Wie wir verantwortlich mit neuen Technologien umgehen

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine Science-Fiction mehr – sie ist in unserem Alltag angekommen. Ob bei automatischen Übersetzungen, beim Schreiben von Texten oder bei der Erstellung von Kalenderterminen: KI-gestützte Tools wie ChatGPT, DeepL, Grammarly oder Office Copilot sind aus vielen Arbeitsbereichen nicht mehr wegzudenken.
Auch in kirchlichen Einrichtungen hält diese Technologie Einzug. Pfarrerinnen und Pfarrer nutzen KI für Andachtstexte. In der Öffentlichkeitsarbeit helfen KI-Systeme beim Schreiben von Beiträgen. Und in der Verwaltung werden E-Mails stilistisch überarbeitet oder Formulare optimiert.
Was bedeutet das für den Datenschutz – speziell nach dem DSG-EKD? Denn eines ist klar: Wo personenbezogene Daten verarbeitet werden, gelten verbindliche rechtliche Regeln. Und die hören nicht an der Kirchentür auf.
KI – Chance oder Risiko?
KI ist ein mächtiges Werkzeug:
✔ Sie kann unsere Arbeit effizienter machen.
✔ Sie kann helfen, verständlicher und kreativer zu kommunizieren.
✔ Sie unterstützt uns – besonders dort, wo Ressourcen knapp sind.
Aber:
🚫 KI darf nicht zum Selbstzweck werden.
🚫 Und sie darf niemals mit sensiblen personenbezogenen Daten „gefüttert“ werden.
Datenschutz und KI – die kirchliche Perspektive
Das Datenschutzgesetz der EKD (DSG-EKD) gilt auch für KI-Systeme. Es macht dabei keinen Unterschied, ob Daten in einem Formular, einer E-Mail oder in ChatGPT verarbeitet werden.
- Was ist mit KI nicht erlaubt?
- Die Eingabe personenbezogener Daten (z. B. Namen, Kontaktdaten, Spendenlisten, Bewerbungen)
- Nutzung für automatisierte Entscheidungen (z. B. Bewerberauswahl, seelsorgliche Vorgänge)
- Was ist erlaubt?
- Erstellung allgemeiner Texte ohne Personenbezug (z. B. Einladungen, Formulare)
- Sprachverbesserung oder kreative Impulse ohne vertrauliche Inhalte
- Einsatz in Bildung und Schulung (z. B. Quiz, Arbeitsblätter)
Was wir beachten müssen
- KI-Systeme speichern Eingaben: Was du nicht auf eine Postkarte schreiben würdest, gehört auch nicht in ChatGPT.
- Bei sensiblen Themen kann eine Datenschutz-Folgenabschätzung (§ 34 DSG-EKD) nötig sein.
- Die Verantwortung liegt immer bei der Einrichtung – nicht bei der KI.
Fazit: Segen mit Verantwortung
Künstliche Intelligenz ist kein Gegner, sondern ein Werkzeug. Aber wie jedes Werkzeug verlangt sie Wissen, Maß und Verantwortung. Im kirchlichen Raum bedeutet das: Wir nutzen neue Technologien – aber mit Rücksicht auf die Menschen, deren Daten wir anvertraut bekommen haben.
Bei Fragen oder Unsicherheiten lohnt sich immer der Kontakt zur örtlich beauftragten Person für Datenschutz.