Was soll das neue Blatt? – Kirchliche Medienarbeit

Das Titelblatt des Fraureuther Heimatboten
Das Titelblatt des ersten Fraureuther Heimatboten

Dem neuen Ortspfarrer von Fraureuth war es vom ersten Tage an eine Not, dass kein Gemeindeblatt vorhanden war, in welchem man leicht an die Einzelnen mit seinen Gedanken herankommen kann. Viele entziehen sich ja heutzutage dem Einfluss der Kirche. Vom Hörensagen ist noch nie etwas Gescheites geworden! In der Kirche und auf der Kanzel kann nicht alles gesagt werden, was unbedingt gesagt werden muss. Blätter werden verteilt, hinter deren Absichten man nicht gut treten kann.

Der „Heimatbote“ will Bindeglied sein zwischen Pfarrer und Gemeinde. Alles was sonst im kirchlichen Leben von Fraureuth von Belang ist, soll gebracht werden. Wenn dann sich ein unsichtbares Band um uns alle schlingt in das auch auswärtige Fraureuther – die sich ihrer Heimat gern erinnern und denen der „Heimatbote“ die Geschehnisse der Gegenwart und Vergangenheit unseres Ortes übermitteln – eingeschlossen seien, so ist ein schönes Stück auf dem geplanten Wege erreicht.

Das war die Motivation, welche veranlasste, dass meinen Vorgänger in Fraureuth Pfarrer Reindke vor etwas mehr als 80 Jahren in Fraureuth den ersten Gemeindebrief „Heimatbote“ herausgab.

Wie gehen wir in unseren Gemeinden mit unseren hauptamtlichen und nebenamtlichen Mitarbeitern um?

(c) sxc.hu/svilen001
(c) sxc.hu/svilen001

Das Hauptaugenmerk in unserer Gemeindearbeit legen wir auf unsere Gemeindeglieder und Ehrenamtliche. Wir wollen, dass sie sich in der Gemeinde wohlfühlen. Sie sollen hier Geborgenheit und Heimat erfahren. Es soll für sie in der Gemeinde die Liebe Christi erfahrbar werden. Um die ehrenamtlichen Mitarbeiter in unseren Gemeinden kümmern wir uns in ganz besonderer Weise. Sie sind ja die, die vieles in der Gemeinde tun und bewegen. Ohne sie würde vieles nicht laufen. Das ist richtig, dass wir das tun. Dann bemühen wir uns als Gemeinde noch um Menschen, die außerhalb der Gemeinde sind. Wir wollen, dass sie durch uns etwas von dem Liebesangebot Gottes erfahren.
Doch dann gibt es eine Gruppe von Menschen, die wir in der Gemeinde brauchen und dennoch viel zu sehr vernachlässigen. Das sind die haupt- und nebenamtlichen Mitarbeiter in unseren Gemeinden.

Gemeinde wächst von unten

Irgendwo im entkirchlichten Osten Deutschlands steht eine Dorfkirche. Sie ist so gut wie dem Verfall preisgegeben. Nur noch ein älteres Ehepaar schaut ab und an nach dem Rechten. Einen Kirchenvorstand gibt es lange nicht mehr. Gottesdienst war höchstens mal noch einer am Heiligen Abend. Man konnte fast davon sprechen, dass die Kirche hier aufgegeben war. Es ist eine Situation, wie wir sie an manchen Stellen im Osten finden. Aber eben nicht überall. Vielerorts sind die Gemeinden zwar klein und doch besteht ein reges Gemeindeleben. Aber wie ging es hier weiter? Wurde die Kirche endgültig geschlossen?

Vielleicht noch etwas zur Situation des Ortes. Er besteht seit fast zwei Jahrzehnten aus zwei Teilen, dem alten Dorf und einem modernen Wohngebiet, welche aber wenig Verbindung miteinander haben.

Gastfreundschaft – Christentum – die Religion eines Fressers und Säufers!?

Das war der Vorwurf, den die Feinde Jesu ihm gegenüber gemacht haben. Er sei ein Fresser und Weinsäufer (Mt. 11,19). Es ist etwas dran, dass Jesus mit vielen Leuten Tischgemeinschaft hatte. Er saß mit ihnen am Tisch, aß und trank, redete mit ihnen über ihre Sorgen und Nöte und über das Reich Gottes. Wir finden ihn am Tisch bei der Hochzeit zu Kanaan, bei dem Zöllner Matthäus, bei dem Zöllner Zachäus, bei Maria und Martha, beim Passamahl und noch an vielen anderen Stellen. Immer isst und trinkt er mit den Menschen, hat Tischgemeinschaft, kommt ihnen so nahe und bringt ihnen das Evangelium: „Heute ist diesem Haus Heil widerfahren!“ (Lukas 19,9).

Auch der nachösterliche Christus offenbart sich den Emmaus-Jüngern bei der Tischgemeinschaft und mit seinen Jüngern sitzt er als der Auferstandene zu Tisch (Johannes 21).

Mir wird hier deutlich, dass der Glaube an Jesus Christus ein ganzheitlicher Glaube ist, der Leib, Seele und Geist umfasst. Genau dieses ist für die Gemeindearbeit von sehr großer Bedeutung. Es ist daher wichtig, dass wir ganz neu unseren Augenmerk auf die Gastfreundschaft richten.

Was bestimmt die Gemeinde?

Was bestimmt eine Gemeinde in ihrem Leben, in ihrem Auftrag und in ihrem Sein? Was ist ihre Zielrichtung? Was ist ihr Gemeindeprogramm? Wohin steuert das Schiff der Gemeinde? Diese Fragen werden nicht nur von geistlichen Faktoren bestimmt, sondern von manchen äußeren Faktoren? Von Faktoren, die nichts mit Auftrag und Sendung zu tun haben, aber die in der Gemeinde präsent sind und manchmal übermächtig sind.

Die Gemeinde und ihre Kultur

Eine Gemeinde hat und braucht eine Kultur. Diese ist für das Vorgehen beim Gemeindemangement und beim Entwickeln von Visionen, Leitlinien und Zielen in einer Gemeinde von entscheidender Bedeutung.  Darum gilt es diese Kultur zu entdecken, zu pflegen und dann im Rahmen des Gemeindemanagementes weiter zu entwickeln.

Was ist aber unter der Kultur einer Gemeinde zu verstehen?
Unter Kultur ist das gesamte Umfeld und der Lebensstil der Gemeinde gemeint. Das schließt den sozialen strukturellen und gesellschaftlichen Raum mit ein, in dem die Gemeinde besteht.