Jesus Christus spricht: Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Matthäus 28,18-20
Wer das Wort Mission hört, der denkt an Missionare in Afrika, in Südamerika, in Asien oder Australien und sonst wo. Er hat die alten Geschichten im Ohr von dem Missionaren in Papua-Neuguinea oder China. Besonders die Zeit des 18. und 19. Jahrhundert war ja davon geprägt. Wir denken an Bartholomäus Ziegenbalg, der ersten deutschen evangelischen Missionar, oder an Hudson Tayler, dem großen Chinamissionar, oder an Jim Elliot, der im 20. Jahrhundert noch recht jung in Ecuador von den Huaorani-Indianern ermordet wurde.
Natürlich haben wir auch die Kritik über die Mission im Ohr. Das beginnt ja schon bei den Kreuzzügen, dann später bei Zwangstaufen und die Verbindung der Missionare mit den Kolonisten. Und zu diesen schlimmen Fehlern müssen wir auch heute stehen. Ja unsere Väter haben sie getan und wir können sie nicht rückgängig machen. Doch darf uns das hindern, die frohe Botschaft von Jesus Christus zu den Menschen bei uns und in die weite Welt zu bringen?
Gäbe es die christliche Mission nicht würden auch wir heute nicht glauben – ja und wir würden sogar nicht einmal unsere Kultur und auch unsere Lebenskultur nicht haben. Hätten die irischen Mönche nicht damals Bonifatius im 8. Jahrhundert ausgesandt, würden wir heute anders leben.
Früher unterschied man bei der christlichen Mission zwischen einer äußeren Mission und einer inneren Mission. Äußere Mission war in andere Länder gesendet zu sein. Die innere Mission war das, was im eigenen Land geschah, wobei man da mehr das soziale Engagement sah. Deswegen war die Innere Mission oft mit der Diakonie verbunden. Dagegen war Evangelisation als Bestandteil der Mission oft in der Kirche verpönt. Das überließ man den frommen Kreisen. Da hat sich in unserer Kirche in den letzten Jahrzehnten viel geändert. Überhaupt gibt es diese Zweiteilung nicht mehr. Heute sieht man, dass „sich Mission global ereignet , sie vollzieht sich auf sechs Kontinenten“ (Weltmissionskonferenz von Mexiko City 1963). Mission versteht man als Lebensäußerung der schon in ihrem Wesen missionarischen Kirche.
Überall, auch hier in Deutschland gelten für die Mission einige Grundsätze, die Bartholomäus Ziegenbalg aufgestellt hat:
- Verwendung der Umgangssprache der örtlichen Bevölkerung,
- Auseinandersetzung mit den kulturellen Gegebenheiten,
- Übersetzung der Bibel in die Umgangssprache, ggf. sogar Entwicklung einer Schrift,
- Alphabetisierung, Aufbau von Schulen und Gründung von Waisenhäusern,
- Ausbildung örtlicher Prediger und Missionare.
Weitere Informationen über die Arbeit der Missionen der evangelischen Kirche finden sie im Internet unter www.mission.de. Auch wir werden im Kirchenspiegel immer wieder einmal darüber berichten.