(c) sxc.hu/wgroessel
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Bei einer Stärken-Schwächen-Analyse in der Gemeinde werden die Stärken der Gemeinden gesucht, auf der die Gemeinde ihre Arbeit und zukünftige Entwicklung weiter aufbauen kann. Sogleich werden nach den Schwächen der Gemeinde gefragt, die dann in Folge der Stärken-Schwächen-Analyse und der dann folgenden SWOT-Analyse ausgeglichen und nach Möglichkeit in Stärken umgewandelt werden sollen.

Bei der Stärken-Schwächen-Analyse fragen wir nach den inneren Faktoren der Gemeinde, also alles was die Gemeinde betrifft und was sie ausmacht. Wir fragen nach ihrer Größe, nach ihrer Geschichte, nach Tradition, nach Struktur und Leitung und nach dem Zusammenleben. Worin liegen dabei die Schwächen und die Stärken einer Gemeinde? Um zu einem wirklich guten Ergebnis zu kommen, sind daher ehrliche Antworten der Teilnehmer notwendig. An der Analyse sollten aber nicht mehr als 6 bis allerhöchstens 12 Leute teilnehmen. Wünschenswert wäre ein repräsentativer Durchschnitt der Gemeinde aus allen Altersstufen und Lebensbereichen. Die Faktoren der Analyse ergeben sich aus der Selbstbeobachtung, aus Umfragen und vieles mehr und werden durch einfache Sichtung der Teilnehmer ermittelt. Natürlich beinhaltet das eine Diskussion der Teilnehmer über Stärken und Schwächen bei den einzelnen Punkten. Unter Umständen muss der Punkt in der Matrix unter Stärken und Schwächen eingetragen werden. Bei der Stärken-Schwächen-Analyse fragen wir nach den Fähigkeiten und Ressourcen, die eine Gemeinde hat.

Hier finden Sie eine Reihe von mögliche Kriterien und Punkte die ich einfach einmal stichpunktartig aufgezählt habe:

Allgemeines

  • Gemeindegliederzahl
  • demografische Struktur
  • strukturelles Eingebundensein in Kirchgemeindeverbände

 Geschichte

  • Wo kommen wir her?
  • Welche Ereignisse in der Geschichte haben unser Gemeinde geprägt?
  • Welche Traditionen haben wir?

 Angebote

  • Für welche besonderen Angebote ist unsere Gemeinde bekannt?
  • Welche Qualität und welches Niveau wird erwartet?

Kommunikation und Werbung

  • Werbung
    • Wie sieht diese aus?
  • Corporate Identity / Corporate Design
    • Haben wir so etwas überhaupt?
  • Gemeindebrief
    • Welchen Wert wird auf ihn in der Gemeindearbeit gelegt?
  • Internetauftritt
    • Wird noch für Weihnachten von vor zwei Jahren Werbung gemacht?
    • Wie aktuell sind die Informationen?
  • Werbung für Veranstaltung
    • Wie erfolgt diese?
  • Schaukästen
    • Oft als Auge der Gemeinde bezeichnet!
  • Nutzung von Zeitung und Amtsblättern
    • das ist meistens kostenlos möglich
  • das Image der Gemeinde nach außen
    • wie sieht das aus?

 Finanzen

  • Einnahmen
    • wie transparent?
  • Kosten
    • wie wirtschaftlich?
    • wie effektiv wird in der Gemeinde gewirtschaftet?
    • gibt es auch eine Kosten-Nutzen-Kalkulation
  • Spenden
    • Spenderpflege
  • Beiträge
    • für welche Dienstleistungen werden welche erhoben?
    • für welche Dienstleistungen werden keine erhoben?

Mitarbeiter

  • Gemeindeleitung
    • Wie tritt sie auf?
    • Wer ist für was zuständig?
  • Pfarrer/in
    • Wo sind seine/ihre Stärken?
    • Wo sind seine/ihre Schwächen?
    • Wie kann das kompensiert bzw. gestärkt werden?
  • hauptamtliche
    • Wie nutzbringend ist ihr Einsatz?
    • Werden sie eingesetzt um Ehrenamtliche zu fördern?
  • nebenamtliche
    • Wird ihr Dienst gewürdigt?
    • Werden sie nicht überfordert?
    • Werden sie richtig eingesetzt?
  • ehrenamtliche
    • Wird ihr Dienst gewürdigt?
    • Werden sie richtig eingesetzt?
    • Werden sie nicht überfordert?
  • Qualifizierung und Weiterbildung
    • Wird dafür etwas getan?
    • Wie sehen die gemeindlichen Angebote aus?

Management und Organisation

  • die Organisationsstruktur der Gemeinde
  • der Führungsstil in der Gemeinde
  • wie sehen die Planungs-,- Kontroll- und Steuerinstrumente in der Gemeindearbeit aus?

Ausstattung

  • Räume
    • Welche Räume sind in der Gemeinde vorhanden?
    • Wie können sie genutzt werden?
    • Wie wird ihre Nutzung geplant?
  • Einrichtung
    • Wie sind die Räume für die Gemeindearbeit ausgestattet?
    • Können sie flexibel genutzt werden?
    • Was für technische Geräte sind in der Gemeinde vorhanden?
  • Materialien
    • Wie erhalten Mitarbeiter Materialien für die Gemeindearbeit?
    • Welche sind vorhanden?
    • Wie ist der Kauf geregelt?

Informationsmanagement

  • Gemeindebüro
  • Kommunikation unter den Mitarbeitern
  • Kommunikation zur Gemeinde

Veranstaltungen

  • Gottesdienst
    • Hauptgottesdienst
    • andere Gottesdienstformen
    • Uhrzeit
  • Kleingruppen
  • diverse Angebote
  • Kinderarbeit
  • Jugendarbeit
  • kirchenmusikalische Angebote
    • Kirchenchor
    • Posaunenchor
    • andere Chorarbeit
    • Konzerte
    • weitere kirchenmusikalische Arbeit
  • Senioren
  • Randgruppenarbeit

soziale Rolle

  • Diakonie
    • Gemeindediakonie
    • Besuchsdienst
    • Nachbarschaftshilfe
  • Liebesquotient
    • für den anderen da sein
    • Seelsorge
    • Hilfe in der Not
    • Begleitung

missionarische Rolle

  • Evangelisation
  • Mission
  • Glaubenskurse

Diese Reihe von Kriterien ist bei weitem nicht vollständig, sondern jedes Team, das eine Stärken-Schwächen-Analyse durchführt, wird für seine Gemeinde noch weiter entdecken. Wichtig ist, dass die Stärken und Schwächen dann mit ihren Titeln in der Matrix gegenübergestellt werden. Sie werden so zur Voraussetzung für die SWOT-Analyse.

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2 Gedanke zu “Stärken-Schwächen-Analyse in der Gemeinde (die Gemeindeanalyse)”
  1. Manchmal steht die Frage, ob es die Gemeinde überhaupt will? In meinen Gemeinden bin ich bedingt durch recht verschiedene gemeindliche Strukturen an unterschiedlichen Punkten. Meistens erst am Anfang. Mit dem Artikel habe ich mir erst einmal mein eigenes Werkzeug beschrieben.

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