Kann man beim Spirituellen Gemeindemanagement scheitern? Ja man kann scheitern und man wird sogar scheitern. Ich möchte es so sagen: Scheitern ist inbegriffen. Der Zeitungsverleger Claus Detjen sieht es in seine Branche bei der Zukunftsentwicklung der Zeitungen und Medien auch so:
Im Neuland gibt es keinen Erfolg ohne Risiken, Verluste und Enttäuschungen. Der Erfolg wächst auf dem Humus der Gescheiterten.
Es wird im Spirituellen Gemeindemanagement das Scheitern geben, wo wir aufgeben, wo wir uns zurück ziehen, wo wir spüren, dass wir einen falschen Weg gegangen sind. Sicher dürfen wir wissen, dass Gott auch noch aus unserem Versagen und unserem Unvermögen Großes machen kann und machen wird. Auch hier gilt die Managerweisheit: „Nur wer scheitern kann, kann auch Erfolge feiern.“Und trotzdem müssen wir uns fragen, wie gehen wir mit dem Scheitern um? Ich habe es erlebt, wie Kollegen und Kolleginnen gescheitert sind. Erst vor kurzem. Nach außen hin reagiert der Kollege mit Coolness, doch in einem Moment kam dann alle Bitterkeit des Scheiterns hoch, alle Verbitterung.
Hier ist genau das Spirituelle Gemeindemanagement gefordert:
- Welches Handwerkszeug geben wir uns mit ins Pfarramt im Falles des Scheiterns?
- Bleibt man als Pfarrer und als Pfarrerin nicht viel zu lange allein?
- Wie sieht es mit der Supervision, mit dem Team aus?
Im Team scheitert es sich leichter. Sicher ist man dabei auch selber schuld. Wer gesteht denn sein Scheitern gern ein? Darum müssen wir eine Kultur des Scheiterns entwickeln, damit hier gelten kann: „Der Erfolg wächst auf dem Humus der Gescheiterten.“
Update
Bei der Konferenz Kirche² vom 14.02.2013 bis 17.02.2013 wurde öffentlich davon gesprochen, dass neue Gemeindeprojekte auch das Recht zum Scheitern haben. Ich hoffe, das gilt auch für die alten Gemeindeprojekte.