„Siehe, dein König kommt…“

Herr, gib uns ein Wort für unser Herz, und ein Herz für dein Wort. Amen.

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Liebe Gemeinde,

»Es wird regiert«, so sagt es der Theologe Karl Barth am Vorabend seines Todes vor 56 Jahren in einem Telefonat zu seinem Freund Eduard Thurneysen. »Ja, die Welt ist dunkel. Nur ja die Ohren nicht hängen lassen! Nie! Denn es wird regiert, nicht nur in Moskau oder in Washington oder in Peking, sondern es wird regiert, und zwar hier auf Erden, aber ganz von oben, vom Himmel her! Gott sitzt im Regimente! Darum fürchte ich mich nicht. Gott lässt uns nicht fallen, keinen einzigen von uns! Es wird regiert!« Und das gilt auch heute. Darum gelten genau diese Worte auch uns heute, die wir in einer Zeit von politischen und gesellschaftlichen Spannungen leben. Es gilt: Wo der König Jesus regiert, steht der Lauf unserer Welt in Gottes Hand. Darum auch der Wochenspruch aus dem Buch des Propheten Sacharja: „Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitet auf einem Esel.“ So beschreibt dieser das Kommen des Messias. Kein König im prunkvollen Ornat, keine Streitwagen oder goldene Kutschen begleiten ihn, sondern Sanftmut und Demut sind seine Zeichen. Und genau diesem Bild begegnen wir im Evangelium, das uns heute auf den Beginn des Advents einstimmt. Hören wir nun, wie sich diese Prophezeiung erfüllt, als Jesus in Jerusalem einzieht.

Veränderung erzeugt Widerstand

Wenn man etwas Neues beginnt, muss man immer mit Widerstand rechnen. Es wird immer Leute geben, die damit nicht einverstanden sind. Sie haben oft viele Argumente. Manchmal sind es sogar richtig gewichtige Argumente gegen die Sache. Beim Aufbau der Stadtmauern von Jerusalem hatte das Nehemia immer wieder erlebt. Schon von Anfang an gab es Zeichen des Widerspruches durch Sanballat und seine Mitstreiter. Jetzt in Nehemia 4 eskallierte es richtig. Da heißt es nun:

Als aber Sanballat und Tobija und die Araber und Ammoniter und Aschdoditer hörten, dass die Mauern Jerusalems ausgebessert wurden, weil die Lücken angefangen hatten sich zu schließen, wurden sie sehr zornig und verschworen sich alle miteinander hinzuziehen, um gegen Jerusalem zu streiten und bei uns Verwirrung anzurichten.

Die Feinde taten alles um den Aufbau der Stadtmauer zu stören und zu verhindern,

Genaue Analyse ist erforderlich.

Spirituelles Gemeindemanagement funktioniert nicht, dass mir etwas einfällt, dass ich etwas zum Thema Gemeindeaufbau gelehrt bekomme, oder dass ich vielleicht eine Vision habe und dann einfach loslegen, einfach etwas tue und denke, das wird schon das Richtige sein.

Als Nehemia nach Jerusalen kam (Nehemia 2), nahm er sich Zeit. Drei Tage war er erst einmal in der Stadt um die Lage zu erkunden. Vielleicht nahm er sich Zeit für die Menschen, hörte sich ihre Nöte an, ihr Klagen, alles was diese bedrückte und belastete. Vielleicht berichtete er auch von den Verwandten aus Babylon. Er nahm sich Zeit. Er erzählte auch den Leuten nicht gleich, was er vor hatte.

Um die Gemeinde weinen

Viele Jahre war es her, dass die Letzten aus Jerusalem nach Babylon weggeführt wurden, die Stadt geschliffen und dem Verfall preisgeben wurde. Das alles war die Folge des Ungehorsams gegen Gott, des nicht mehr auf Gott vertrauen wollen, des die Sache selber in die Hand nehmen wollen.

Solche ähnlichen Niedergänge gab es und gibt es in der Geschichte der Kirche und in der Geschichte der Gemeinde immer wieder. Jetzt könnte man die alte Managerweisheit anwenden „Wenn dein Pferd tot ist, dann steig herab.“ Doch genau die ist hier fehl am Platz, das zeigt uns gerade Nehemia mit dem Wiederaufbau der Stadt Jerusalem. Das zeigte sich immer wieder in der Geschichte der Kirche, dass bei es Gott und seiner Gemeinde andere Möglichkeiten gibt.

Gemeindeaufbau bei Nehemia

(c) craiova/sxc.hu

Während der Allianzgebetswoche 2011 tauchen Texte aus dem Buch Nehemia auf, wie er die Stadt Jerusalem gemeinsam mit den Menschen dort wieder neu aufbaut. Mich persönlich hat die Person des Nehemia immer wieder fasziniert, wie er an diese ganze Sache heran gegangen ist und wie er die Menschen motiviert hat, mitzumachen, Ja, dass er trotz aller Widerstände, und das waren nicht wenige, nicht aufgegeben hat, sondern mit Gottvertrauen, einer großen Vision, Teamgeist und Organisationstalent es geschafft hat, die Stadt aufzubauen.Für mich kann gerade diese Buch ein richtiges Motivationsbuch für das Spirituelle Gemeindemanagment in der heutigen Zeit sein. Es zeigt und, wie ein Mensch spirituell an Gott gebunden ist, wie er unter den Missständen der Gemeinde leidet, wie er sich dann berufen fühlt, wie er von Gott eine Vision geschenkt bekommt. Dass aber dazu auch Verzicht und viel Engagement gehört. So musst Nehemia eine große Reise erst unternehmen um nach Jerusalem zu kommen. Er nutzte aber auch alle ihm gegebenen Vollmachten und Beziehungen aus, z.B. die Vollmacht des Königs usw.. Es zeigt uns auch wie gutes Gemeindemanagement aussehen kann.