tagen des Lebens gehören wird. Da ist schon die eigene Stimmung von Anfang an nicht besonders positiv. Man hat schon mit dem Aufstehen das Gefühl, alles was ich heute anfasse, geht schief. Das ist heute kein Tag, an dem ich einen Weltrekord laufe oder einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde bekomme. Am liebsten würde ich heute im Bett bleiben, mich wieder umdrehen und die Bettdecke über den Kopf ziehen.

Solche Tage oder Situationen hat sicher jeder von uns schon erlebt.

Vielleicht hat man auch einen superguten und erfolgreichen Tag gehabt. Da ist alles gelaufen, wie man sich das vorgestellt hat oder sogar noch besser. Doch dann kommt eine Nachricht, die einen umhaut, die all diese Hochstimmung zunichtemacht. Eigentlich kann einen doch nach einem erfolgreichen Tag nicht so leicht etwas umhauen, doch manchmal liegt eben das Tief ganz dicht neben dem Hoch im Leben.

Neuer Himmel – neue Erde

Predigt zum Ewigkeitssonntag 2020 – Offenbarung 21,1–7

Liebe Gemeinde,
ihr kennt ja alle den alten Kinderreim, den manche Eltern sagen, wenn sich ihre Kinder verletzt haben:
Heile, heile Gänschen,
es wird bald wieder gut,
das Kätzchen hat ein Schwänzchen,
es wird bald wieder gut
Heile heile Mäusespeck
in hundert Jahren ist alles weg.

Mit ein paar tröstenden Worten und ein paar Streicheleinheiten können wir Erwachsene unsere kleinen Kinder trösten, wenn sie hingefallen sind, und sich vielleicht sogar ein wenig verletzt haben. Dann gibt es noch etwas Süßes und das Lieblingskuscheltier. Schnell ist der Schmerz überwunden. Und manchmal kann man wirklich staunen, wie zäh Kinder sein können und Schmerzen überwinden.


Leid und Schmerz


Auch im Leben von uns Erwachsen ist es gut, wenn Menschen da sind, die trösten und die anderen bei ihrem Leid und in ihrem Schmerz zur Seite stehen. Das ist ungeheuer wichtig. Man muss nicht immer gleich los reden. Manchmal ist es viel wichtiger, da zu sein und einfach zuzuhören.
Doch manchmal können Schmerz und Leid so groß sein, dass man ohnmächtig vor allem steht, dass keine Worte mehr helfen, dass einem die Worte im Halse stecken bleiben. In so einer Situation kann dann nur noch einer helfen. Das ist Gott, auf den man sein ganzes Leid, sein Schmerz und seine ganze Ohnmacht werfen kann. Dann kann man nur noch auf das blicken, was uns Gott verheißen hat. Auf das, was noch kommen wird.
Mancher ist heute hier, der seiner verstorbenen Angehörigen gedenkt. Einige von ihnen haben liebe Menschen im vergangenen Jahr verloren. Nach solchem Verlust sind wir auf der Suche nach Trost und Beistand und Neuorientierung in unserem Leben. Da helfen solche Kinderreime wie „Heile, heile Gänschen“ recht wenig.
Anders ist es mit dem Wort aus dem Buch der Offenbarung. Einem Wort, das wir immer wieder an den Gräbern unserer Verstorbenen hören. Einem Wort, das uns Hoffnung gibt, einem Wort, das uns Zukunft gibt. Einem Wort, das uns eine neue Orientierung für unser Leben geben will.

Das geistliche Wort zum Wochenende …. auch wenn wir keinen Gottesdienst feiern:

Eine Andacht zum Sonntag Laetare 22.03.2020 – Jesaja 66,10-14 

„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Ausgangsbeschränkungen sind angesagt. Jeder nur für sich. Abstand halten. Keine sozialen Kontakte .

Feste werden abgesagt. Bei mir sind es mindestens zwei Geburtstagsjubiläen, eine Hochzeit, eine goldene Hochzeit. Aber auch im dienstlichen Bereich muss ich Taufen absagen und die Konfirmationen sind gefährdet. Keine Gottesdienste zu Ostern.

Man kommt sich ohnmächtig vor. Man weiß nicht, ob das alles wirklich gegen die Corona-Pandemie hilft, ob sie dadurch zum Stillstand kommt. Es ist eine schwierige Situation, in der wir uns befinden. Manche Virologen sagen, es ist der Anfang.

Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir heißen nach deinem Namen; verlass uns nicht!

Predigt zu Jeremia 14,1-9 – 2. Sonntag nach Epiphanias – 19.01.2020

gehalten in Flemmingen und Garbisdorf

Liebe Gemeinde,

in der Leipziger Internet-Zeitung stand am 8. Januar 2020 folgender Artikel:

„Noch ist man am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Leipzig sicher, dass es nach den beiden Dürre-Sommern 2018 und 2019 nicht gleich eine Serie von Dürren in Mitteldeutschland geben wird. Aber das Jahr 2020 hat ja gerade erst begonnen. Niemand weiß, welche Wetterlagen kommen werden. Und tatsächlich thematisiert die Konferenz „Dürren in Mitteldeutschland – Auswirkungen, Herausforderungen, Anpassungsoptionen“ etwas, womit auch in Mitteldeutschland künftig häufiger zu rechnen ist.“

https://www.l-iz.de/bildung/forschung/2020/01/Am-14-und-15-Januar-beschaeftigt-sich-eine-Leipziger-Konferenz-wissenschaftlch-mit-den-Folgen-der-Duerre-311334
Jeremia – Quelle: Wikipedia

Dennoch spüren wir, dass sich unser Klima verändert. Natürlich gab es immer schon Perioden, wo das Wetter Kapriolen schlug. Es gab auch schon mehrere Dürren hintereinander. Davon berichten auch alte Chroniken und Aufzeichnungen, wie wir sie auch in unseren Pfarrarchiven finden. Doch diese Dürren und Wetterveränderungen waren nicht so von Dauer, wie sie heute sind. Aktuell hat ja besonders Australien mit der Hitze und den Waldbränden zu kämpfen.

Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein.

Predigt zum Reformationstag 2019 – Deuteronomium 6,4-9
Einführung der Kirchenältesten – Kirche Frohnsdorf

ZITAT 5. Mose 6,4 ?Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einer.? So beginnt das wichtigste jüdische Gebet. Es ermahnt die Betenden, Gott zu lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. Amen.

Liebe Gemeinde,
heute ist der Tag im Jahr, an dem wir dem Reformationsbeginn vor etwas mehr als 500 Jahren gedenken. Reformation kommt vom lateinischen und bedeutet ja Widerherstellung und Erneuerung.
Erneuerung – ich weiß nicht wie es euch ergeht, aber spätesten seit der Wende leben wir in der Evangelischen Kirche in einem ständigen Veränderungsprozess. Ich weiß, dass er vielen von uns nicht gefällt. Auch mir an vielen Stellen nicht. Auf jeden Fall lässt er uns nicht zur Ruhe kommen. Und nicht alles an ihm ist wirklich positiv, ja wir machen dabei viele negative Erfahrungen.
Denn Reformation – Erneuerung bedeutet Veränderung und das kann auch sehr schmerzhaft sein. Es bleibt nicht mehr bei dem Alten und gewohnten Trott.
Das musste auch Martin Luther zu seiner Zeit im Umgang mit seiner Kirche erleben. Wir erleben es heute im Umgang mit unserer Kirche.
Und ich sage euch umso dankbarer bin ich, dass sich heute dennoch wieder unter euch, welche dazu bereitgefunden haben, auch weiterhin für die nächsten 6 Jahre für ihre Gemeinden Verantwortung zu übernehmen.
Und wir erleben es auch im ganz persönlichen Leben wie Erneuerung und Veränderung bei uns, vielleicht in der Familie, in der Firma, oder auch in der Politik, wie auch bei den Wahlen am vergangenen Sonntag, wie Erneuerung schmerzhaft sein kann.
Nun heute möchte ich es mit euch gerade in diesem Gottesdienst einmal exemplarisch am Volk Israel durchdenken. Den modernen Staat Israel gibt es ja nun seit
71 Jahren. Er wird immer wieder von manchen Staaten der Weltgemeinschaft und besonders von seinen Nachbarn in Frage gestellt. Aber für Israel in seiner 3500 jährigen und wenn man die Geschichten der Väter dazu zählt 4000 jährigen Geschichte ist das nichts neues. Denn solange das Volk existiert, wird es in Frage gestellt. Die Ereignisse vor ein paar Wochen in Halle machen uns das ja ganz deutlich. Das Volk hat eine sehr abwechslungsreiche und manchmal sehr tragische Geschichte erlebt, bis in unsere Neuzeit hinein.
Eines der wichtigsten Ereignisse am Anfang seiner Geschichte war der Auszug aus Ägypten und die anschließende Wüstenwanderung. Vom Ende dieser Wüstenwanderung kurz vor der Landnahme, kurz vor der Einnahme des Landes Kanaan berichtet heute unser Bibeltext.
Mose der Führer des Volkes Israel war nach anstrengendem Wirken alt geworden. Er weiß, dass er bald sterben wird.

Frieden – Jahreslosung 2019

Suche Frieden und jage ihm nach! – Psalm 34,15

Jahreslosung 2019

Liebe Gemeinde,

Seit vielen Jahrzehnten ist es üblich, dass ein Bibelwort als Jahreslosung über dem Jahr steht. Für das kommende Jahr 2019 wurde ein Wort aus dem Psalm 34, 15 ausgewählt:

Suche Frieden und jage ihm nach!

Dieses kurze Wort stammt aus einem Gebet des Königs David, als er auf der Flucht war. Er war als erstes auf der Flucht vor seinem Schwiegervater Saul, der ihm nach dem Leben trachtete.

Aber er war auch auf der Flucht vor dem Philisterkönig Abimelech, bei dem er sich ursprünglich Unterschlupf und Schutz erhoffte. Er konnte also nicht die Erfahrung machen, dass der Feind meines Feindes mein Freund ist, wenn auch nur auf Zeit. Nein auch von dem musste er sich wieder trennen. Darum kommt er zum Schluss, dass die einzige wahre Hilfe Gott der Herr. Darum fordert er auf und ermutigt:

Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!