Gebt der Liebe in der Ehe eine Chance!

(c) sxc.hu/theswedish
(c) sxc.hu/theswedish

„Ach Herr Pfarrer, wir haben uns auseinander gelebt. Wir haben keine Gefühle mehr füreinander. Es ist keine Liebe mehr da.“

Wie oft hört man das als Pfarrer von Menschen, die sich in ihrer Ehe auseinander gelebt und getrennt haben. Sie haben sich vielleicht nach 5 Jahren, 10 Jahren oder kurz vor der Silberhochzeit getrennt. Manchmal sind familiäre oder berufliche Einschnitte der Auslöser. Die Kinder sind aus dem Haus, einer der Ehepartner hat eine neue Arbeitsstelle und vieles mehr.

Auch einige von mir getraute Paare sind schon geschieden. Doch kann man das nicht verhindern, dass die Liebe erkaltet und stirbt? Und was ist, wenn die Liebe erkaltet ist? Kann man ihr nicht eine neue Chance zum Aufblühen geben?
Stephen Covey berichtet in seinem Buch „Die 7 Wege der Effektivität“ von einem Mann, der nach einem Seminar über das Konzept der Pro-Aktivität zu ihm kommt:

 „Mir gefällt was du da sagst, Stephen. Aber jede Situation ist doch anders. Meine Ehe zum Beispiel. Ich mache mir wirklich Sorgen. Meine Frau und ich haben einfach nicht mehr die gleichen Gefühle füreinander wie früher. Ich glaube, ich liebe sie einfach nicht mehr, und sie mich auch nicht. Was kann ich tun?“
„Das Gefühl ist nicht mehr da?“, fragte ich.
„Richtig, und wir haben drei Kinder, um die wir uns sorgen. Was schlägst du vor?“
„Liebe sie“, antwortete ich.
„Aber ich sage doch, das Gefühl ist einfach nicht mehr da.“
„Liebe sie.“
„Du verstehst nicht. Das Gefühl von Liebe ist einfach nicht da.“
„Dann liebe sie. Wenn das Gefühl nicht da ist, dann ist das ein guter Grund, sie zu lieben.“
„Aber wie liebt man denn, wenn man nicht liebt?“
„Lieben ist ein Verb, mein Freund. Liebe – das Gefühl – ist eine Frucht des Liebens, des Tuns. Also liebe sie. Diene ihr. Bringe Opfer. Höre ihr zu. Fühle mit ihr. Bestätige sie. Bist du bereit?

In diesem Dialog wird deutlich, dass auch bei der Liebe nicht das Gefühl an erster Stelle steht, sondern das Tun, das für den anderen Dasein. Liebe ist Aktion – ist Zuwendung. Sie kann sogar ohne Gefühl passieren und das Gefühl wieder wachsen lassen.

Dass Liebe aktives Handeln ist, beschreibt der Apostel Johannes in seinem 1. Johannesbrief Kapitel 4:

 7 Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott.
8 Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe.
9 Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.
10 Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.
11 Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben.

Hier wird Liebe als das große Versöhnungshandeln Gottes beschrieben. Von diesem Versöhnungshandeln Gottes angesteckt, sollen auch wir in unserer Welt lieben und besonders in der Ehe zwischen Mann und Frau.

Darum gebt der Liebe in der Ehe eine Chance!

Comments

No comments yet. Why don’t you start the discussion?

Kommentar verfassen