Dienstagabends und an fast jedem Nachmittag ermitteln die Rosenheim-Cops. Die übliche Frage an die Angehörigen, ob der oder die Tote Feinde hatte, wird meistens verneint. Doch wenig später stellt sich heraus, dass es doch eine ganze Reihe von Feinden gibt und mit ihnen eine oder meist sogar mehrere heftige Auseinandersetzungen.
Der große deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe sagt dazu:
Ich finde nichts vernünftiger in der Welt, als von den Thorheiten Anderer Vortheil zu ziehen. Ich weiss nicht, ob es nicht ein edleres Vergnügen wäre, die Menschen von ihren Thorheiten zu heilen.
Johann Wolfgang von Goethe
Mir fällt dazu die Aussage des englischen Staatstheoretiker und Philosophen Thomas Hobbes (1588-1679) ein. Er sagte folgendes: “Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Er ist von drei Triebfedern gekennzeichnet: Verlangen, Furcht und Vernunft.“
Er sagte das Angesichts der damals im 17. Jahrhundert schlimmen Kriegs- und Lebenssituation in Europa, so unter anderem des 30ig jährigen Krieges in Mitteleuropa, wo viele Menschen ums Leben kamen und verelendeten.
Unsere kleinen Kirchengemeinden auf dem Lande haben sicher alle Hände voll zu tun, das normale Gemeindeleben am Laufen zu halten. Dafür zu sorgen, dass noch in ihren Kirchen in gewissen Abständen Gottesdienste stattfinden, auch dass die Gebäude unterhalten werden, dass nach Möglichkeit auch ein Kinder- und Jugendprogramm in der Vernetzung mit anderen Gemeinden stattfindet, dass es Konfirmandenunterricht gibt. Dafür gehen bei manchen Gemeinden sicher fast nahezu alle Kräfte und alle Energie drauf. Und doch ist es sicher das Wichtige und dennoch nicht das Nötige, was da alles getan wird um so das Evangelium zu den Menschen zu bringen und ihnen nahe zu sein. Weiterlesen
Schon in der Bibel begegnet sie uns: Die Diakonie ist die mildtätige Lebensäußerung der Gemeinde. Es gehört seit der Urgemeinde dazu, dass neben der Verkündigung auch der Dienst am Anderen, besonders am Hilfsbedürftigen, Bestandteil des christlichen Gemeindelebens ist. Es ist ja auch Jesu Gebot und Auftrag:
Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
Matthäus 25,40
Im evangelischen Bereich versteht man heute unter dem Begriff Diakonie zuallerst die Arbeit des Diakonischen Werkes. Hier wurde ein großer Teil der diakonischen Arbeit verinstitutionalisiert und findet sich heute im Diakonischen Werk und bei den Johannitern wieder.
Das hat seine Geschichte, die erst einmal richtig und gut und notwendig war. 1849 wurde auf Anregung von Johann Hinrich Wichern der Centralausschußes für die Innere Mission der deutschen evangelischen Kirche gegründet. Es war damit der Beginn der organisierten Diakonie.
Das war eine Antwort auf die gesellschaftlichen Herausforderungen der damaligen Zeit. Da heraus hat sich bis heute das Diakonische Werk als professioneller Wohlfahrtsverband entwickelt.
Zur Unterstützung der Arbeit des Diakonischen Werkes entstanden in den Gemeinden Diakonie- bzw. Hilfsvereine der inneren Mission. Diese Vereine haben Arbeit der Diakonie Vorort mitgetragen. Im Osten wurden sie nach dem Krieg verboten. Sie lebten mancherorts zum Beispiel als Gemeindegruppen wie Frauenhilfe weiter.
Teilweise wurden durch diese Vereine Gemeindeschwestern angestellt, Kindergärten betrieben und später Sozialstationen. Auch im Osten wurden durch die Kirchengemeinden bzw. durch Diakonievereine nach der Wende Kindergärten und Sozialstationen übernommen. Es erfolgte eine immer mehr zunehmende Professionalisierung der Arbeit. Alle Arbeit wurde durch bezahlte Fachkräfte und Spezialisten übernommen. Die Gemeinde selber kam mit ihrem Ehrenamt und ihrem Engagement nur noch am Rand vor. So wurde die Gemeinde immer mehr ausgegrenzt. Die Diakonie entwickelte sich zu einem Selbstläufer.
Das sei an dieser Stelle erst einmal kritiklos gesagt, weil das unter gewissen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sogar erforderlich und unabdingbar war bzw. ist. So hat die Diakonie aber auch Strukturen neben der Gemeinde entwickelt, die leider teilweise nicht mehr mit der Gemeinde selber kompatibel sind, bis hin zu eigenen Gemeindestrukturen.
Aufgrund neuer Herausforderungen erfährt die eigentliche Gemeindediakonie gegenwärtig sehr viel Defizite. Die bisherige Gemeindediakonie begrenzt sich auf die Diakoniestationen und die Kindergärten. Dabei müssen aber die erbrachten Leistungen abrechenbar sein. So werden aber heute gerade wieder ganz neu Strukturen einer semiprofessionellen Gemeindediakonie benötigt. Früher gab es z.B. mancherorts die Gemeindeschwester. Sie hat sich nicht nur um die gesundheitlichen Belange der Menschen gekümmert, sondern auch um seelsorgerliche Fragen. Das können die Schwestern bzw. Pfleger der Diakoniestationen nur bedingt leisten. Sie müssen sich mehr auf die äußere Pflege konzentrieren. Das erfordert die Abrechenbarkeit ihrer Arbeit. So muss der Faktor Zeit abrechenbar sein. Keine Krankenkasse bezahlt das seelsorgerliche Gespräch – obwohl es manchmal sinnvoll wäre.
In den meisten unserer Gemeinden ist die Gemeindediakonie mittlerweile unterentwickelt. Sie stehen alle vor der Herausforderung dieses wieder neu zu entwickeln. Gemeindediakonie muss wieder eine ganz normale Lebensäußerung der Gemeinde werden, die im Ehrenamt geschieht. Sicher nicht unprofessionell, sondern im Ehrenamt. Unter der Leitung und Führung von hauptamtlichen Mitarbeiten. Wir müssen überhaupt in allen Bereichen unserer gemeindlichen Arbeit immer mehr lernen, die Hauptamtlichen sind nicht da, um die Arbeit zu machen, sondern zu Leiten, zu Motivieren, zu Schulen und Mitzutun. Die Gemeindediakonie ist eine Herausforderung unserer Zeit heute, wie sie es auch gestern war und morgen sein wird.
Wie wird die Zukunft für unserer Gemeinden aussehen?
Egal wie sich unsere gemeindlichen Strukturen ändern, ob wir hauptamtliche Mitarbeiter haben, die Vorort wohnen oder nicht. Es gibt eigentlich zwei Aufgaben, auf die wir uns als Gemeinde zu konzentrieren haben: Mission und Diakonie. Diese beiden Aufgaben lassen sich auch nicht trennen. Sie gehören zusammen, wie zwei Seiten einer Medaille. Es ist ein Gebot der Stunde und eine Herausforderung für die Zukunft es immer wieder in unseren Gemeinden zu sehen, dass Verkündigung und soziale Verantwortung zusammengehören und sich nicht trennen lassen. Der kürzlich verstorbene anglikanische Pfarrer John Stott sagt dazu:
Soziale Verantwortung ist nicht nur ein Teil von christlicher Mission, sondern auch der christlichen Bekehrung. Es ist unmöglich, wirklich sich zu Gott zu bekehren, ohne sich seinem Nächsten zuzuwenden.
Nur in der ganz persönlichen Hinwendung zum Menschen wird die Verkündigung des Evangeliums wirklich glaubhaft, dass man den Menschen dort abholt, wo er ist. Eben auch und gerade in seiner Not. Das ist nicht nur eine Herausforderung an Einzelne, an Gruppen oder Kreise oder irgendwelche gemeindliche Institutionen, sondern dabei ist die ganze Gemeinde gefordert. Die Diakonie als Wohlfahrtsverband hat auch weiterhin ihre Berechtigung. Sie wird weiterhin neben den Gemeinden existieren. Die Schnittstellen zwischen Gemeinde und die konie sollten verbessert werden. Doch die Diakonie kann und wird die Aufgaben der Gemeindediakonie nicht übernehmen. Sie kann bestenfalls den Gemeinden Hilfestellung leisten. Das sollte sie tun. Aber die eigentliche Gemeindediakonie muss wieder neu in unseren Gemeinden belebt werden.
Die Gemeinde vor Ort steht vor großen Herausforderungen. Das lässt sich schon darin begründen, dass vielerorts derzeit große Umbrüche geschehen:
So steht sie zukünftig vor neuen Herausforderungen in der Verkündigung, in der sozialen Verantwortung, in der Mission und in der Gemeindediakonie. Sie ist herausgefordert durch
Sie muss eine Gemeinde sein, die unterwegs ist zu den Menschen, die darauf aus ist, den Menschen zu begegnen. Das bringt neue Aufgaben innerhalb der Gemeindediakonie. Neben den traditionellen Aufgaben wie Besuchsdienst, wird sie ganz neu herausgefordert in der Betreuung von Älteren, in der Begegnung mit Nicht- und Andersgläubigen, im Umgang mit sozial Schwachen und Benachteiligten, im Umgang mit Kindern auch auf den Dörfern und im Umgang mit den Alleingelassenen. Es sind teilweise alte Aufgaben, aber unter neuen Rahmenbedingungen.
Das erzeugt bei manchen Hilflosigkeit und Ängste. Denn Unbekanntes bringt Ängste mit sich, aber als Gemeinde können wir das gemeinsam angehen. Und im Vertrauen auf Gott können wir neue Schritte wagen. Dazu möchte ich Mut machen.
Predigt zu Römer 12,4-16 – 2.Sonntag nach Epiphanias 17.01.2010 -gehalten in den Kirchen von Fraureuth und Gottesgrün
Liebe Gemeinde,
ich habe euch heute ein Bild aus der Landwirtschaft mitgebracht. Es ist die Minimumtonne, mit der das sogenannte Minimumgesetz von Carl Sprengel und Justus Liebig dargestellt wird.
In der Landwirtschaft besagt dieses Minimumgesetz folgendes: Dass das Wachstum von Pflanzen durch die im Verhältnis knappste Ressource (Nährstoffe, Wasser, Licht etc.) eingeschränkt wird. Das wird auch als Minimumfaktor bezeichnet. Das Minimumgesetz ist u.a. eine wichtige Grundlage bei der Düngung.
Als ich davon im Internet berichtete, dass ich mit diesem Gesetz in der Predigt einsteigen will, da meinte jemand, dass das doch ganz schön trocken sei. Ich hoffe, dass ich euch damit nicht langweile.
Warum erzähle ich euch von dem Minimumgesetz? Weil ich denke, dass das in ähnlicher Form auch bei einer christlichen Gemeinde vorkommt.
Ich weiß, dass es Christen gibt, die so etwas ablehnen, und der Meinung sind, dass Gemeinde durch Gottes Heiligen Geist baut. Aber warum soll Gottes Heiliger Geist nicht auch unsere menschlichen Gesetzmäßigkeiten nutzen, um Gemeinde zu bauen?
Sicher wird jeder Vergleich, wie im normalen Leben hinken, und manchmal wird es auch anders sein
Deswegen muss aber das noch lange nicht verkehrt sein.
Und wenn wir die Bibel aufschlagen, finden wir eine ganze Menge Gesetze und Gesetzmäßigkeiten, die Gott nutzt um Menschen zu führen, und im neuen Testament finden wir auch beim Gemeindeaufbau solche Gesetzmäßigkeiten, Anweisungen und Ermutigungen.
Eine Gesetzmäßigkeit, die häufig vorkommt ist z.B. die, dass vor einem Wachstumsschub in der Gemeinde häufig eine Krise kommt.
Auch Jesus hat sich den Gesetzen seiner Zeit unterworfen, soweit sie dem Willen Gottes entsprachen. Aber er hat sich auch gegen Gesetze gestellt, wenn sie unmenschlich waren.
Nun gewisse Gesetzmäßigkeiten und Anweisungen für das Leben in der christlichen Gemeinde finden wir in unserem heutigen Predigttext der Epistel vom heutigen Sonntag aus Römer 12,4-16. Ich lese sie nach der neuen Genfer Übersetzung.
4 Es ist wie bei unserem Körper: Er besteht aus vielen Körperteilen, die einen einzigen Leib bilden und von denen doch jeder seine besondere Aufgabe hat.
5 Genauso sind wir alle – wie viele ´und wie unterschiedlich` wir auch sein mögen – durch unsere Verbindung mit Christus ein Leib, und wie die Glieder unseres Körpers sind wir einer auf den anderen angewiesen.
6 Denn die Gaben, die Gott uns in seiner Gnade geschenkt hat, sind verschieden. Wenn jemand die Gabe des prophetischen Redens hat, ist es seine Aufgabe, sie in Übereinstimmung mit dem Glauben zu gebrauchen.
7 Wenn jemand die Gabe hat, einen praktischen Dienst auszuüben, soll er diese Gabe einsetzen. Wenn jemand die Gabe des Lehrens hat, ist es seine Aufgabe, zu lehren.
8 Wenn jemand die Gabe der Seelsorge hat, soll er anderen seelsorgerlich helfen. Wer andere materiell unterstützt, soll es uneigennützig tun. Wer für andere Verantwortung trägt, soll es nicht an der nötigen Hingabe fehlen lassen. Wer sich um die kümmert, die in Not sind, soll es mit fröhlichem Herzen tun.
9 Die Liebe soll echt sein, nicht geheuchelt. Verabscheut das Böse, haltet euch unbeirrbar an das Gute.
10 Lasst im Umgang miteinander Herzlichkeit und geschwisterliche Liebe zum Ausdruck kommen. Übertrefft euch gegenseitig darin, einander Achtung zu erweisen.
11 Lasst in eurem Eifer nicht nach, sondern lasst das Feuer des Heiligen Geistes in euch immer stärker werden. Dient dem Herrn.
12 Freut euch über die Hoffnung, die ihr habt. Wenn Nöte kommen, haltet durch. Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen.
13 Helft Gläubigen, die sich in einer Notlage befinden; lasst sie mit ihrer Not nicht allein. Macht es euch zur Aufgabe, gastfreundlich zu sein.
14 Segnet die, die euch verfolgen; segnet sie, verflucht sie nicht.
15 Freut euch mit denen, die sich freuen; weint mit denen, die weinen.
16 Lasst euch im Umgang miteinander davon bestimmen, dass ihr ein gemeinsames Ziel habt. Seid nicht überheblich, sondern sucht die Gemeinschaft mit denen, die unscheinbar und unbedeutend sind. Haltet euch nicht selbst für klug.
Über die Gaben und Aufgaben haben wir schon im vergangenen Sonntag nachgedacht. Darum wollen wir jetzt mit der Liebe einsteigen.
Erst einmal finden wir hier einen Katalog, was zu tun ist, wie die Gemeinde zusammen zu leben hat. Die neutestamentliche Theologie nennt das Tugendkatalog.
Aber wenn wir genau einmal hinschauen, entdecken wir, dass das alles Eigenschaften sind, die erst ein Leben in der Gemeinde möglich und spannend machen. Es sind gewisse „Gesetzmäßigkeiten“, wenn die in der Gemeinde gelebt werden, dann ist Gemeinde ansprechend und Menschen kommen gern zur Gemeinde und sind auch bereit Mitzutun. Es geht hier auf jeden Fall nicht um einen erhobenen Zeigefinger, sondern um ein gutes Leben in der Gemeinde
Auf dem Bild Minimumtonne finden wir 8 Kennzeichen, die beachtet werden müssen, damit Gemeinde wächst.
Zwei Kennzeichen liegen mir besonders am Herzen, dass ist die Liebe und die Evangelistische Diakonie.
Und wir finden beide in unserem Predigttext wider.
Nach dem der Apostel Paulus über Gaben und Aufgaben in der Gemeinde gesprochen hat kommt er zur Liebe.
Er sagt: Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor.
(Über die Frage der Liebe in der Gemeinde, habe ich mit euch schon einmal in der Allianzwoche gesprochen: Ich sprach vom Liebesqoutient und Wohlfühlfaktor.
Das klingt zwar recht theoretisch. Aber sagen wir es einfach, da wo ich geliebt werde und wo ich mich wohlfühle, gehe ich gerne hin und komme auch gerne wieder.
So stellt sich für uns die konkrete Frage: Werden die Menschen, die in unsere Gemeinde kommen, geliebt und fühlen, die sich wohl?
Und um es noch konkreter zu sagen: Fühlt Ihr euch in der Gemeinde geliebt und fühlt ihr euch in unserer Gemeinde wohl, so dass ihr gern andere mitbringt
In einer Skala von 1 bis 10. Wo würdet ihr euch wiederfinden?
Gehen wir mit einem nach außen hin fröhlichen Gesicht durch unsere Gemeinde, aber im innersten des Herzen haben wir es zur Faust geballt?
Ob ihr es glaubt oder nicht, auch wenn man es nicht nach außen sieht, es hat dennoch Auswirkungen nach außen.
Darum die Frage an uns, was tun wir, damit der andere auch wirkliche Liebe erfährt? Was können wir tun um selber in der Gemeinde mehr Liebe zu erfahren?
Der zweite wichtige Aspekt aus der Minimumtonne, den wir in unserem Predigttext wiederfinden, ist die Evangelistische Diakonie. Wir würden sagen, es sind die Werke der Barmherzigkeit.
Ich umschreibe Barmherzigkeit gern mit den Worten ein Herz haben für die Armen.
Sicher denken wir heute dabei zuerst an die Opfer des Erdbebens in Haiti. Und es ist gut, wenn Menschen ihre Herzen und Geldbeutel öffnen. Auch auf die Gefahr hin, dass ihre Hilfe nicht oder nur im geringen Maß ankommt.
Nein Barmherzigkeit ist ein Lebensstil, den wir in unserer Gemeinde brauchen.
Was nützt es, wenn wir in unseren Gottesdiensten und Bibelstunden Gottes Wort hören, Lieder singen und beten und Lisa Müller ist einsam und krank allein zu Hause und keiner besucht sie?
Oder da ist eine Tochter, die ihre schwerstkranke Mutter aus Barmherzigkeit pflegt und nicht in ein Pflegeheim geben will. Und dann bricht sie fast selber unter der Pflege zusammen und keiner hilft ihr?
Oder eine alleinerziehende Mutter muss mit dem großen Kind zum Arzt und keiner ist da, der das kleine in der Abwesenheit auf das kleine Kind aufpasst.
Ich weiß, dass das andererseits auch oft aus falscher Eitelkeit versteckt und überspielt wird. Und es schwer zu sehen ist.
Dennoch ist es gut und wichtig mit offenen Augen durch die Gemeinde zu gehen.
Das sind zwei Beispiel von Notlagen, die in unserer Gemeinde vorkommen können und auch vorkommen.
Aber es gibt auch noch weitere. Darum sollten wir uns von dem Worten des Apostels ermutigen lassen:
Helft Gläubigen, die sich in einer Notlage befinden; lasst sie mit ihrer Not nicht allein. Macht es euch zur Aufgabe, gastfreundlich zu sein.
Ich persönlich würde sogar noch weiter gehen und sagen: Helft auch den Nichtgläubigen als Zeichen eures Glauben und das euch die Freuden Botschaft von Jesus Christus verändert hat. So könnt ihr ohne große Worte Zeugen von Jesus Christus und seiner Liebesbotschaft werden. Damit sind wir beim Thema der Allianzgebetswoche.
Aus dem Predigttext habe ich zwei wichtige Kennzeichen des Gemeindelebens herausgesucht: Liebe und Barmherzigkeit. Man mag von dem Modell der Minimumtonne halten, was man will. Es weist schon in die richtige Richtung.
Warum sollen wir das überhaupt tun? Nun der Apostel sagt dazu: „Lasst euch im Umgang miteinander davon bestimmen, dass ihr ein gemeinsames Ziel habt.“
Gemeinsam sind auf den Weg und dieser Weg hat ein Ziel – dieses Ziel hat einen Namen: Jesus Christus. Gemeinsam sind wir unterwegs mit Jesus Christus zu ihm hin – hin in seine Ewigkeit.
Ich wünsche uns, dass wir ausganzen Herzen sagen können, was wir gleich im Predigtlied singen werden:
O wie lieb ich, Herr, die Deinen, die dich suchen, die dich meinen; o wie köstlich sind sie mir!
Du weißt, wie mich’s oft erquicket, wenn ich Seelen hab erblicket, die sich ganz ergeben dir.
Amen