Mitarbeiter trotz ihrer teilweisen beruflichen Überforderung zur Gemeindearbeit motivieren

Ich lese gerade das Buch von Bill Hybels „Die Mitarbeiterrevolution“. Dabei ist mir ein Gedanke interressant, dass wir zur Mitarbeit in der Gemeinde gerade auch beruflich geforderte und überforderte Gemeindeglieder motivieren sollen. Warum? Weil sie oft zwar einen guten Job machen, aber nicht unbedingt eine tiefe Befriedigung darin finden. Und genau das sollten sie in ihrem Ehrenamt finden. Ich habe heute darüber mit meiner Frau gesprochen, die als Krankenschwester arbeitet. Sie hat mir das aus ihrer eigenen Erfahrung bestätigt.

Erfülltes Leben dadurch, dass man etwas im Auftrag des Herrn tut.

Ich habe vor 1 1/2 Jahren eine Traumjobbörse herausgegeben, wo Möglichkeiten der Mitarbeit in der Gemeinde angezeigt wurden. Die Resonanz war bescheiden. Aber ich glaube, dass ich diese als Basis nutzen kann um Gemeindeglieder anzusprechen. Das muss ich jetzt intensivieren.

2 Comments

  1. Hi, hab diesen Artikel hier gerade gefunden, und bin ehrlich gesagt etwas bestürzt.

    1.)
    > Mir persönlich geht es auch so, dass ich das was ich
    > beruflich (Vertrieb – Präsentieren – Schulung…) mache
    > sehr gerne auch in der Gemeinde (bei mir CVJM +
    > Kirchengemeinde) einbringt.

    Dann möchte ich mal einen Gegenpol setzen. Ich bin beruflich in der Software-Branche, und so war es logisch , dass ich in der Gemeinde auch Webmaster wurde. Genauso wie der Maurer an unserem Neubau arbeitet und der Elektriker sich um die Elektrik kümmert. Die Projekte werden von einem Projektmanager organisiert. Also alles höchst professionell.

    Tatsache ist, dass ich mehrere Begabungen habe, und eigentlich froh bin, wenn ich nach einem 8-10 Stunden Tag vor dem Rechner nicht auch noch für die Gemeinde die selbe Arbeit tun muss, nur weil ich das doch „professionell“ gut kann.

    Dann hieße das nämlich, dass andere Begabungen von mir brach liegen würden (eine zudem zutiefst unbefriedigende Erfahrung) und die Gemeinde zu meinem zweiten Arbeitgeber wird (was sowieso auch eine Gefahr ist).

    Soweit mal dazu.

    2.)
    Ich halte es aus Gründen, die etwas mit dem Wort „Seelsorge“ zu tun haben, für wesentlich, einem Menschen, der im Berufsalltag Anspannung und Überforderung erlebt, in der Gemeinde einen Raum für eine Sabbath-Erfahrung zu ermöglichen, und nicht noch weitere Gewichte auf die Schultern zu laden, unter der Ansicht, das wäre doch was anderes, was Tolles, denn es sei ja „für den HErrn“, und damit automatisch „erfüllend“.
    Meist läuft es bei „Jobbörse“ darauf hinaus, dass es nicht „für den Herrn“ sondern schlichtweg „für die Gemeinde“ ist.
    Denn auch die Mitarbeit in Gemeinde ist plötzlich an Meetings und fixe Termine gebunden, ohne Rücksicht auf die Belastung, die gerade im Berufsalltag auf einen einströmt. Einmal drin, kommst du nicht mehr raus: „Ja, aber die Veranstaltung ist doch schon Freitag, da müssen wir doch noch …“, „ja, aber DU bist doch unser Fachmann für …“.

    3.) Ein Gemeindemitglied, welches beruflich mit „teilweiser Überforderung“ zu kämpfen hat, ist meist auch zeitlich sehr beansprucht, und leidet oft unter mangelnden Beziehungen. Eine zusätzliche Einbindung in „Gemeindemitarbeit“ bedeutet eine weitere Ghettoisierung und Reduktion der wenigen persönlichen Kontakte auf weitere Arbeitsbeziehungen.

    4.) Was Ehe und Familie dazu sagen, blieb ja in dem Artikel mal ganz außen vor. Ich kenne genügend Streß zwischen Gemeinde-Ehepaaren, weil der „beruflich teilweise überforderte“ Part sich dann auch noch in Gemeinde engagieren soll.
    Die Gemeinde aber nimmts gern … Ihr sind die Leute, die nicht ’nein‘ sagen können, wenn sie im persönlichen Gespräch gefragt werden, am Liebsten.

    „Erfülltes Leben dadurch, dass man etwas im Auftrag des Herrn tut.“ kann ich nur bejahen.
    Das hat aber in meinen Augen wenig mit dem zu tun, was in Gemeinde unter „Mitarbeit“ verstanden wird.
    Für mich geht es dabei viel mehr um die Art und Weise, wie Beziehungen gebaut und gepflegt werden, und dass dabei(!) im Auftrag des Herrn gehandelt wird.

    Bill Hybels als „Hauptamtlicher“ hat da meines Erachtens gut reden, und mich verwirrt es etwas, diesen Artikel unter dem Seitenlogo mit den Worten „emergent“ und „missional“ zu finden, weil die darin beschriebene Herangehensweise an Gemeindemitglieder für mich keines von beidem ist.

    Dazu auch: http://mentalrover.blogspot.com/2007/07/gofi-mller-was-leidenschaft-killt.html

  2. Hallo Jörg,
    vielen Dank für deinen Beitrag. Auch ich hab „Mitarbeiter Revolution“ gelesen….

    Mir persönlich geht es auch so, dass ich das was ich beruflich (Vertrieb – Präsentieren – Schulung…) mache sehr gerne auch in der Gemeinde (bei mir CVJM + Kirchengemeinde) einbringt.

    Wenn ich als Vorsitzender des CVJM auf Mitarbeitersuche gehe, dann geht es mir oft wie dir mit der „Traumjob-Börse“. Mein Eindruck ist, dass die Leute häufig bereits so ausgebrannt bzw.ausgebucht sind, dass sie nicht mehr die Kraft haben, das anzupacken was ihnen wirklich Freude bieten würde.

    Unser „erfolgreichster“ Weg der Mitarbeiterfindung ist die persönliche Ansprache und Einladung…
    Daneben ist es immer wieder wunderbar, was für neue Ideen und Impulse von Leuten kommt, die durch einen Alpha-Kurs zu uns gestossen sind….

    Viele Grüße vom Rand der Schwäbischen Alb. Weiterhin Gottes Segen bei deiner Arbeit.

    Gruß Daniel
    (http://rabbits-bloghaus.blogspot.com/)

Kommentar verfassen