Gemeindeanalyse mit dem Boston-Portfolio

(c) sxc.hu/Ulrik
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Vielleicht wird mancher jetzt den Kopf schütteln und sagen, dass ich es jetzt übertreibe, so ein Analysemodel aus der Wirtschaft in der christlichen Gemeinde einzusetzen. Es ist so als wenn ich Äpfel mit Birnen vergleiche. Zugegeben an der Kritik ist was richtiges dran. Man kann vieles nicht einfach eins zu eins umsetzen. Gerade hier bei dem Boston-Portfolio geht es um effektive Gewinnmaximierung in einem Unternehmen: Wie und wann ein Unternehmen den besten Gewinn bei seinen Produkten und in seinen Geschäftsfeldern erzielt? Und dennoch wirft das Boston-Portfolio manche Fragestellung auf, die uns als Gemeinde mit unseren Angeboten hinterfragt. Ich habe schon Kritik erfahren, weil ich behauptet habe, dass 50% aller Gemeindeangebote „Poor Dogs“ sind. Nun froh wäre ich, wenn man meine Behauptung widerlegen würde.

Aber nun erst einmal, was ist das Boston-Portfolio? Es ist ein wirtschaftsmathematisches Analysemodel.

Die Chancen-Risiken-Analyse (Umwelt-Analyse)

(c)sxc.hu/amab7
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Zur Erstellung einer SWOT-Analyse ist als zweites eine Chancen-Risiken-Analyse als Analyse der externen Faktoren und Umwelteinflüsse auf die Gemeinde erforderlich. Dabei stellen sich die Fragen: Wie steht die Gemeinde zu den Veränderungen ihrer Umwelt? Wo sind bei ihr Anpassungen erforderlich, damit Stärken gefördert und Schwächen abgebaut werden können, Chancen genutzt und Risiken vermieden werden?

Es sind erst einmal Trends und Veränderungen in ihrer Umwelt. Darum hat die Gemeinde keinen direkten Einfluss auf diese Faktoren. Man kann sie entweder nur nutzen oder ihren schadhaften Einfluss soweit wie möglich abwehren. Am besten ist immer gleich die Frage positiv zu stellen: Welche Umweltveränderungen kommen der Gemeinde positiv zu Gute? Wo sind hier ihre Chancen? Natürlich sollte man nicht das Negative aus dem Blick lassen und in einem zweiten Schritt fragen: Welche Umweltveränderungen können der Gemeinde schaden? Wo sind hier für die Gemeinde Risiken zu sehen?

Stärken-Schwächen-Analyse in der Gemeinde (die Gemeindeanalyse)

(c) sxc.hu/wgroessel
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Bei einer Stärken-Schwächen-Analyse in der Gemeinde werden die Stärken der Gemeinden gesucht, auf der die Gemeinde ihre Arbeit und zukünftige Entwicklung weiter aufbauen kann. Sogleich werden nach den Schwächen der Gemeinde gefragt, die dann in Folge der Stärken-Schwächen-Analyse und der dann folgenden SWOT-Analyse ausgeglichen und nach Möglichkeit in Stärken umgewandelt werden sollen.

Bei der Stärken-Schwächen-Analyse fragen wir nach den inneren Faktoren der Gemeinde, also alles was die Gemeinde betrifft und was sie ausmacht. Wir fragen nach ihrer Größe, nach ihrer Geschichte, nach Tradition, nach Struktur und Leitung und nach dem Zusammenleben. Worin liegen dabei die Schwächen und die Stärken einer Gemeinde? Um zu einem wirklich guten Ergebnis zu kommen, sind daher ehrliche Antworten der Teilnehmer notwendig. An der Analyse sollten aber nicht mehr als 6 bis allerhöchstens 12 Leute teilnehmen. Wünschenswert wäre ein repräsentativer Durchschnitt der Gemeinde aus allen Altersstufen und Lebensbereichen. Die Faktoren der Analyse ergeben sich aus der Selbstbeobachtung, aus Umfragen und vieles mehr und werden durch einfache Sichtung der Teilnehmer ermittelt.

Die SWOT-Analyse als Instrumentarium für die Projektentwicklung bei der Gemeindearbeit

(c)sxc.hu/Lockheed
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Die SWOT-Analyse hat ihren Ursprung in der militärischen strategischen Planung. Von der Harvard Business School wurde sie in den 1960iger für die Wirtschaft weiter entwickelt.

Die SWOT-Analyse ist hilfreich für die Situationsanalyse auch in einer christlichen Gemeinde. Durch sie kann man Probleme besser erkennen und offenlegen. Sie ist hilfreich bei der Strategiefindung. Sie selber ist noch nicht die Strategie. Durch sie erstellt man noch keine konkreten Maßnahmen, aber sie ist eine wichtige Grundlage dafür. Sie führt zu einer realistischen Einschätzung der Stärken und Schwächen, sowie der Chancen und Risiken in der Gemeinde und ihrer Arbeit. Wichtig dabei ist, dass vor der SWOT-Analyse schon eine Zieldefinition steht, da sonst alle Mitwirkenden recht unterschiedliche Ergebnisse erwarten.

Spirituelles Gemeindemanagement: Gemeindeanalyse

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Nach der Visionsentwicklung kommt die Gemeindeanalyse. Wie ist die gegenwärtige Situation unserer Gemeinde? Wie stellen wir uns dar, nach innen und nach außen? Wie ist unsere finanzielle Situation? Wie ist unsere personelle Situation? Wie ist die Altersstruktur unserer Gemeinde? Und noch viele weitere Punkte, die auf den Tisch müssen, richtig schonungslos ohne Wenn und Aber. Dabei lieber die negativeren Zahlen, als die positiveren Zahlen annehmen.

Eine Vision ist das, was das „Mehr“ der Zukunft sein soll. Sie ist das Soll, welches jetzt bei der Analyse dem Ist der Gegenwart gegenüber gestellt wird. Dabei muss man die Vision kennen und die wirklich realen Angaben und Zahlen der Gemeinde. Will man wirklich ein Spirituelles Gemeindemanagement aufbauen und missionarischen Gemeindeaufbau betreiben, muss die Gemeindeanalyse sehr exakt und gewissenhaft durchgeführt werden.

Für die Gemeindeanalyse gibt es verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Ansätzen und Fragebögen. Die meisten analysieren erst einmal die Gottesdienstgemeinde, dann die noch Erreichbaren aus der Restgemeinde, aber selten, die ganz außerhalb der Gemeinde stehen.

Genaue Analyse ist erforderlich.

Spirituelles Gemeindemanagement funktioniert nicht, dass mir etwas einfällt, dass ich etwas zum Thema Gemeindeaufbau gelehrt bekomme, oder dass ich vielleicht eine Vision habe und dann einfach loslegen, einfach etwas tue und denke, das wird schon das Richtige sein.

Als Nehemia nach Jerusalen kam (Nehemia 2), nahm er sich Zeit. Drei Tage war er erst einmal in der Stadt um die Lage zu erkunden. Vielleicht nahm er sich Zeit für die Menschen, hörte sich ihre Nöte an, ihr Klagen, alles was diese bedrückte und belastete. Vielleicht berichtete er auch von den Verwandten aus Babylon. Er nahm sich Zeit. Er erzählte auch den Leuten nicht gleich, was er vor hatte.

Spirituelles Gemeindemanagement braucht das Marketing

Die Theologie des Gegenwart muss das Gespräch und die Partnerschaft mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen suchen, um gemeinsam mit ihnen Antworten auf die Fragen unserer Zeit geben, bzw. sich besser den Herausforderungen unserer Zeit stellen zu können.

Im Rahmen der Praktischen Theologie sind es unter anderem die Psychologie, die Rhetorik, die Kommunikations- und Medienwissenschaften sowie das Management und Marketing, die uns als Partner begegnen. Dabei beinhaltet das Marketing ein Doppelziel, einerseits die Erfüllung der Kundenbedürfnisse und andererseits die Erfüllung der Unternehmensziele.

Inwieweit ist Marketing diesbezüglich relevant für das Spirituelle Gemeindemanagement?