Eigentlich beschäftige ich mich mit der Frage nach emergenter Kirche schon viel länger, als mir bisher bewußt war. Also nicht erst seit dem ich das Buch von Dan Kimbal in der Hand hatte. Vor 10 Jahren habe ich mir die Webseite vom Fuller-Institut in Pasadena angeschaut. Schon damals hat mich der Studiengang fasziniert, der sich mit der Auseinandersetzung des Evangelium im gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld befasste. Am liebsten hätte ich damals ein Jahr am Fuller-Institut studiert. Aber wahrscheinlich hätten meine Englischkentnisse nicht gelangt.
Doch die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, sei es die moderne oder die postmoderne, im Zusammenhang mit der Verkündigung des Evangeliums, war mir schon immer wichtig. Vielleicht liegt es einfach auch daran, dass ich ein Kind des "Sozialismus" war, das heißt, dass ich in einer sozialistischen Gesellschaft groß geworden bin und mich schon immer mit den gesellschaftlichen Strukturen als Christ auseinandersetzten musste.
Natürlich gehört für mich auch das Scheitern dazu. Ob ich dann später in der Auseinandersetzung mit den Menschen meiner vorhergehenden Gemeinde gescheitert bin, kann ich noch nicht einmal heute richtig beurteilen. Punktuell habe ich sie doch erreicht, auch manchen Nichtchristen.
In meiner heutigen Gemeinde ist es einerseits einfacher und andererseits schwerer. Meine Gemeindeglieder sind so engagiert, auch in den gesellschaftlichen und kommunalen Belangen, dass die Gemeinde keine Außenseiterrolle hat, sondern voll integriert ist. Das ist natürlich eine noch größere Herausforderung in unsere Gesellschaft das Evangelium fließen zu lassen.