Warum es immer besser ist, eine bestehende Kirchengemeinde neu zum Leben zu erwecken, anstatt neue Gemeinden zu gründen?!

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Mir begegnen immer mehr Christen, die nicht mehr von den Landeskirchen und ihren Strukturen halten, aber die auch in den Freikirchen keinen Platz und Heimat finden. Sie schweben sozusagen im leeren Raum. Sehr oft haben sie sich an den Strukturen und an den hauptamtlichen Mitarbeitern vorort zerrieben. Dennoch ist es gar nicht so einfach, dass sie neue Heimat finden. Manchmal sind es dann noch Hauskreise, die sie auffangen und in denen sie dann ein Nischendasein fristen.

Doch das ist nicht Gemeinde im Sinne Jesu. Aber oft sind ja viele Gemeinden richtig am Boden. Der Gottesdienstbesuch tendiert zu null. Kein Gebet, keine Bibelstunde usw. mehr. Soll man sie sterben lassen. Gerade in den ostdeutschen Landeskirchen gibt es immer mehr Kirchen ohne Gemeinde. Wie gehen wir damit um? Und wenn neues, dann Gemeindegründungen?

Der amerikanische Gemeindeberater Ron Edmonson, den ich mit seinen Ratschlägen sehr schätze, plädiert in seinem Blog dennoch dafür, die bestehenden Kirchengemeinden wiederzubeleben und zu aktivieren, auch wenn die Herausforderung ein Vielfaches höher ist.

Ich beschreibe es teilweise mit meinen eigenen Worten:

  1. Eine Kirchengemeinde hat eine Geschichte und eine Tradition. Wir sind nicht die ersten Christen vorort. Auch die Väter und Mütter vor uns haben ihren Glauben gelebt. Davon gibt die Kirche Zeugnis. Das ist kein alter Zopf, sondern es gilt in unsere Zeit zu interpretieren.
  2. Man kann gleich loslegen. Eine Kirchengemeinde hat gewisse strukturelle Voraussetzungen, die schon da sind. Sie können Hindernis sein, aber auch Chance. Man kann mit der Arbeit in ihr sofort beginnen.
  3. Man hat eine gewisse finanzielle Basis. Es gibt immer noch Gemeindeglieder, die ihre Kirchgemeinde finanziell unterstützen bzw. die sich dazu ermutigen lassen. Oft warten die Leute darauf, dass man sie motiviert.
  4. Das Ziel ist der Dienst zwischen den Generationen. Eine Kirchengemeinde hat immer alle Generationen im Blick. Wenn man in einer Kirchengemeinde bei den jüngeren Menschen anfängt, zieht man die älteren mit.
  5. Es ist eine Herausforderung. Man wird auf Widerstand stoßen. „Wir haben das doch immer schon so gemacht!“ Es ist nicht leicht Dinge zu ändern, bei denen sich einige wohlfühlen, wo andere aber wegbleiben.
  6. Es bringt Konflikte mit sich. Konflikte fordern heraus, aber sie bringen auch nach vorn. Die Gemeinde muss auf guten Kurs gehalten werden. Das Ziel und die Mission sind wichtig.
  7. Es geht um eine gesunde Struktur. Nun die ist nicht gesund, sonst müsste man ja die Gemeinde nicht wiederbeleben, aber man wird bald wieder Struktur finden. Denn meistens ist die nicht völlig weg. Man muss sie nur anpassen, dass sie gesund wird.
  8. Das Ziel ist letztlich die Vollendung des Reiches Gottes. Dieser Blick ist in allem Tun sehr wichtig. Wir haben es nicht mit einem irdischen Betrieb zu tun, sondern dürfen wissen, hier wirkt Gott. Er will, dass seine Liebesbotschaft verkündet wird.
  9. Die Wiederbelebung einer bestehenden Kirchengemeinde braucht einen langfristigen Ansatz. Es wird also nicht gleich alles sofort passieren. Bei Gemeindegründungen können wir jedes Wochenende etwas ändern. Das gilt nicht unbedingt für die etablierten Kirchengemeinden.
    Es können schon schnell Veränderungen geschehen, aber gute und stabile Ändrungen brauchen Zeit.
  10. Ihr Herz brennt für die Kirchengemeinde – sie lieben sie. Dann sind sie auch bereit viel Energie und Herzblut zu investieren.

Nun es ist die Frage an uns, was wollen wir? Ein Kirche auf Untergang hin verwalten oder Kirchengemeinden zu neuem geistlichen Leben führen, dass sie wirklich in unserer Gesellschaft heute mit der Botschaft von Jesus Christus systemrelvant sind.

Quelle:

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