Kennen Sie das auch? Da gibt es manchmal Tage, da weiß man schon beim Aufwachen, ehe man überhaupt aus dem Bett gekrochen ist, dass der Tag nicht zu den unbedingt besten Tagen des Lebens gehören wird. Da ist schon die eigene Stimmung von Anfang an nicht besonders positiv. Man hat schon mit dem Aufstehen das Gefühl, alles was ich heute anfasse, geht schief. Das ist heute kein Tag, an dem ich einen Weltrekord laufe oder einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde bekomme. Am liebsten würde ich heute im Bett bleiben, mich wieder umdrehen und die Bettdecke über den Kopf ziehen.
Solche Tage oder Situationen hat sicher jeder von uns schon erlebt.
Vielleicht hat man auch einen superguten und erfolgreichen Tag gehabt. Da ist alles gelaufen, wie man sich das vorgestellt hat oder sogar noch besser. Doch dann kommt eine Nachricht, die einen umhaut, die all diese Hochstimmung zunichtemacht. Eigentlich kann einen doch nach einem erfolgreichen Tag nicht so leicht etwas umhauen, doch manchmal liegt eben das Tief ganz dicht neben dem Hoch im Leben.
WeiterlesenDie erste Predigt am Sonntag hält nicht der Pastor, sondern wir selbst. Wir verkündigen die Freude, wenn wir am Frühstückstisch fröhlich und freundlich zu unseren Angehörigen sind. Wir predigen Zuvorkommenheit beim Einparken vor der Kirche. Weiterlesen
Die BEK hat die Predigt des Pfarrer Olaf Latzel vom 18. Januar 2015, die er in der St. Martini-Kirche in Bremen gehalten hat, von namenhaften Theologen bewerten lassen. Und wie zu erwarten war, ist diese bei den Theologen mit harscher Kritik durchgefallen. Das war ja auch Sinn und Ziel der BEK. Sie will damit zum Ausdruck bringen, dass die Predigt nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Form ein Fehlgriff war.
Ich habe einmal die Kritiken gelesen. Einige waren sogar von Theolog/innen dabei, die ich sehr schätze. Manchmal hatte ich fast den Eindruck, bei den Bewertungskriterien, die da angesetzt wurden, ist nicht nur Olaf Latzel durchgefallen, sondern da wären auch Jesus selber, der Apostel Paulus und sogar Martin Luther durchgefallen.
WeiterlesenEigentlich wollte ich es schon lange tun. Doch getraut habe ich es mich immer nicht, frei zu predigten. Es ist ein gutes Gefühl der Sicherheit eine gut formulierte Predigt vor sich liegen zu haben. Doch leider hält man sich dann viel zu sehr an dem Wortlaut, bleibt viel zu sehr am Konzept hängen. Die Predigt während des Haltens zu variieren, ist so nicht einfach, geschweige denn sich etwas locker dabei zu bewegen und mit den Menschen einen Dialog einzugehen. Sicher im Großen und Ganzen haben die Predigten schon die Menschen angesprochen. Das ergab zu mindestens der Rücklauf, aber frei zu predigen ist doch etwas anderes. Die Angst zu versagen, irgendwo hängen zu bleiben, hat mich davon abgehalten. Doch einige Bücher, die ich über das freie Predigen gelesen habe, haben mir dennoch Mut gemacht, es zu tun.
Seit Anfang 2011 bin ich in einer Weiterbildung Spirituelles Gemeindemanagement. Da wurde das Mindmapping vorgestellt. Für mich eigentlich nichts neues. Ich kenne die Methode mindestens seit 1994. Da war das Programm MindManager von Mindjet in einer der ersten Versionen noch auf einer Diskette. Mit Hilfe der Weiterbildung, und einiger Literatur über das Mindmapping wagte ich mich nun heran, meine erste Predigt mit Mindmap zu erstellen und zu halten. Sicher war es am Anfang erst einmal ungewohnt, statt einem ausgearbeiteten Konzept nur ein A3-Blatt mit ein paar Worten, Strichen und bunten Bildchen vor mir liegen zu haben. Aber es klappte.
Damit meine ich nicht, dass man als Pfarrer in erster Linie arbeitsmäßig faul ist. Sicher man kann, wenn man will, als Pfarrer 24 Stunden am Tag arbeiten. Unsere wachsenden Gemeindegebiete fordern uns Pfarrer immer mehr heraus, dass man manchmal gar nicht weiß, was man zu erst tun soll. Doch das kann genau zu einer Lähmung führen. Wenn man nicht mehr weiß, was man zu erst tun soll, macht man gar nichts mehr. Das kann sogar soweit gehen, dass am Ende die Arbeit in der anderen Gemeinde zum Alibi wird, um in der einen Gemeinde etwas nicht zu tun. Überforderung kann zur Lähmung führen.
Worum es mir eigentlich geht, ist, dass man beim Dienst in einer kleinen Gemeinde theologisch faul wird. Für den normalen Dienst in der Gemeinde muss ich doch mein Gehirn nicht strapazieren. Schließlich stehe ich doch theologisch über den Gemeindegliedern und kann aus dem Fundus meines Studiums viele Jahre und Jahrzehnte schöpfen. Selbst den Laientheologen der Gemeinde bin ich noch lange überlegen. Sind denn in einer kleinen Gemeinde überhaupt hohe theologische Standards gefragt? Geht es nicht hier vielmehr um Beziehung, um Miteinander und um Gemeinschaft? Weiterlesen
Sollte ich am Heiligen Abend so meine Predigt beenden?
„Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest, und den vielen, die sich erst in einem Jahr wieder hier einfinden werden, ein glückliches neues Jahr, gesegnete Ostern, schöne Pfingsten und einen erholsamen Urlaub.“
Liebe Kinder, liebe Gemeinde,
wir feiern heute das Erntedankfest. Wir danken Gott, dass wir genug zu essen und zu trinken haben. Wir danken Gott, dass wir Brot haben.
Haben wir uns schon einmal überlegt, wie bei uns heute Brot entsteht.
Ich habe hier einmal ein Roggenbrot mitgebracht. Und ich habe hier Roggenkörner mitgebracht. Es sind nur wenige. Diese Handvoll Körner reichen nicht, dass daraus ein Brot wird. Es wird höchstens ein Brötchen daraus.
Damit es mehr Körner werden ist es darum wichtig,
Dann kommen die Körner in die Mühle und werden dort zu Mehl gemahlen.
Anschließend kommt das Mehl in die Bäckerei dort wird mit einigen Zusätzen wie Wasser, Hefe und Salz das Brot gebacken. Das können wir dann kaufen und essen.
Es dauert also eine lange Zeit und viele Menschen sind beteiligt, ehe aus den Körnern ein Brot wird.
Und nun sind wir heute hier Gott für die Körner und das Brot zu danken. Wir sind heute hier Gott für die vielen Gaben unseres Lebens zu danken.
Und wir werden heute auch daran erinnert, dass wir nicht allein auf dieser Erde leben, sondern dass auch andere Menschen gib. Menschen, die unsere Hilfe und unseren Beistand brauchen. Und Menschen, die auch uns beistehen. Dazu will uns der Apostel Paulus erinnern und ermutigen, wenn er schreibt:
2. Korinther 9,6-15
6 Denkt daran: Wer wenig sät, wird auch wenig ernten. Und wer reichlich sät, wird reichlich ernten.‘
7 Jeder soll für sich selbst entscheiden, wie viel er geben möchte, und soll den Betrag dann ohne Bedauern und ohne Widerstreben spenden. Gott liebt den, der fröhlich gibt.
8 Er hat die Macht, euch mit all seiner Gnade zu überschütten, damit ihr in jeder Hinsicht und zu jeder Zeit alles habt, was ihr zum Leben braucht, und damit ihr sogar noch auf die verschiedenste Weise Gutes tun könnt.
9 In der Schrift heißt es ja ´von dem, der in Ehrfurcht vor Gott lebt`: »Er teilt mit vollen Händen aus und beschenkt die Bedürftigen; das Gute, das er tut, hat für immer Bestand.«
10 Derselbe ´Gott`, der dafür sorgt, dass es dem Bauern nicht an Saat zum Aussäen fehlt und dass es Brot zu essen gibt, der wird auch euch mit Samen für die Aussaat versehen und dafür sorgen, dass sich die ausgestreute Saat vermehrt und dass das Gute, das ihr tut, Früchte trägt.
11 Er wird euch in jeder Hinsicht so reich beschenken, dass ihr jederzeit großzügig und uneigennützig geben könnt. Und wenn wir dann eure Spende überbringen, werden die, die sie empfangen, Gott danken.
12 Ihr seht also: Dieser Dienst, der zur Ehre Gottes getan wird, trägt nicht nur dazu bei, die Nöte der Gläubigen in Jerusalem zu lindern, sondern bewirkt noch weit mehr, indem er zu vielfachem Dank gegenüber Gott führt.
13 Euer Einsatz bei diesem Projekt zeigt, dass ihr in eurem Glauben bewährt seid, und dafür werden die, denen ihr dient, Gott preisen. Sie werden ihn dafür preisen, dass ihr euer Bekenntnis zum Evangelium von Christus ernst nehmt und eure Verbundenheit mit ihnen und allen anderen auf eine so großzügige und uneigennützige Weise zum Ausdruck bringt.
14 Und wenn sie für euch beten, werden sie das voll Sehnsucht nach euch tun, weil Gott seine Gnade in so reichem Maß über euch ausgeschüttet hat.
15 Dank sei Gott für das unbeschreiblich große Geschenk, das er uns gemacht hat!
Von Gott lernen, müssen wir das wirklich?
In der Schule kann man lernen – die meisten von den Kindern sind sicher froh, dass erst einmal Ferien sind und man nicht lernen muss.
Von Gott lernen großzügig zu sein!
Es sagt der Apostel Paulus, dass wir von Gott lernen sollen. Wir sollen von Gott lernen so großzügig zu sein wie er. Wir sollen so großzügig sein, wie Gott mit uns großzügig ist. Wie er uns seine ganze Liebe und seine Barmherzigkeit schenkt.
Liebe Gemeinde,
gerade das Bild vom großzügigen Geben findet sich auch im modernen Unternehmensmanagement wieder. Geht es einem Unternehmen wirtschaftlich schlecht, ist man meistens zuerst geneigt in der Werbung und im Personal zu sparen.
Interessant ist, dass viele Unternehmensberater heute sagen, dass das genau der falsche Weg ist. Sicher sollte man die Werbung überarbeiten und falsche Werbung einstellen, aber man muss sie gerade dann auch intensivieren. Und gutes Personal sollte man solange wie möglich halten, denn wenn es wirtschaftlich wieder besser geht, kann es recht teuer sein neues Personal wieder einzustellen und einzuarbeiten. Wir wissen ja um den Fachkräftemangel in der Wirtschaft.
Vielleicht hinkt diese Bild etwas, aber wie oft machen wir doch auch im eigenem Leben die Erfahrung, wenn wir zu sparsam sind im Abgeben, wird es auch recht sparsam sein im Wiederbekommen., im Nehmen. Es ist wirklich so.
Wer nicht bereit ist zu geben, wird auch keinen Segen empfangen.
Dazu sind mir zwei kleine Geschichten begegnet, über die ich schmunzeln musste.
Die erste Geschichte illustriert, wie knausrig Menschen sein können:
Erwin und Martha gehen seit fast 20 Jahren jedes Jahr nach Nobitz zu Flugshow. Erwin sagt zu Martha: „Martha ich würde gern einmal mit dem Flieger fliegen. Martha sagt darauf. „Aber das kostet 50 Euro – und 50 Euro sind 50 Euro.“Erwin darauf: Aber ich werde bald 75 Jahre. Dann kann ich es vielleicht nicht mehr. Martha noch einmal: „Aber das kostet 50 Euro – und 50 Euro sind 50 Euro.“
Das hörte ein Pilot. Er sagt: „In Ordnung Leute, ich mache mit euch einen Deal. Wenn ihr beim Fliegen nicht schreit, dann ist der Flug kostenlos, aber wenn einer schreit bekomme ich 50 Euro.
Sie vereinbarten es und flogen los. Der Pilot machte alle möglichen Arten von Drehungen und Wendungen, Bögen und Saltos, aber kein Wort war zu hören. Er flog noch ein zweites Mal, immer noch nichts … so landete er.
Er wandte sich an Erwin, als sie gelandet waren und sagte:“Das kann doch nicht wahr sein, das keiner bei den vielen Wendungen und Schleifen nichts gesagt hat.“Und Erwin antwortete: „Ich wollte ja etwas sagen, als Martha herausfiel… aber 50 Euro sind 50 Euro.
Eine zweite kleine Geschichte zeigt, dass man mit weniger manchmal bescheidener ist als mit viel:
Ein junger Mann ging zu seinem Pfarrer um mit ihm über seine berufliche Karriere zu beten und Gott um seinen Segen zu bitten. Er verdiente in der Woche 40 Euro und war bereit immer 4 Euro als Zehnten abzugeben. Das tat er auch. Nach ein paar Jahren hatte er dann einen Zehnten von 500 Euro pro Woche. Das war ihm doch zu viel immer so viel zu geben. So ging er zum Pfarrer und fragte ihn, ob er denn von seiner Zusage mit dem Zehnten Abstand nehmen könnte und ob Gott dennoch seine Karriere segnen würde. Da sagte der Pfarrer: „Eigentlich nicht. Aber wir können etwas anderes tun. Wir können Gott bitten, dass er ihr Einkommen auf 40 Euro in der Woche reduziert, denn bei 4 Euro hatten sie kein Problem mit dem Zehnten.“
Im Evangelium und in der Sprechmotette und auch in den beiden Kurzgeschichten haben wir gehört, wie das aussieht, wenn man sein Leben immer nur auf sich selber bezieht. Wenn die wichtigste Aussage im Leben heißt: „Ich möchte haben!“ Dann kann eines Tages die Antwort lauten: „Du Narr!“ Das ist hart, aber es ist so.
Ist man dann nicht wirklich ein Narr, wenn man nur alles auf sich selbst bezieht und den anderen vergisst, wenn man selber zum Raffke wird, zum Menschen, der sich selbst in dem Mittelpunkt stellt.
Was sagt nun der Apostel Paulus:
„Jeder soll für sich selbst entscheiden, wie viel er geben möchte, und soll den Betrag dann ohne Bedauern und ohne Widerstreben spenden. Gott liebt den, der fröhlich gibt. Er hat die Macht, euch mit all seiner Gnade zu überschütten, damit ihr in jeder Hinsicht und zu jeder Zeit alles habt, was ihr zum Leben braucht, und damit ihr sogar noch auf die verschiedenste Weise Gutes tun könnt.“
Also es ist sicher jedem seine ganz persönliche Entscheidung, wie viel und was er gibt. Aber er sollte dann auch dazu stehen. Das sagt hier auch der Apostel. Doch er macht uns aber auch sogleich deutlich, dass Gott uns alle liebt. Er macht uns deutlich, das Gott, der Geber aller guten Gaben ist, wie wir es auch in den Erntedankliedern singen. Und Gott liebt besonders die, die fröhlich geben. Denen hat er seinen Segen verheißen. Denen hat er verheißen, dass sie das Leben in Fülle haben. Eine wundervolle Zusage. Diese Zusage gilt auch uns heute.
Der Apostel Paulus ermutigt die Gemeinde in Korinth damals für die mittlerweile verarmte Gemeinde in Jerusalem ein Opfer zu bringen. Ein Opfer als Zeichen der Verbundenheit als Zeichen der Gemeinschaft, der Zusammengehörigkeit.
Genau das zeichnet auch das Miteinander in der christlichen Gemeinde aus. Füreinander da sein, wenn der andere meine Hilfe und meinen Beistand braucht. Darin liegt auch die Segenszusage Gottes: „Wer bereit ist mit offenem Herzen zu geben, dem hat Gott auch seinen Segen verheißen.“
Gottes Segen wirkt im Weitergeben. Bei denen, die weitergeben und bei denen, die die gaben empfangen. Es entsteht eine Gemeinschaft zwischen Gebenden und Empfangenden. Und da heraus entsteht Dank und Lob Gott gegenüber. Am Ende können wir dann mit Paulus sagen:
„Dank sei Gott für das unbeschreiblich große Geschenk, das er uns gemacht hat!
Das wünsche ich euch allen für den heutigen Erntedanktag und für alle Tage eures Lebens, dass ihr immer Grund findet Gott zu loben und zu danken. Amen
Vielleicht passt es nicht zusammen, die monologische Predigt und das Web 2.0. Rob Brink lässt es einmal auf einen Versuch ankommen und lädt die Web-Community zu einer emergenten Predigtvorbereitung und -entwicklung ein. Mit Hilfe des Open Source Sermon Wiki soll eine Predigt unter dem Titel „Der Leib Christi im digitalen Zeitalter“ bis zum 20. September 2008 entwickelt werden. Weiterlesen
Jesus Christus spricht: „Ich lebe und ihr sollt auch leben.“ Johannes 14,19
Eine schöne Geschichte, passend zur neuen Jahreslosung 2008 habe ich bei Pfarrer Manfred Günter gefunden: Weiterlesen