Schon in das neue Jahr hineingerutscht?

„Einen guten Rutsch ins neue Jahr!, hat uns sicher im vergangenem Jahr mancher gewünscht. Lange Zeit konnte ich mit diesem Wunsch nichts anfangen. Ich habe es sogar in den Bereich des Aberglaubens geschoben. Da war es mir manchmal sogar unwohl dabei, so etwas Ähnliches als Wunsch zu erwidern.
Heute kann ich das mit frohem Herzen sagen, weil ich weiß, was hinter diesem Wunsch eigentlich steht. Auch wenn die meisten Menschen da etwas anderes verstehen, eben das Hineinschlittern, das Hineinrutschen ins neue Jahr, ohne Panne durch Wetterkapriolen oder zu viel Alkohol.
Der Gruß „ Guter Rutsch“ kommt aus dem Jiddischen bzw. Jüdischen. Er hat mit dem jüdischen Neujahrstag – Rosch ha-Schana zu tun. Richtig heißt der Gruß: Rosch ha-Schana tov. Er bedeutet: Ein gutes neues Jahr.
So verwende ich nun diesen Wunsch um so lieber und vor allem nicht mehr gedankenlos. Ich wünsche einen guten Rutsch jetzt im Bewusstsein, dass es ein jiddischer Wunsch ist, und in Verbindung mit dem Volk, dem Jesus angehörte und auf dessen Schultern unser Glaube ruht. Diese Erinnerung an unsere Wurzeln und unsere
Geschichte bewahrt vor Überheblichkeit. Das ist eine gute Basis für die Zukunft. Denn wer ohne Selbstüberschätzung auf die Zukunft zugeht, der kann sich getrost dem stellen, was auf ihn zukommt.

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