Nach dem Zeugnis des Neuen Testaments ist die Gemeinde nichts anderes als der heute lebendige Christus. Dieser lebt aus sich. Der lebendige Christus hängt nicht am Tropf der Kirchensteuer und der staatlichen Finanzierung. Die Gemeinde als lebendiger Christus hat nicht nur Kraft zur Selbsterhaltung, sondern setzt noch Mittel für andere frei.
Hans-Jürgen Abromeit
Das sagt der Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche. Und das ist gut so, weil das ist genau das andere Bild der Kirchengemeinde. Das ist die himmlische und die göttliche Anbindung der Kirchengemeinde oder einfach nur der Gemeinde, die sie befreit und ihr eine Zukunft gibt. Sie hat eine Zukunft selbst dann, wenn sie in den Strukturen eines Non-Profit-Unternehmens versagt. Das ist absolut befreiend.
So bewegt sich die Gemeinde in beiden Polen als Leib Christi, angebunden im Göttlichen und als Non-Profit-Unternehmen geerdet im Irdischen. Das kann und wird Widersprüche erzeugen. Das kann und wird aber auch befreiend wirken.
Aber eins wird klar, nur da, wo die Gemeinde sich an ihren Herrn Jesus Christus gebunden weiß, von dem sie gesendet und beauftragt ist, wird es auch wirkliche Kraft zu Leben und zur Lebendigkeit geben.
Es kann viel Geld da sein, es kann vieles organisatorisch klappen, die Mechanismen von Non-Profit-Unternehmen können funktionieren, und doch ist die Gemeinde tot. Das beste Beispiel dazu finden wir in der Bibel – die Gemeinde in Laodiziea – Offenbarung 3,14-22
Andererseits kann eine Gemeinde arm sein, und doch steckt in ihr viel Kraft und Leben.
Gerade das muss man im Rahmen des Gemeindemanagement sich immer wieder bewusst machen. Denn dazu gehört auch der Aufbau eines Solidarprinzip zwischen den Gemeinden. Das ist eine große Herausforderung. Zur Zeit des Apostels Paulus war es dies mit der Sammlung für die Gemeinde in Jerusalem.