Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf

Dienstagabends und an fast jedem Nachmittag ermitteln die Rosenheim-Cops. Die übliche Frage an die Angehörigen, ob der oder die Tote Feinde hatte, wird meistens verneint. Doch wenig später stellt sich heraus, dass es doch eine ganze Reihe von Feinden gibt und mit ihnen eine oder meist sogar mehrere heftige Auseinandersetzungen.

Der große deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe sagt dazu:

Ich finde nichts vernünftiger in der Welt, als von den Thorheiten Anderer Vortheil zu ziehen. Ich weiss nicht, ob es nicht ein edleres Vergnügen wäre, die Menschen von ihren Thorheiten zu heilen.

Johann Wolfgang von Goethe


Mir fällt dazu die Aussage des englischen Staatstheoretiker und Philosophen Thomas Hobbes (1588-1679) ein. Er sagte folgendes: “Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Er ist von drei Triebfedern gekennzeichnet: Verlangen, Furcht und Vernunft.“
‌Er sagte das Angesichts der damals im 17. Jahrhundert schlimmen Kriegs- und Lebenssituation in Europa, so unter anderem des 30ig jährigen Krieges in Mitteleuropa, wo viele Menschen ums Leben kamen und verelendeten.

Vom guten und friedfertigen Menschen

Thomas von Kempen

Impulse zur Jahreslosung 2019: „Suche Frieden und jage ihm nach!“ Psalm 34,15

(3) Vom guten, friedfertigen Menschen.

  1. Lebe zuerst mit dir selbst im Frieden, und dann wirst du ihn auch bei anderen stiften können. Ein friedfertiger Mensch nützt mehr, als ein gelehrter. Ein leidenschaftlicher Mensch missbraucht sogar das Gute zum Ösen und glaubt sehr leicht das Böse. Ein guter, friedfertiger Mensch wendet alles zum Guten. Wer mit sich selbst im Frieden lebt, hat wider niemand einen Argwohn; wer aber unzufrieden und in Unruhe ist, wird vielfältig von Argwohn gequält; er ruht selbst nicht und gestattet auch anderen keine Ruhe. Er sagt oft, was er nicht sagen sollte und unterlässt, was ihm zu verrichten nützlich sein würde. Er sinnt über die Pflichten anderer nach und vernachlässigt dabei seine eigenen. Übe also zuerst den Eifer an dir selbst aus, dann kannst du ihn auch billig an anderen zeigen.

Tor zum Paradies

Der Mensch im Paradies

Predigt zu 1. Mose 2,4-9.15 – 15. Sonntag nach Trinitatis 2014

Tor zum Paradies
Tor zum Paradies

Liebe Gemeinde,
was fällt ihnen ein wenn sie das Wort Paradies hören?

Vielleicht einen Bahnhof in Jena. Früher war er ein wichtiger Umsteigebahnhof, wenn man seine Richtung wechseln wollte, statt von Ost nach West weiter von Süd nach Nord reisen wollte. Doch die Bedeutung für das Reisen hat er mittlerweile verloren und ist nur noch ein kleiner Haltepunkt. Aber Paradies ist in Jena schon immer auch ein Begriff für ein Stadtgebiet, in dem es sich gut leben lässt.

Wenn wir das Wort Paradies hören, haben wir Menschen eine gewisse Vorstellung, wie dieses aussehen muss.
Dabei wird es einerseits als eine altmodische Vorstellung abgelehnt und doch ist andererseits selbst der moderne Mensch von heute auf der Suche nach dem Paradies.

Und wenn er es nicht findet, dann erschafft er es sich.

Bin ich Kirche?

Gemeinschaft unterm Kreuz (c) Hajo Rebers / pixelio.de
Gemeinschaft unterm Kreuz
(c) Hajo Rebers / pixelio.de

Vor kurzen kritisierte mich jemand über Facebook: Wenn die Kirche so, wie ich bin, dann ist er froh dass er nicht mehr in der Kirche ist. Das wäre nicht mehr seine Kirche. Nun gut, wenn die Kirche nur so wäre, wie ich bin, wäre es auch nicht meine Kirche. Ich bin zwar als Pfarrer ein Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche, aber ich bin eben noch lange nicht die Kirche an sich. Es ist genauso, wie wenn ein Vertreter eine Firma nach außen vertritt, so ist dieser nicht die Firma. Er bleibt ein Mensch mit seinen eigenen Interessen und Gedanken, auch wenn er im Groben die Firmenphilosophie vertreten muss.

Reimpredigt zu Amos 5,21-24 – Sonntag Estomihi 2012

Liebe Gottesdienst-Gemeinde,
seit einer Woche denke ich
und mühe mich
zu reimen manches Wort
damit es wohl klingt an diesem Ort.

Denn die Predigt zu reimen an diesem Sonntag
das tun ich schon einige Weilen gern mag.

Heute hören wir Worte von einem Propheten,
da geht es garantiert nicht ums fromme Beten.
Hart ist das was er sagt.
Mancher es garantiert nicht hören mag.

Selbstbefreiung ist ein Zeichen von Abhängigkeit

(c) sxc.hu/vivekchugh
(c) sxc.hu/vivekchugh

Diese Aussage klingt erst einmal komisch und ganz und gar nicht so christlich. Ist sie auch nicht! Aber sie ist menschlich. Sie macht deutlich, was viele Menschen in unserer Gesellschaft wollen: sich von Abhängigkeiten befreien und sich selbst finden.

Wie oft hört man den Satz: „Ich will mich erst einmal selbst verwirklichen“. Da werden dann Traditionen, familiäre Bindungen und Verpflichtungen, Arbeitsstellen und vieles mehr über Bord geworfen. Mancher wandert sogar in ein anderes Land und in eine andere Kultur aus. Doch wird man da wirklich frei von Abhängigkeiten? Und wenn ja, kommt man dann nicht auch vielleicht wieder in ganz neue und vielleicht schlimmere Abhängigkeiten? Stephen R. Covey schreibt in seinem Buch “ Die 7 Wege zur Effektivität“ darüber folgendes:

Was ist man wert!?

www.sxc.hu/nicootje
www.sxc.hu/nicootje

Ein Ladenbesitzer hatte ein Schild an seine Tür angebracht, auf welchem zu lesen war „Welpen zu verkaufen“. Schilder, wie diese, sprechen natürlich auch kleine Kinder an. So kam ein kleiner Junge in den Laden. Er frage dein Ladenbesitzer: „Wie viel kostet ein kleiner Welpe?

Darauf antwortete der Ladenbesitzer: So etwa 30 bis 50 Euro.