Die Rettungsstation

„An einer gefährlichen Küste, die schon vielen Schiffen zum Verhängnis geworden war, befand sich vor Zeiten eine kleine, armselige Rettungsstation. Das Gebäude war nicht mehr als eine Hütte, und dazu gehörte nur ein einziges Boot; aber die Handvoll Freiwilliger versah unentwegt ihren Wachdienst und wagte sich tags wie nachts unermüdlich und ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben hinaus, um Schiffbrüchige zu bergen.

Was bestimmt die Gemeinde?

Was bestimmt eine Gemeinde in ihrem Leben, in ihrem Auftrag und in ihrem Sein? Was ist ihre Zielrichtung? Was ist ihr Gemeindeprogramm? Wohin steuert das Schiff der Gemeinde? Diese Fragen werden nicht nur von geistlichen Faktoren bestimmt, sondern von manchen äußeren Faktoren? Von Faktoren, die nichts mit Auftrag und Sendung zu tun haben, aber die in der Gemeinde präsent sind und manchmal übermächtig sind.

Was ist eigentlich Gemeinde?

Ich fange einmal mit der Begriffsbestimmung, was Gemeinde ist, ganz nach meiner lutherischen Tradition an, nämlich mit der Confessio Augustana – dem Augsburgischen Bekenntnis. Da steht in Artikel 7:

VON DER KIRCHE

Es wird auch gelehrt, daß allezeit eine heilige, christliche Kirche sein und bleiben muß, die die Versammlung aller Gläubigen ist, bei denen das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente laut dem Evangelium gereicht werden. Denn das genügt zur wahren Einheit der christlichen Kirche, daß das Evangelium einträchtig im reinen Verständnis gepredigt und die Sakramente dem göttlichen Wort gemäß gereicht werden. Und es ist nicht zur wahren Einheit der christlichen Kirche nötig, daß überall die gleichen, von den Menschen eingesetzten Zeremonien eingehalten werden, wie Paulus sagt: „Ein Leib und ein Geist, wie ihr berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“ (Eph 4,4.5).