Ist alle Aufregung über den Einzug umsonst – bei Olympia 2024 in Paris?

„Letztes Abendmahl“ von daVinic oder „Fest der Götter“ Jan von Bijlerts

Um ehrlich zu sein, ich glaube, es spielt an dieser Stelle keine Rolle, welches Bild die eigentliche Grundlage für die Szene ist. Vielleicht sind sie es sogar beide. Die Provokation durch die Künstler ist so, wie sie geschieht, gewollt. Einerseits den christlichen Glauben durch die Paraphrase auf das „Letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vincis provozieren und andererseits eine Laszivität propagandieren, die durch das „Fest der griechischen Götter“ von Jan van Bijlerts zum Ausdruck kommt.
Darum sind auch genau diesen Szenen beider Bilder sich in vielen ähnlich. Sie sind deshalb auch so ausgesucht worden.

Ich habe einmal beiden Bilder mit einer Künstlichen Intelligenz gegenübergestellt und analysieren lassen. Hier ist das Ergebnis:

Analyse

Es gibt interessante Parallelen zwischen Jan van Bijlerts „Festin des Dieux“ und Leonardo da Vincis „Das letzte Abendmahl“, obwohl die Themen und der historische Kontext unterschiedlich sind. Hier sind einige Bezugspunkte:

Komposition und Darstellung

  1. Zentrale Figur: In beiden Gemälden gibt es eine zentrale Figur, die das Augenmerk des Betrachters auf sich zieht. In da Vincis „Das letzte Abendmahl“ ist es Jesus Christus, während in mythologischen Szenen wie „Festin des Dieux“ oft eine prominente Gottheit oder ein zentraler Charakter im Mittelpunkt steht.
  2. Gruppenanordnung: Beide Werke zeigen eine Gruppe von Personen, die um einen Tisch versammelt sind. Da Vinci platzierte die Jünger in Gruppen zu drei um Jesus herum, um Dynamik und Interaktion zu erzeugen. Van Bijlert könnte ähnliche Kompositionstechniken verwendet haben, um die Beziehungen und Interaktionen zwischen den Göttern darzustellen.
  3. Gestik und Mimik: Ein zentrales Merkmal in beiden Gemälden ist die ausgeprägte Gestik und Mimik der Figuren. In „Das letzte Abendmahl“ reagiert jeder Jünger individuell auf die Ankündigung von Jesus, dass einer von ihnen ihn verraten wird. In „Festin des Dieux“ zeigen die Götter verschiedene Emotionen und Bewegungen, die das lebendige Treiben und die Interaktionen während des Festes darstellen.

Dramatische Beleuchtung und Raumtiefe

  1. Licht und Schatten: Da Vinci nutzte in „Das letzte Abendmahl“ die Technik des Chiaroscuro, um Tiefe und Dramatik zu erzeugen. Van Bijlert, beeinflusst von Caravaggio, verwendete ebenfalls dramatische Licht- und Schatteneffekte, um die Figuren plastisch wirken zu lassen und die Szene zu beleben.
  2. Raumdarstellung: Beide Künstler legten großen Wert auf die perspektivische Darstellung des Raums. Da Vincis Verwendung der Zentralperspektive in „Das letzte Abendmahl“ zieht den Betrachter in die Szene hinein. Van Bijlert könnte ähnliche Techniken verwendet haben, um eine überzeugende räumliche Tiefe zu schaffen.

Symbolik und Bedeutung

  1. Allegorie und Moral: Während „Das letzte Abendmahl“ eine tief religiöse und symbolische Darstellung der christlichen Eucharistie und des Verrats an Jesus ist, können mythologische Szenen wie „Festin des Dieux“ allegorische Bedeutungen haben, die Moral, Tugenden oder das menschliche Verhalten reflektieren. Beide Gemälde nutzen bekannte Geschichten, um tiefere Bedeutungen zu vermitteln.
  2. Gemeinschaft und Feier: Beide Gemälde thematisieren ein gemeinschaftliches Mahl. Das letzte Abendmahl ist ein symbolischer Akt der Gemeinschaft und des Verrats, während das Festmahl der Götter eine Feierlichkeit und möglicherweise die Götter in ihrer Pracht und ihrem Genuss darstellt.

Einfluss und Rezeption

  1. Kultureller Einfluss: Leonardo da Vincis „Das letzte Abendmahl“ hatte enormen Einfluss auf die europäische Kunst und wurde vielfach rezipiert und nachgeahmt. Auch van Bijlert und andere Künstler des Goldenen Zeitalters ließen sich von derartigen Meisterwerken inspirieren und integrierten Elemente in ihre eigenen Arbeiten.
  2. Technik und Innovation: Da Vinci war ein Innovator in der Malerei, insbesondere durch seine Techniken der Perspektive und des Chiaroscuro. Diese Techniken wurden später von den Caravaggisten, einschließlich van Bijlert, weiterentwickelt und in die niederländische Kunst integriert.

Obwohl es keine direkte Verbindung zwischen den beiden spezifischen Gemälden gibt, lassen sich also durchaus interessante Parallelen in der Komposition, Technik und Symbolik erkennen.


Es könnte sogar möglich sein, dass Jan van Bijlerts für sein „Fest der Götter“ das Bild „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci als Vorlage genutzt hat. Auf Grund seiner Italienreisen ist anzunehmen, dass er das Bild gekannt hat.

Ich persönlich fühle mich, darum dennoch von dieser Darstellung beim Einzug zur Olympiade 2024 in Paris von dieser Szene besonders mit dem Gott Bacchus provoziert, dennoch ich wehre mich als Christ dagegen auch in irgendeine kirchliche oder religiöse Schublade gesteckt zu werden, die irgendwie politisch rechts oder links. Für mich war es unabhängig von allen anderen Meinungen mein persönlicher Verstand und meine Empfinden, die das Ganze auch gerade als Christ abstoßend empfindet.

Die Olympiade hat zwar ihren Ursprung in der griechischen Mythologie, aber dennoch muss die Olympiade der Neuzeit nicht derart ausarten und Lazivität als Allheilmittel der Neuzeit verkünden.

Zu dem Weingott Bacchus habe ich noch einen Hinweis aus dem Buch Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG), das viele Theologen des letzten Jahrhundert geprägt hat:

Dionysos/Bacchus. Den griech. Gott D. wählte die pagane Religiosität im 19. Jh. zum Gegenbild Christi, zunächst als den Gott des älteren Abendmahls, dann als die Verkörperung des unzerstörbaren Lebens gegen den Toten am Kreuz; Rausch und Ekstase gegen Askese und Passivität der Erlösung. In der Antike waren ganz verschiedene Kulte unter dem Namen des D. vereint; nur der Mythos imaginiert Wildheit, Wahnsinn, Gewalt: a) Manner treffen sich zum Weingelage, Symposion; ihr Vorbild die geilen Satyrn (→ Satyrspiel). Daß der Wein Sorgen und Zurückhaltung löse, besagt auch der Beiname Lysios, davon lat. Liber Pater. b) Frauen stürmen aus der Stadt auf einen einsamen Berg und zerreißen und verzehren roh ein Opfertier; ihr Vorbild sind die Verrückten, Mainádes-Mänaden/Bakchai. c) Der Gott kommt vom Meer und wird König der Stadt. d. Die Aufführung von Tragödien und überhaupt das Theater findet am D.fest und im D.heiligtum statt; es beginnt mit dem Opfer des Bocks (tragos). Wie die Schauspieler ihre Identität durch Masken verändern können, so auch der Maskengott D. Wein spielt nur in a) und c) eine Rolle.

Auffarth, Christoph: Dionysos/Bacchus, Betz, H. D. ; Browning, D. S. ; Janowski, B. ; Jüngel, E. (Hrsg.). Religion in Geschichte und Gegenwart, 2.

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