Der Dienst in einer kleinen Gemeinde macht aus Mücken Elefanten

(c) sxc.hu/Bubbels
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In vielen evangelischen Gemeinden gab es früher das Patronat. In den meisten Gemeinden ist das mittlerweile abgelöst. Obwohl sich das manche ostdeutsche Kirchengemeinde, wenn es um die Erhaltung ihrer Kirchengebäude ging, wieder wünschte. So ein Patronatsherr hatte großes Mitspracherecht im Gemeindeleben, bei der Besetzung der Pfarrstellen. Er hatte in der Kirche seinen besonderen Platz. In der Gemeinde war er privilegiert. Ohne ihn lief nichts. Auch der Pfarrer brauchte schon sein Wohlgefallen, damit er richtig wirken konnte.

Das gibt es aber kaum noch. Doch sie sind geblieben: Menschen, die in der Gemeinde das Sagen haben, ohne die in der Gemeinde nichts läuft. Dabei müssen, die nicht einmal in dem Gemeindekirchenrat oder einem anderen Gremium der Gemeinde sitzen. Sie sind die heimlichen Bestimmer in der Gemeinde, nach denen sich die meisten Gemeindeglieder richten. Hat man als Pfarrer bei seinem Dienst deren Wohlgefallen, so hat man meist das Wohlgefallen der ganzen Gemeinde. Hat man deren Missfallen, so stellen sich die Wenigsten der Gemeindeglieder auf die Seite des Pfarrers. Sie sind es, die mit „Daumen hoch“ oder „Daumen runter“ das Leben der Gemeinde und den Dienst des Pfarrers bestimmen.

Visionsentwicklung in der Gemeinde ist das A und O für das Spirituelle Gemeindemanagement

Der erste und wichtigste Schritt beim Spirituellen Gemeindemanagement ist die Visionsentwicklung für eine Gemeinde. Eine Gemeinde braucht eine Vision.

Eine Vision oder ein Traum “ ist eine bildhafte Vorstellung von einer Zukunft, die sich gegenüber der Realität der Gegenwart durchsetzen wird.“ (K. Douglass 2001)

Klaus-Martin Strunk

Das ist eine der schönsten aber auch eine der schwersten Aufgaben in der Gemeinde. Am Anfang stehen so und so viele oder gar keine Vorstellungen davon, wohin sich Gemeinde einmal entwickeln soll. Ähnliches machen wir ja gegenwärtig mit der Strukturdiskussion in unserer Region durch. Leider haben die Gemeinden nicht die Zeit „ihren“ Weg zu finden, sondern werden von außen unter Druck gesetzt.