Die lokale Kirche stärken

Gottesgrüner Kirche
Gottesgrüner Kirche

Es ist der zweite Beitrag infolge, der sich mit den kleinen Gemeinden auf dem Lande bzw. mit der Kirche vor Ort beschäftigt. Das ist mir immer schon ein Herzensanliegen, weil ich glaube, dass die lokale Kirche  in unserer  (evangelischen) Kirche die wichtigste Kraft ist, die das Evangelium zu den Menschen bringt. Als ich vor 25 Jahren als Pfarrer im Altenburger Land begonnen habe, begann ich in einer Kirche der kleinen Gemeinden zu arbeiten. Sie ist auch heute noch eine Kirche der kleinen Gemeinden trotz aller Strukturreformen. In den Gemeinden in denen ich damals meinen Dienst begann, begegneten mir manchmal die Gemeindeglieder dort mit der Aussage: „Wir sind die Letzten – nach uns kommt niemand mehr!“ Gott sei dank, das hat sich nicht bewahrheitet. Nach wie vor existieren die kleinen Gemeinden noch und sind noch recht aktiv. Nach wie vor existiert die lokale Kirche vor Ort noch – auch wenn sie umstrukturiert und sogar von der Kirchenleitung manchmal recht stiefmütterlich behandelt wurde. Denn leider gab es in der Kirche genauso wie in der Gesellschaft das Bestreben alles zu zentralisieren, sogenannte Hauptgemeinden zu gründen und zu Zentralgottesdiensten und Zentralveranstaltungen einzuladen, alles auf einen Ort zu konzentrieren.

Gedankensplitter zu Glaube²

Ich bin zwar nicht bei Kirche², doch ich fand im Twitter-Feed einige Gedankensplitter zum Plenum Glaube² vom 15.02.2013 in Hannover, die es sich lohnt, festzuhalten. Sie könnten Impulse sein, um über das Thema Kirche und Veränderung weiter nachzudenken:

  • Welchen Sinn haben Streichhölzer, die in ihrer Schachtel friedlich alt werden?
  • Immer mehr Senioren verschwinden im Internet, weil sie gleichzeitig alt und entfernen drücken.
  • Kirchenleute sind keine Tänzer im Regen, sondern Verkäufer von Regenschirmen – es braucht den Regenschirm, den der andere mir reicht
  • Evangelium: nicht nur die gute Nachricht, sondern auch die Nachricht vom Guten!
  • Ey, Alter sei der Piranha deines Lebens. Pack den Tag und lass ihn nicht mehr los. Das ist Glauben!

Die Chancen-Risiken-Analyse (Umwelt-Analyse)

(c)sxc.hu/amab7
(c)sxc.hu/amab7

Zur Erstellung einer SWOT-Analyse ist als zweites eine Chancen-Risiken-Analyse als Analyse der externen Faktoren und Umwelteinflüsse auf die Gemeinde erforderlich. Dabei stellen sich die Fragen: Wie steht die Gemeinde zu den Veränderungen ihrer Umwelt? Wo sind bei ihr Anpassungen erforderlich, damit Stärken gefördert und Schwächen abgebaut werden können, Chancen genutzt und Risiken vermieden werden?

Es sind erst einmal Trends und Veränderungen in ihrer Umwelt. Darum hat die Gemeinde keinen direkten Einfluss auf diese Faktoren. Man kann sie entweder nur nutzen oder ihren schadhaften Einfluss soweit wie möglich abwehren. Am besten ist immer gleich die Frage positiv zu stellen: Welche Umweltveränderungen kommen der Gemeinde positiv zu Gute? Wo sind hier ihre Chancen? Natürlich sollte man nicht das Negative aus dem Blick lassen und in einem zweiten Schritt fragen: Welche Umweltveränderungen können der Gemeinde schaden? Wo sind hier für die Gemeinde Risiken zu sehen?