In einer Gemeinde gehören die Verkündigung des Evangelium, das Helfen und das Handeln zusammen. Alles ist notwendig, damit die Gemeinde durch ihr Wirken Menschen ansprechen kann. So wird das Evangelium von Jesus Christus ansteckend. Ein neuer Lebensstil für Christen wird gebraucht. Ein Lebenstil des Füreinanderdaseins. Teilweise erlebe ich es in den Gemeinden. Dort trägt es sofort Früchte.
Es ist eine notwendige Voraussetzung für das Ausstrahlen des christlichen Glaubens, dass die Einladung zum Leben mit Jesus Christus sich mit der bedingungslosen Bereitschaft zum Helfen und Handeln paart. Aus dieser Ehe werden neue Christen hervorgehen.
Hans-Jürgen Abromeit
Ein lebendige Gemeinde ist nicht nur eine Gemeinde des Wortes, sondern eine Gemeinde der Tat. Ein Buchtitel von Bill Hybels hieß: „Bekehre nicht, sondern lebe“. Damit wird deutlich, dass durch den lebendigen Vollzug des Glaubens an Jesus Christus im Leben des einzelnen Christen und besonders in der Gemeinschaft der Gemeinde Menschen zum Glauben an Jesus Christus finden.
Wir brauchen in unseren Gemeinden eine neue Kultur des Helfens und Handelns, die sich im Evangelium unseres Herrn Jesus Christus gründet.
Das zum Glauben Helfen und Handeln gehört, haben auch die Väter der Diakonie erkannt und haben darin ihre Arbeit gegründet. Diese Arbeit ist gut und wichtig in und für die Kirche, auch heute. Und doch gab und gibt es in ihr eine große Fehlentwicklung. Die Diakonie und mit ihr die anderen christlichen Wohlfahrtsverbände haben sich von der Gemeinde wegentwickelt. Sie haben sich verselbstständigt. Sie wurden verinstitutionalisiert. Sie können heute sogar ohne Kirche und ohne Gemeinde leben. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass Menschen die ihren Glauben innerhalb der Diakonie bezeugt haben, ausgegrenzt wurden.
Vor Ort gestaltet sich teilweise das Miteinander von diakonischer Einrichtung, besonders wenn sie groß ist, und Gemeinde schwierig. Oft ist die Einrichtung eine „eigenständige“ Gemeinde. Ortsgemeinde und Diakonie haben wenige Berührungspunkte, auch wenn sie die gleiche Kirche nutzen und der/die gleiche Pfarrer/in zuständig ist. Oder die Einrichtung hat sogar einen Pfarrer oder eigene Pfarrerin.
Andererseits ist die Diakonie oft in der Gemeinde das Alibi, um auf eigenes diakonisches Handeln zu verzichten. Manchmal hört man dann die Äußerung: „Dazu haben wir doch die Diakonie“. Doch um einen Glauben wirklich glaubhaft zu bezeugen, gehören Helfen und Handeln dazu. Und dazu gehört auch eine funktionierende „Gemeindediakonie“, die die Not des Anderen vor Ort sieht.
Im Rahmen des Spirituellen Gemeindemanagement ist das Bewusstsein der Gemeinde dafür zu wecken.