Retro-Spiritualität leben – Entlastung und zugleich Inpflichtnahme

Im Buch Emerging Church von Dan Kimball habe ich den Begriff Retro-Spiritualität gefunden. Die Retrospiritualität nimmt Bezug auf Riten und Formen des christlichen Glauben, wie sie schon seit fast 2000 Jahren in der Christenheit gelebt wird. Dabei wird aber auch deutlich, dass es im Erleben des Glaubens schon in den ersten Gemeinden große Unterschiede im Leben des Glaubens. Und so ist es eigentlich auch in der Emerging Church. Jede Gemeinde muss ihre eigenen Formen entwickeln, die nätürlich nicht unbedingt irgend etwas Neues darstellen, sondern oft kommen Formen und Riten wieder zum Vorschein, die früher verpöhnt waren.

Eins wird deutlich der Mensch der Postmoderne will einen authendischen Christen haben, der seinen Glauben lebt. Und nicht jemand der sich daran orientiert, was dem Menschen schmeckt.

Hier wird das Sprichwort umgedreht. Der Köder muss zuerst dem Angler schmecken, damit der Fisch sich wohlfühlt. Das heist doch ich muss mich als Christ in meiner Gemeinde und in ihrem Gottesdienst wohlfühlen. Ich muss meine Spiritualität authentisch leben. Der andere soll an mir erkennen, was es heißt Christ zu sein. So kann der andere an meinen Glaubenserfahrungen erleben, was es heißt, dass die Botschaft von Jesus mein Leben verändert hat.

Wichtig ist, dass das, was ich als Christ lebe, keine leere Hülse ist. Ich muss dem anderen erklären, warum ich das so tue und nicht anders. So wird das gottesdienstliche Leben für den anderen ehrlich und offen.

Mich persönlich entlastet es einerseits unheimlich, dass ich mich nicht wegen meines Glaubens entschuldigen oder verteidigen muss. Andererseits stellt es mich in die Pflicht immer wieder darüber nachzudenken, wie ich denn meinen Glauben lebe.

Warum soll ich denn den Nichtchristen nicht mit in den Anbetungsgottesdienst nehmen, wenn ich ihm erkläre, was da abgeht.

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