Gemeindemanagement: Kann man vom Theologiestudium erwarten, dass Pfarrerinnen und Pfarrer fit sind fürs Pfarramt?

Meine Antwort dazu ist zweigeteilt: Ich sage – Nein und Ja!

Nein – denn von einem Studenten der Betriebswirtschaftslehre kann man auch nicht erwarten, dass er nach dem Abschluss des Studiums ein Unternehmen leiten kann.Dazu sind einerseits praktische Erfahrungen und weitere berufliche Qualifizierungen erforderlich. Das ist erst einmal Faktum.
Beim Studium der Theologie geht es auch zu erst um die Grundlagen: Neues Testament, Altes Testament, Systematik, Kirchengeschichte und Praktische Theologie. Die sind erst einmal erforderlich und dürfen nicht vernachlässigt werden! In der Praktische Theologie wird zwar schon einiges in Bezug auf Gemeindemanagement angerissen, aber es ist bei weitem nicht ausreichend. Diese Grundlagen sind notwendig für die spirituelle Arbeit der Pfarrerinnen und Pfarrer.
Theoretisch könnte man sagen, dass dieses das Grundlagenstudium ist.

Jetzt das Ja. Dazu käme das Aufbaustudium, darin müsste sich dann das „Spirituelle Gemeindemanagement“ befinden, vielleicht mehr in Kurssystemen. Dabei sollte aber nicht nur die Pflicht bei den Universitäten, Hochschulen und Kirchen liegen, sondern auch bei den Studierenden selbst. Wer das Pfarramt bzw. die Gemeindeleitung als Ziel hat, dem muss von Anfang an klar gemacht werden, dass er sich im Führen von „Non-Profit-Organisationen“ fit machen muss.

Pfarrer und Pfarrerin sein, das sollte dem Studierenden aufgezeigt werden, heißt nicht nur Predigen, Unterricht, und Seelsorge, sondern auch das Führen einer „Non-Profit-Organisation“.

Darum halte ich es für sehr sinnvoll, dass hier eine Vernetzung mit dem Studienbereich Sozialwissenschaft geschieht, wo das Führen von Non-Profit-Organisationen gelehrt wird.

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