Gerade habe ich es wieder von der eigenen Verwandschaft gehört, die in Dörfern zwischen den Städten lebt und in ihrer Kirchgemeinde sehr engagiert ist: „Unser jetziger Pfarrer ist weggezogen. Die Pfarrstelle wird gestrichen. Wir werden von der Stadt her mit betreut.“ Die Stimmung ist dabei keineswegs optimistisch, sondern sehr bedrückt und traurig. Positive Erwartungen haben sie keine, sondern eher Abbruch und Abbau dessen, was bisher an kirchlichen Leben noch da war. Natürlich hängt nicht alles vom Pfarrer oder von der Pfarrerin ab, aber sie sind doch nach wie vor Motoren und Impulsgeber, auch wenn unsere Gemeindeglieder in vielem selbstbewusster und selbständiger sind.
Auch ich merke das selber in dem großen Pfarrbereich, wo ich Dienst tue. Vieles geschieht ohne Pfarrer. Doch gut und manchmal besser ist es mit ihm (oder ihr). Selbst da, wo die ehrenamtlichen Mitarbeiter eine gewisse theologische Ausbildung haben.
Brauchen wir in unserer Kirche (ich spreche jetzt mal von der EKM) wirklich so viele Projekt- und Sonderpfarrstellen (auch wenn ich mich ins eigene Fleisch schneide). Natürlich sind die leichter zu handhaben als Gemeindepfarrstellen, weil man sie gut begrenzen kann. Oder sollten wir diesbezüglich besonders unsere Gemeinden auf der Fläche mehr im Blick haben.
Die letzte Synode der EKM hat aufgefordert, Gemeinde von unten zu denken. Dann sollten wir es auch in dieser Beziehung tun, denn sonst ist es wirklich so –
- die aussterbende Art: Pfarrer oder/und Pfarrerin auf der Fläche.