Jetzt ist es Zeit – der Glaube an den „queeren“ Gott

Liebe Leute,
ich zereiße normalerweise keine Predigten eines Kollegen oder einer Kollegin. Wenn diese mir nicht gefällt, lasse ich sie einfach unkommentiert stehen. Da mache ich zwischen liberalen und superfrommen Predigten keinen Unterschied. Ich sage mir, Gottes Geist wird schon das richtige Wort für die Menschen herausfiltern.
Doch bei der Abschlusspredigt zum Kirchentag 2023 in Nürnberg im Schlussgottesdienst von Pastor Quinton Ceasar aus Wiesmoor ist es anders. Nicht dass ich etwas gegen seine Person habe, aber inhaltlich, besonders biblisch-theologisch habe ich einige Kritikpunkte, besonders weil es ja eine Predigt sein sollte, die den Menschen Wegweisung und Ermutigung für den Alltag in die Zukunft geben sollte. Denn eigentlich hatte seine Predigt nur eine Zielgruppe, die queeren Menschen. Diese werden zu einem gewissen Aufstand in der Kirche aufgefordert.

Leben in der Nachfolge Christi – Statt Rache – Liebe leben

Leben in der Nachfolge Christi – Statt Rache – Liebe leben

Gemeinde - Plakat Konfirmandenfreizeit
Gemeinde – Plakat Konfirmandenfreizeit

Predigt zu Römer 12, 17-21 – 4.Stg. n. Trin.

Liebe Gemeinde,
was wir gerade in Israel erleben, kann uns regelrecht erschüttern. Dieser Krieg zwischen Israel und der radikalen Hamas der Palästinenser. Sicher haben wir vom fernen Europa her keinen Durchblick zu dem ganzen Geschehen. Dennoch ist es schlimm, wenn Menschen sterben, auf beiden Seiten. Einen wirklichen Aufschrei gab es ja erst in Europa als ein Kreuzfahrtschiff, die Aida Diva, von weitem ein paar Splitter abbekam.
Angefangen hat diese ganze kriegerische Eskalation mit der Ermordung von 4 israelischen Jugendlichen durch die palästinensische Hamas. Und danach trat eben dieses Gesetz der Rache in Kraft, welches wir ja aus dem Alten Testament kennen: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Leider bleibt es nicht dabei, sondern es eskaliert immer mehr, so wie wir es jetzt in Israel erleben.
Und nun fragt man sich, wie kann dieser Kreislauf der Rache durchbrochen werden.
Aber Rache gibt es nicht nur hier, sondern Rache geschieht in vielen Teilen des menschlichen Lebens und der menschlichen Gesellschaft. Doch es wird uns dabei ganz schnell deutlich, dass Rache etwas ist, was nicht unbedingt das menschliche Zusammenleben fördert, sondern eher zerstörerisch wirkt.

Das Kloster – der Messias ist einer von uns

Klosterruine Boitzenburg
Klosterruine Boitzenburg

Es wird eine Geschichte von einem alten Kloster erzählt, welches harte Zeiten durchlebte. Vor langer Zeit hatte es eine große Blütezeit. Doch in Folge von Wellen der anti-monastischen Verfolgung in dem siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert und der Zunahme des Säkularismus im 19. Jahrhundert hatte es alle seine Filialen verloren und wurde soweit dezimiert, dass nur noch fünf Mönche mit dem verfallenen Stammhaus übrig blieben: der Abt und vier andere Mönche, alle im Alter weit über die siebzig. Offensichtlich war alles zum Sterben verurteilt. Es sah wirklich düster aus.Weit drinnen in den Wäldern rund um das Kloster gab es eine kleine Hütte. Diese nutzte ein Rabbiner aus der Stadt gelegentlich als Einsiedelei. Durch das langjährige Gebet und die Kontemplation konnten die Mönche immer geistlich spüren, wenn der Rabbi in der Einsiedelei war. „Der Rabbi ist in den Wäldern, der Rabbi ist wieder da“, flüsterten sie sich dann untereinander zu.

Undercover Pastor – zu Jakobus 2,1-13

www.sxc.hu/imaspy
www.sxc.hu/imaspy

In einer Gemeinde in Amerika war ein Pastor als Vakanzvertretung tätig. An einem Sonntagmorgen vor dem Gottesdienst rasierte er sich nicht, duschte nicht und putze auch seine Zähne nicht. Er zog seine schlechtesten Klamotten an, die er fand. Sie waren schmutzig, fleckig, abgenutzt und rochen auch, weil sie eigentlich in dem Müll sollten. Dann ging er in ein Geschäft (in Amerika sind die Geschäfte auch sonntags geöffnet) und kaufte eine Flasche Bier und lieh sich einen Einkaufswagen. Er füllte den Wagen mit Kartons, Aluminiumdosen und anderen Müll.

Gebt der Liebe in der Ehe eine Chance!

(c) sxc.hu/theswedish
(c) sxc.hu/theswedish

„Ach Herr Pfarrer, wir haben uns auseinander gelebt. Wir haben keine Gefühle mehr füreinander. Es ist keine Liebe mehr da.“

Wie oft hört man das als Pfarrer von Menschen, die sich in ihrer Ehe auseinander gelebt und getrennt haben. Sie haben sich vielleicht nach 5 Jahren, 10 Jahren oder kurz vor der Silberhochzeit getrennt. Manchmal sind familiäre oder berufliche Einschnitte der Auslöser. Die Kinder sind aus dem Haus, einer der Ehepartner hat eine neue Arbeitsstelle und vieles mehr.

Auch einige von mir getraute Paare sind schon geschieden. Doch kann man das nicht verhindern, dass die Liebe erkaltet und stirbt? Und was ist, wenn die Liebe erkaltet ist? Kann man ihr nicht eine neue Chance zum Aufblühen geben?

Selbstbefreiung ist ein Zeichen von Abhängigkeit

(c) sxc.hu/vivekchugh
(c) sxc.hu/vivekchugh

Diese Aussage klingt erst einmal komisch und ganz und gar nicht so christlich. Ist sie auch nicht! Aber sie ist menschlich. Sie macht deutlich, was viele Menschen in unserer Gesellschaft wollen: sich von Abhängigkeiten befreien und sich selbst finden.

Wie oft hört man den Satz: „Ich will mich erst einmal selbst verwirklichen“. Da werden dann Traditionen, familiäre Bindungen und Verpflichtungen, Arbeitsstellen und vieles mehr über Bord geworfen. Mancher wandert sogar in ein anderes Land und in eine andere Kultur aus. Doch wird man da wirklich frei von Abhängigkeiten? Und wenn ja, kommt man dann nicht auch vielleicht wieder in ganz neue und vielleicht schlimmere Abhängigkeiten? Stephen R. Covey schreibt in seinem Buch “ Die 7 Wege zur Effektivität“ darüber folgendes:

Die Verletzungen im Dienst in einer kleinen Gemeinde sind von Freunden

(c) sxc.hu/gabetarian
(c) sxc.hu/gabetarian

Wenn man als Pfarrer neu in eine Gemeinde kommt, wird man in der Regel von den meisten Leuten freundlich empfangen und aufgenommen. Jeder möchte erst einmal mehr oder weniger ein guter Freund sein. Hat man in der Gemeinde eine relativ lange Vakanzzeit hinter sich, ist die Gemeinde erst einmal froh überhaupt einen Pfarrer zu haben.

Doch es ist wie bei der Liebe. Ist die Zeit des sich „Kennenlernens“ und des „Verliebtseins“ vorbei und der Alltag eingekehrt, erkennt man schnell seine gegenseitigen Fehler. Das ist normal. Dann kann gute konstruktive Kritik, in Liebe gesagt, einander vorwärts bringen. Schließlich gehört es ja zum Menschsein, auch bei einem Pfarrer dazu, dass man Fehler macht. Doch so liebevoll geht man in einer kleinen Gemeinde, auch wenn es das Gebot Jesu ist, nicht um.