Unsere kleinen Kirchengemeinden auf dem Lande haben sicher alle Hände voll zu tun, das normale Gemeindeleben am Laufen zu halten. Dafür zu sorgen, dass noch in ihren Kirchen in gewissen Abständen Gottesdienste stattfinden, auch dass die Gebäude unterhalten werden, dass nach Möglichkeit auch ein Kinder- und Jugendprogramm in der Vernetzung mit anderen Gemeinden stattfindet, dass es Konfirmandenunterricht gibt. Dafür gehen bei manchen Gemeinden sicher fast nahezu alle Kräfte und alle Energie drauf. Und doch ist es sicher das Wichtige und dennoch nicht das Nötige, was da alles getan wird um so das Evangelium zu den Menschen zu bringen und ihnen nahe zu sein.Mit dem oben beschriebenen Programm erscheint die Kirchengemeinde den Menschen mehr ein Relikt vergangener Zeit, ein Auslaufmodell, als ein Modell der Lebenshilfe und der Zukunft. Die Kirchengemeinde auf und ganz besonders auf dem Lande muss sich neu ihrer diakonischen Aufgabe neu bewusst werden. Auch wenn es ihr Mangels ihrer Ressourcen schwerfällt dies zu tun. Gerade weil auf dem Lande überdurchschnittlich viel ältere Menschen leben, weil hier sehr viele älter Menschen allein leben, weil hier sehr viele Dinge nicht mehr vor Ort sind, ist die diakonische Arbeit der Kirche in ihrer unterschiedlichen Vielfalt und ganz besonders auch im Ehrenamt gefragt. Dabei gibt es zum Beispiel verschiedene Aspekte und Möglichkeiten:
- Ich kann mir zum Beispiel gut vorstellen, dass das Gemeindebüro einer Kirchengemeinde auch eine Poststelle sein kann, und so zum Kommunikationszentrum für ein oder mehrere Dörfer wird.
- Die Frage des Besuchsdienstes spielt hier eine große Rolle. Nicht nur durch den Pfarrer oder die Pfarrerin. Die können es in den großen Gebieten oft nicht leisten, aber Gemeindeglieder vor Ort.
- Ein anderer Aspekt ist die Nachbarschaftshilfe. Sehr oft funktioniert das sicher auch noch einfach so. Aber auch bei jeden. Auf dem Dorf besteht ja auch schnell die Gefahr, das einer warum auch immer ausgegrenzt wird.
Die Frage der Nächstenliebe ist eine besondere Frage, die man sich unter dem Aspekt der demografischen Veränderung als Kirche auf dem Lande stellen muss. Das ist ja die besondere Schwierigkeit, dass eben die Kräfte und Ressourcen noch begrenzter sind als anderswo in der Kirche.