Eigentlich sind Management und Marketing in der Gemeinde so alt wie die Gemeinde selber, nur dass man in der Bibel andere Begriffe dafür verwendete bzw. das Leiten einer Gemeinde nicht als Management verstand.
Jesus sagte zu Petrus: „Weide meine Schafe!“ (Joh 21,15ff) Damit ist durch ihn ein gewisser pastoraler Leitungssstil vorgegeben. Dieser spiegelt sich an vielen Stellen des Alten und des Neuen Testamentes wider.
Wir tun uns schwer, das Gemeindemanagement mit dem Unternehmensmanagement zu vergleichen, obwohl wir bei genauerem Hinsehen entdecken werden, dass es ähnliche Gesetzmäßigkeiten gibt.Was ist Management? Wikipedia definiert es folgendermaßen:
Management kann sowohl Leitungsfunktionen in Unternehmen und Organisationen bezeichnen als auch die Personen, die diese Funktionen ausüben und entsprechende Managementkompetenzen benötigen. Zu den typischen Funktionen oder Aufgaben des Managements in Unternehmen und Organisationen gehört die Planung, Organisation, Führung und Kontrolle (im Sinne von Erfolgskontrolle).
Quelle: Wikipedia
Und genau das alles tun wir doch in einer Gemeinde: planen, organisieren, führen und auch kontrollieren. Die Frage nach Form und Stil muss gestellt werden. Sie wird beim Gemeindemanagement genauso wie beim Unternehmensmanagement gestellt. Ist es ein autoritäres Management oder ist es ein partnerschaftliches Management?
Da stellen sich Fragen nach Führungskompetenz, nach Strategie, nach Strukturen, Visionen, nach der Zukunft, nach der Zeitplanung und besonders nach dem Marketing. Wobei im Spirituellen Gemeindemanagement immer ein „Punkt“ vorne an steht. Das ist das Wirken des Heiligen Geistes. Er wirkt nicht berechenbar, aber auch nicht als Chaot, sondern schafft neue Aufbrüche und neue Anfänge. Er lässt Neues wachsen. Zum Spirituellen Gemeindemanagement gehört es, dafür einen Blick zu bekommen.
Marketing ist nicht mehr nur die Öffentlichkeitsarbeit und Werbung um den Absatz eines oder mehrerer Produkte zu fördern, sondern hat sich im Rahmen des Unternehmensmanagement zu einer Führungskonzeption entwickelt. Das heißt, dass das gesamte Unternehmen am Markt orientiert geführt wird.
Wenn man so will, ist Jesus selber der Erfinder dieser Führungskonzeption, wenn er seine Jünger und seine Gemeinde beauftragt:
Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Matthäus 28,18-20
Das Produkt ist das Evangelium, der Markt ist die Welt und Mitmachen sollen alle – das ganze „Unternehmen“ die Gemeinde. Marketing ist ein Führungsstil bei dem alle Unternehmensbereiche „absatz- und kundenorientiert“ arbeiten. Das ist die Grundintention der christlichen Gemeinde – sich dem Nächsten zuzuwenden. Leider dreht sich in der Kirche nur viel zu viel um sich selber. Daher sind Marketingansätze aus dem Unternehmensmanagement hilfreich die Gemeinde wieder in die Spur zu bringen.
In der Wühlkiste eines Supermarktes habe ich ein Buch gefunden von Allan und Barbara Pease „Eine dumme Frage ist besser als fast jede kluge Antwort“. Da geht es um Kommunikation und Network-Marketing, letztenendes um Verkauf von Produkten. Das Evangelium zu verkünden ist eine gewisse Art von Network-Marketing. Daher war mir eine Frage wichtig: „Lieben Sie ihr Produkt? Sie können ihr Produkt nur dann richtig verkaufen, wenn sie es lieben, wenn sie von diesem Produkt überzeugt sind!“
Genau das trifft auf das Evangelium zu. Ich kann nur davon wirklich Zeugnis geben, wenn es mein Leben verändert und ergriffen hat. Das ist der entscheidende Punkt bei allem Management und Marketing.