Spirituelles Gemeindemanagement: Überblick mit einer Mindmap

Da ich in wenigen Tagen eine zweijährige Weiterbildung zum Thema „Spirituelles Gemeindemanagement“ beginne, habe ich mir einmal mit einer Mindmap einen Überblick verschafft, was zum „Spirituellen Gemeindemanagement dazugehören könnte. Sie ist sicher noch ausbaubar und wird in den nächsten Tagen und Monaten auch erweitert werden.
Ich hoffe, dass sie auch ein Stück das strukturelle Gerüst dieses Bloges wird. Auf jeden Fall habe ich viele Anregungen zu neuen Themen gefunden.

Hier ist sie:

Spirituelles Gemeindemanagement: Controlling

(c) Piku/sxc.hu

Wer lässt sich denn schon gern kontrollieren? Ehrlich gesagt, ich nicht!

Was ist Controlling? Controlling ist „die Beschaffung, Aufbereitung und Analyse von Daten zur Vorbereitung zielsetzungsgerechter Entscheidungen“. (Wikipedia) Man kann es als die Rückkopplung zum Beginn des Management-Prozesses bezeichnen, wodurch dieser in seiner Fortführung korrigiert wird. Es geht also nicht zu aller erst und in der Hauptsache um Kontrolle der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, sondern um die Rückführung und Wiedereinspeisung von Daten und Informationen in den Management-Prozess.

Spirituelles Gemeindemanagement: Marketing-Mix

Jetzt stellt sich die Frage: Wie werden die Strategischen System des Spirituellen Gemeindemanagement konkret umgesetzt? Das geschieht durch das sogenannte Marketing-Mix. Es folgt jetzt eine Umsetzung in konkrete Aktionen.

Im Wirtschaftsmanagement und beim Spirituellen Gemeindemanagement sind die fünf wichtigsten Instrumente:

  • Angebotspolitik (Produktpolitik)
  • Gegenleistungspolitik (Preispolitik)
  • Verteilungspolitik (Distributionspolitik)
  • Kommunikationspolitik
  • Personalpolitik

Siehe Wikipedia

Weitere Elemente des Marketing-Mix können sein: Prozessmanagement (inklusive Zufriedenheit der Leute), die Verpackung (bzw. Gestaltung von Veranstaltungen und Gottesdiensten), das Wohlfühlerlebnis der Menschen, das gesellschaftliche Erscheinungsbild usw.

Spirituelles Gemeindemanagement braucht das Marketing

Die Theologie des Gegenwart muss das Gespräch und die Partnerschaft mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen suchen, um gemeinsam mit ihnen Antworten auf die Fragen unserer Zeit geben, bzw. sich besser den Herausforderungen unserer Zeit stellen zu können.

Im Rahmen der Praktischen Theologie sind es unter anderem die Psychologie, die Rhetorik, die Kommunikations- und Medienwissenschaften sowie das Management und Marketing, die uns als Partner begegnen. Dabei beinhaltet das Marketing ein Doppelziel, einerseits die Erfüllung der Kundenbedürfnisse und andererseits die Erfüllung der Unternehmensziele.

Inwieweit ist Marketing diesbezüglich relevant für das Spirituelle Gemeindemanagement?

Marketing darf vor der Kirche und der Gemeinde nicht Halt machen!

Das kann und wird es auch nicht. Die meisten Leute schrecken mehr vor dem Begriff zurück als vor der Sache selber. Wer genauer hin sieht, wird in der Kirche Marketing-Konzepte entdecken, ohne dass diese als solche benannt sind:

  • Martyria, Leiturgia und Diakonia
  • Kirche mit Visionen
  • Emerging Church
  • usw.

Das Kirchenmarketing oder Gemeindemarketing ist daher Mittel zum Zweck: wie kann man die beste Botschaft der Welt den Menschen vermitteln und ihnen Lebenshilfe geben.

Management und Marketing in der Gemeinde

Eigentlich sind Management und Marketing in der Gemeinde so alt wie die Gemeinde selber, nur dass man in der Bibel andere Begriffe dafür verwendete bzw. das Leiten einer Gemeinde nicht als Management verstand.

Jesus sagte zu Petrus: „Weide meine Schafe!“ (Joh 21,15ff) Damit ist durch ihn ein gewisser pastoraler Leitungssstil vorgegeben. Dieser spiegelt sich an vielen Stellen des Alten und des Neuen Testamentes wider.

Wir tun uns schwer, das Gemeindemanagement mit dem Unternehmensmanagement zu vergleichen, obwohl wir bei genauerem Hinsehen entdecken werden, dass es ähnliche Gesetzmäßigkeiten gibt.

Standards des Spirituellen Gemeindemanagement

Es kommt immer wieder die Frage auf: Wozu braucht man das Spirituelle Gemeindemanagement? Welches Ziel wird mit ihm verfolgt? Ist es überhaupt nötigt?
In seinem Buch „Spirituelles Gemeindemanagement“ beschreibt Hans Jürgen Abromeit 5 Standards für das Spirituelle Gemeindemanagement, speziell für die Ausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrer. Ich haben diese einmal etwas umformuliert um anhand dieser Standards die Notwendigkeit des spirituellen Gemeindemanagement zu verdeutlichen.