für eine Kirche mit Zukunft

Ewigkeit

Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.

Liebe Gemeinde,
‌in diesem Jahr habe ich das erste Mal ganz bewusst frische reife Feigen gegessen. Ich sah sie in der Obstauslage des Supermarktes im Sonderangebot und dachte mit: Du nimmst sie einfach einmal mit, um sie zu probieren. Dann habe ich den oberen Stil abgeschnitten und die Früchte geviertelt und diese dann als Deko für den Salat verwendet. Später habe ich sie dann auch so gegessen. Die Frucht schmeckt nicht so süß, wie die getrocknete Frucht aus dem Feigenkuchen. Doch sie schmeckt recht angenehm.
‌Die Feige ist ja in Palästina das, was bei uns der Apfelbaum ist. So ein Feigenbaum bringt dort im Jahr bis zu drei Ernten, wobei die zweite und ganz besonders die dritte Ernte die schmackhaftesten Früchte hervorbringen.
‌Das Wachsen und Werden für die zweite Ernte nimmt Jesus in einem Gleichnis auf und mahnt in diesem zur Bereitschaft auf sein Kommen zu warten und dafür bereit zu sein.

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Neuer Himmel – neue Erde

Predigt zum Ewigkeitssonntag 2020 – Offenbarung 21,1–7

Liebe Gemeinde,
ihr kennt ja alle den alten Kinderreim, den manche Eltern sagen, wenn sich ihre Kinder verletzt haben:
Heile, heile Gänschen,
es wird bald wieder gut,
das Kätzchen hat ein Schwänzchen,
es wird bald wieder gut
Heile heile Mäusespeck
in hundert Jahren ist alles weg.

Mit ein paar tröstenden Worten und ein paar Streicheleinheiten können wir Erwachsene unsere kleinen Kinder trösten, wenn sie hingefallen sind, und sich vielleicht sogar ein wenig verletzt haben. Dann gibt es noch etwas Süßes und das Lieblingskuscheltier. Schnell ist der Schmerz überwunden. Und manchmal kann man wirklich staunen, wie zäh Kinder sein können und Schmerzen überwinden.


Leid und Schmerz


Auch im Leben von uns Erwachsen ist es gut, wenn Menschen da sind, die trösten und die anderen bei ihrem Leid und in ihrem Schmerz zur Seite stehen. Das ist ungeheuer wichtig. Man muss nicht immer gleich los reden. Manchmal ist es viel wichtiger, da zu sein und einfach zuzuhören.
Doch manchmal können Schmerz und Leid so groß sein, dass man ohnmächtig vor allem steht, dass keine Worte mehr helfen, dass einem die Worte im Halse stecken bleiben. In so einer Situation kann dann nur noch einer helfen. Das ist Gott, auf den man sein ganzes Leid, sein Schmerz und seine ganze Ohnmacht werfen kann. Dann kann man nur noch auf das blicken, was uns Gott verheißen hat. Auf das, was noch kommen wird.
Mancher ist heute hier, der seiner verstorbenen Angehörigen gedenkt. Einige von ihnen haben liebe Menschen im vergangenen Jahr verloren. Nach solchem Verlust sind wir auf der Suche nach Trost und Beistand und Neuorientierung in unserem Leben. Da helfen solche Kinderreime wie „Heile, heile Gänschen“ recht wenig.
Anders ist es mit dem Wort aus dem Buch der Offenbarung. Einem Wort, das wir immer wieder an den Gräbern unserer Verstorbenen hören. Einem Wort, das uns Hoffnung gibt, einem Wort, das uns Zukunft gibt. Einem Wort, das uns eine neue Orientierung für unser Leben geben will.

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Das rechte Timing für Gottes Kinder – Galater 4,4-7 – Predigt 1. Christtag 2013 – Fraureuth

Krippe

Krippe

Liebe Gemeinde,
haben Sie das nicht auch schon erlebt. Da waren Sie tatsächlich einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Alles war perfekt und alles hat geklappt. So wie sie es sich vorgestellt hatten. Vielleicht sogar noch besser. Vielleicht war es so als sie ein Vorstellungsgespräch bei einer neuen Arbeit hatten. Und sie haben diese Stelle bekommen. Es ist ihr Traumberuf und sie gehen darin auf.
Vielleicht sind sie auch jemand der sich an der Börse auskennt, und sie haben zur richtigen Zeit die richtigen Aktien gekauft und verkauft und einen guten Gewinn gemacht.
Oder sie waren zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle und haben ihre Frau oder ihren Mann des Lebens gefunden, eben die Traumfrau oder den Traummann.
Oder sie waren zum richtigen Zeitpunkt beim richtigen Arzt und dieser entdeckte einen Krebs oder einen Tumor im Frühstadium, ehe sich dieser ausbreitete, und sie konnten wieder geheilt werden bevor das ganze ausarten konnte.
Da geschah dann immer etwas in unserem Leben zum rechten Zeitpunkt und manchmal sagen wir dann im Denglischen Dialekt: „Das Timing ist perfekt.“

Um ein perfektes Timing geht es uns auch am heutigen Weihnachtstag. Und nicht nur um ein perfektes Timing, sondern auch um das perfekte Geschenk und den perfekten Zielpunkt. Weiterlesen

Ewiges Leben – bin ich dem gewiss?

FragezeichenPredigt zu 1. Johannes 5,11-13 – 2.Stg nach Weihnachten 03.01.2009 in der Kirche Gottesgrün – Pfarrer Jörg Bachmann

Liebe Gemeinde,

da ist Iris. Sie schreibt folgendes in einem Internetforum: „Kann mir jemnd sagen, woran man erkennt, dass der Junge, in den ich verliebt bin und der süß ist mach auch liebt? Woran erkenne ich das?“

Sie erhält einige Antworten, teilweise unqualifiziert teilweise hilfreich. Die nicht einfache aber vielleicht hilfreichste Antwort heißt: „Gehe hin zu ihm und frage ihn!“ Nun dies meisten von uns sind aus diesem Verliebtsein-Status heraus, obwohl das manchmal auch nicht so schlecht ist, sich daran zu erinnern.

Darum jetzt die Frage: woher wissen Sie, dass ihr Partner, ihre Kinder, ihre Eltern sie lieben? Wir wissen ja, dass es recht einfach ist, zu sagen: „Ich liebe dich!“

Wenn ich zu meiner Frau sage „Ich liebe dich“ muss das doch noch lange nicht stimmen, oder? Reicht das, wenn ich ihr das sage? Wenn ich es sage, dann muss das doch stimmen! Nein das muss noch lange nicht stimmen. Wir alle wissen, wie viel da im Namen der Liebe Missbrauch getrieben wird. Wir wissen auch, dass mancher von Liebe redet und eigentlich Egoismus meint. Nur sich selber sieht und nicht den anderen.
Darum muss sich diese Liebe nicht nur in Worten darstellen, sondern sie muss sich im realen Leben, im Handeln und im Tun gegenüber, dem Partner, der Kinder und der Eltern zeigen.

Eine Lehrerin schreibt dazu an junge Menschen:

Wahrhaftige Liebe beruht auf Selbstliebe und dem Fehlen von Besitz-Denken in der Partnerschaft. Sie entwickeln Ihre Liebes-Fähigkeit, wenn Sie Erwartungen loslassen.

Wahre Liebe ist frei – „Sei frei und lass das was du liebst in Freiheit“. Wer so denkt, will den Partner nicht besitzen und erwartet auch nicht von ihm, dass er für das eigene Lebensglück zuständig sei.

Wahre Liebe schenkt sich selbst – Zur wahrhaftigen Liebe gehört die Annahme des eigenen Selbst. Das bedeutet, dass jeder Mensch sein Ich so liebt wie es ist. Erst dann ist der Mensch wirklich er selbst und kann als Ich dem Du gegenüber treten. Sich selbst dem Partner schenken, ohne Erwartung einer Gegenleistung, das ist bedingungslose Liebe.

Wahre Liebe manipuliert nicht – Wer liebt will nichts damit erreichen. Er will weder den Partner ändern, noch gibt er sich anders als er ist. In solcher Liebe hat alle Manipulation ein Ende. Der Mensch ist authentisch und trifft den Partner auf Augenhöhe.

Wahre Liebe bewertet nicht – Menschen, die zu wahrer Liebe fähig sind verurteilen und bewerten nicht. Sie beobachten, was ist. Ein solches Verhalten ist nicht zu verwechseln mit kritikloser Akzeptanz. Gemeint ist eine Abkehr vom Schwarz/Weiß Denken hin zu Mitgefühl und liebevoller Toleranz.

Wahrhaftigkeit in der Liebe: Der Weg ist das Ziel – Wahrhaft lieben können wir lernen. Dazu gehört vor allem der Mut, sich selbst ins Gesicht zu schauen und sich zu akzeptieren.

Warum erzähle ich jetzt so viel über die Liebe? Weil ich heute in diesem Gottesdienst, am Anfang des neuen Jahres euch fragen will: Woher weißt Du, dass Gott dich liebt? Sicher könnte mir jetzt mancher von euch darauf eine Antwort geben und die wird gut und richtig sein. Aber heute möchte ich doch noch etwas darauf setzten, und die egoistische Frage stellen. Was haben wird davon, dass Gott uns liebt?

Nun wir haben ja heute schon einmal die Epistel dieses Sonntages aus 1. Johannes 5,11-13 gehört. Ich lese sie noch einmal nach der Neuen Genfer Übersetzung:

 

11 Und was bedeutet diese Aussage Gottes ´für uns`? Sie bedeutet, dass Gott uns das ewige Leben gegeben hat; denn dieses Leben bekommen wir durch seinen Sohn.
12 Wer mit dem Sohn verbunden ist, hat das Leben. Wer nicht mit ihm, dem Sohn Gottes, verbunden ist, hat das Leben nicht.
13 Ich habe euch diese Dinge geschrieben, um euch in der Gewissheit zu bestärken, dass ihr das ewige Leben habt; ihr glaubt ja an Jesus als den Sohn Gottes.

So jetzt stelle ich Ihnen, stelle ich Dir die Frage: „Hast Du das ewige Leben? Haben Sie das ewige Leben? Was ist die Antwort auf diese Frage? Vielleicht, so richtig weiß ich das nicht oder ist es ein Ja aus vollem Herzen.

Nun der Apostel Johannes geht davon aus, dass wir das wissen oder uns dessen wenigstens gewiss machen. Darum schreibt er an die Christen von damals und heute: Ich habe euch diese Dinge geschrieben, um euch in der Gewissheit zu bestärken, dass ihr das ewige Leben habt; ihr glaubt ja an Jesus als den Sohn Gottes.
Er spricht hier von der Gewissheit im Glauben.

Gott will uns das ewige Leben geben, weil er uns liebt. Und woran sehen wir, dass Gott uns liebt. Reicht das, wenn er uns das in Buchform zukommen lässt. Reicht das, wenn er uns das irgendwie mitteilt? Nein, das reicht ja ihm noch nicht einmal selber. Dazu sind wir ihm ja viel zu wichtig. Darum hat sich Gott selber zu uns Menschen in unsere Welt aufgemacht. Darum ist Gott in Jesus Christus Mensch geworden. Darum haben wir ja vor ein paar Tagen Weihnachten gefeiert, darum ist Jesus als Kind in einem Stall zur Welt gekommen, darum ließ er sich in einen Futtertrog als Wiegebett legen, darum mussten seine Eltern vor Herodes flüchten. Darum lebte Jesus als Mensch und Wanderprediger. Darum begab er sich auf den Weg seiner Passion. Darum wurde er gepeinigt und geschlagen. Darum wurde er gekreuzigt. Darum ging er diesen Weg der Niedrigkeit. Doch sein Weg ist noch nicht vollendet, denn bis dahin würde uns die Liebe Gottes noch nicht viel bringen. Nein das Entscheidende ist, dass er die Macht des Todes besiegt hat, dadurch dass er von den Toten auferstanden ist. Er gibt uns die Gewissheit des Ewigen Lebens.

Genauso hat das der Apostel Paulus im Philipperbrief beschrieben:

Philipper 2
6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,
7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.
8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist,
10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,
11 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Wenn du auf die Frage: Glaubst Du an Jesus Christus? Ein Ja aus ganzem Herzen sagen kannst, dann kannst auch auf die Frage: „Hast Du die Gewissheit des ewigen Lebens?“ mit einem Ja aus ganzem Herzen beantworten. Nun wirst Du vielleicht sagen: „Ich spüre es nicht, dass Gott mich liebt, darum fühle ich mich unsicher. Ja manchmal habe ich sogar das Gefühl Gott ist nicht da. Nun von der Liebe her wissen wir, dass das mit dem Gefühl ein recht schwieriges Ding ist. Auch da haben wir manchmal nicht das Gefühl, dass der andere uns liebt. Besonders wenn man schon länger zusammen ist. Sich kann da manchmal auch etwas dran sein. Doch oft hat sich die Liebe des anderen, wie auch die eigene Liebe verändert. Aus dem Verliebtsein im Anfang, wo da die Schmetterlinge im Bauch flattern, ist hat die Liebe sich in eine verantwortungsvolle Liebe verwandelt. Und so ist es auch bei unserem Verhältnis zu Gott. Gegenüber allem Gefühl, allem Glauben und Hoffen, gegenüber allen Gefühl steht die Tatsache, dass Gott das getan hat, dass Jesus den Weg gegangen ist, dass er uns die Hoffnung auf das Ewige Leben zur Gewissheit macht.

Wir stehen am Anfang des neuen Jahres. Und mit dieser Gewissheit können wir in dieses Jahr hinein gehen und auf Gottes Ewigkeit hoffen. Wir können gespannt im heute und im Morgen leben, ausgerichtet auf die Ewigkeit Gottes.

Es ist wie bei einer Bergbesteigung: Schon der Anstieg – das ist das Leben heutet – bietet uns Atemberaubendes, aber das Gipfelerlebnis – Gottes Ewigkeit – übertrifft alles. Amen

 

Ewigkeit – was glauben wir?

Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.

1. Thessalonicher 4,14 (Einheitsübersetzung)

Was glauben wir, was kommt nach dem Tod? Vielleicht denkt mancher, Mensch, das ist aber eine komische Frage? Weiterlesen

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Herrnhuter Losung


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