Spirituelles Gemeindemanagement: Marketing-Mix

Jetzt stellt sich die Frage: Wie werden die Strategischen System des Spirituellen Gemeindemanagement konkret umgesetzt? Das geschieht durch das sogenannte Marketing-Mix. Es folgt jetzt eine Umsetzung in konkrete Aktionen.

Im Wirtschaftsmanagement und beim Spirituellen Gemeindemanagement sind die fünf wichtigsten Instrumente:

  • Angebotspolitik (Produktpolitik)
  • Gegenleistungspolitik (Preispolitik)
  • Verteilungspolitik (Distributionspolitik)
  • Kommunikationspolitik
  • Personalpolitik

Siehe Wikipedia

Weitere Elemente des Marketing-Mix können sein: Prozessmanagement (inklusive Zufriedenheit der Leute), die Verpackung (bzw. Gestaltung von Veranstaltungen und Gottesdiensten), das Wohlfühlerlebnis der Menschen, das gesellschaftliche Erscheinungsbild usw.Beim Marketing-Mix ist die Gesamtheit nur so stark wie das schwächste seiner Glieder.

Die fünf wichtigsten Instrumente im Einzelnen.

Die Angebotspolitik

Hier steht noch einmal der Kernsatz: „Weniger ist mehr!“ Es sollte an dieser Stelle um Qualität statt um Quantität gehen. Das Angebotsmarketing ist das Herzstück des Marketings. Eine Gemeinde muss lernen, ihre Angebote zu begrenzen. Sie kann nicht allen alles anbieten. Das geht auf Kosten der Qualität.

Auch im kirchlichen wie im Non-Profit-Bereich ist heute Qualität gefragt. Es ist nur noch bedingt möglich zu einer Seniorenstunde mit Andacht, Kaffee und Kuchen und ein paar Geschichten einzuladen. Die Qualitätsansprüchen der Menschen heute sind bedeutend höher.

Die Gegenleistungspolitik

Grundsätzlich stellen die Menschen heute die Frage: Was habe ich davon, wenn ich in der Kirche bin? Was habe ich davon, wenn ich zur Gemeinde gehöre? Was habe ich davon, wenn ich zu einem Verein gehöre?
Für eine finanzielle Leistung (Mitgliedsbeitrag, Spende) und für eine Sachleistung erwarte ich eine adäquate Gegenleistung, wie die auch immer aussehen mag.
Es gibt andererseits trotz aller „Geiz ist geil“-Mentalität die Vorstellung in unserer Gesellschaft: „Leistung, die nichts kostet, ist wertlos! „Qualität hat seinen Preis!“
Gerade darum müssen wir immer neu überlegen, ob wir nicht bei manchen Leistungen, die wir als Gemeinde oder als Kirche bieten, einen angemessenen Preis fordern. Ein soziales Entgegenkommen ist ja immer möglich.

Das Überwinden der Schwellen und die zeitliche Inanspruchnahme des Anderen durch meine Leistung als Gemeinde als nicht-monetäre Gegenleistung des Anderen zu betrachten, das kann ich so nicht mit vollziehen.

Die Verteilungspolitik

Es stellt sich schon die Frage: Wie kommen die Angebote der Gemeinde zu den Menschen? Sicher gehören dazu erst einmal die gemeindeeigenen Medien, wie Schaukasten und Gemeindebrief, Werbeflyer, Abkündigung und das Internet mit der eigenen Webseite. Auch die sich bietenden Möglichkeiten durch Presse, Amtsblätter, Rundfunk, Stadtfernsehen, Fernsehen usw.

Weitere Möglichkeiten sind der Besuchsdienst, Aktionen auf öffentlichen Plätzen, Informationsstände, Freizeiten.

In der Hauptsache ist unsere Verteilungspolitik auf die „Komm-Struktur“ angelegt: „Komm in unsere Gemeinde!“

Dazu gehört aber, dass wir unsere Gemeinderäume und Kirchen so gestalten, dass wir dem Gegenüber eine Wertschätzung ausdrücken, den wir dazu einladen. Wenn ich ein Produkt anbiete, muss auch die Verpackung stimmen.

Noch wichtiger in der Verteilungspolitik sind die Überlegungen zur „Geh-Struktur“. Wie bringe ich das Angebot der Gemeinde zu den Menschen, dorthin wo sie leben. Vielleicht müssen wir unsere liebgewordenen Räume verlassen und uns in unsicheres Terrain begeben.

Die Kommunikationspolitik

Bei dem anderen Gehör finden, ohne ihn zu überfordern, ohne von ihm missverstanden zu werden, ohne von ihm nicht mehr gehört zu werden. Wir leben in einer Gesellschaft des Überangebotes an Informationen.
Die Wochenendausgabe einer Süddeutschen Zeitung war das Lebenswissen eines Menschen aus den 17. Jahrhundert.
In diesem Überangebot der Informationen droht die Botschaft der Kirche bei den Menschen unterzugehen. Bei vielen kommt es nur noch als dumpfes Geräusch an.
Beim Wissen um diese Situation muss die Gemeinde genau darauf achten, wie sie ihre Kommunikationspolitik betreibt.
Was beinhaltet sie alles? Vielleicht dazu eine Definition von Wikipedia:

Kommunikationspolitik versteht man alle Maßnahmen der planmäßigen, bewussten Gestaltung und persönlichen oder unpersönlichen Vermittlung von Informationen zum Zweck der Beeinflussung von Wissen, Einstellungen, Erwartungen und Verhaltensweisen der Zielgruppen des Unternehmens, was schließlich das Verhalten zum Empfänger nachhaltig beeinflusst.

Quelle Wikipedia

Nun zur gemeindlichen Kommunikationspolitik gehören die persönliche Kommunikation, die Promotion (Absatzförderung), Public Relation / Öffentlichkeitsarbeit und die Klassische Werbung.
Im Einzelnen werden wir noch an einer anderen Stelle eingehen.

Die Personalpolitik

Natürlich muss man als Gemeinde wissen, mit wem man seine Angebote macht. Zur Personalpolitik gehören die Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle sämtlicher Entscheidung, die mit

  • der Gewinnung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
  • den Einsatz der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
  • die Aus-, Fort- und Weiterbildung,
  • der Kommunikation mit und unter den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
  • sowie die Beendigung der Zusammenarbeit

zu tun haben.
Mitarbeitende sind auch interne Kunden! Daher gehört zu einer guten Personalpolitik auch eine Mitarbeiterzufriedenheit. Mitarbeitende müssen sich bei dem, was sie tun, wohlfühlen.

Comments

No comments yet. Why don’t you start the discussion?

Kommentar verfassen