Da liegen sie nun vor uns die vier „anstrengensten“ Wochen des Jahres. Keiner möchte sie vermissen, aber viele stöhnen über sie, über den Stress und all die Hektik, welche durch sie entstehen. Und das spitzt sich ja auf das Weihnachtsfest hin. Dennoch gibt es relativ wenige Totalverweigerer, die sagen: „Kein Advent, kein Weihnachten – lasst mich mit all dem in Ruhe.“ Unabhängig von der christlichen Bedeutung dieser Tage ist es für viele Menschen in unserem Land dennoch eine wichtige Zeit.Von seiner Bedeutung her ist Advent noch keine Zeit des Feierns, sondern eigentlich Bußzeit, Zeit der Vorbereitung auf das Kommen von Jesus Christus als dem Kind in der Krippe. Advent als eine Zeit der Besinnung und des Nachdenkens, des sich Erinnerns. Müsste man da nicht sagen, da läuft doch einiges schief. Ja es läuft schon einiges schief. Vielleicht hat es auch etwas mit der Entchristlichung von Advent und Weihnachten zu tun. Man spricht ja jetzt viel vom Lichterfest und vom Fest der Familie. Aber das ist nicht der alleinige Grund. Wir lassen uns treiben in Stress und Hektik. Jagen wir nicht von Adventsfeier zu Adventsfeier, übertreiben wir es nicht mit den Vorbereitungen und den Geschenken.
Ist es nicht das größte Geschenk sich Zeit zunehmen für den anderen? Kann das Weihnachtsmenü nicht vielleicht etwas bescheidener ausfallen? Muss der Stress des Großfamilientreffen ausgerechnet zu Weihnachten sein? Kann man das nicht auf den Sommer verschieben? Hinterfragen sie ruhig einmal ihre Traditionen, die normalerweise gut und wichtig sind, ob nicht manchmal weniger mehr ist, und ob sich nicht manches vereinfachen lässt?
Und im Advent eine Auszeit nehmen – vielleicht ein halbe Stunde sich besinnlich in eine Ecke setzen, eine Geschichte lesen oder Musik hören, über ein Wort aus der Bibel nachdenken. Schön ist es wenn man das mit der Familie zusammen tun kann. Sie werden spüren, das lässt ihnen die Adventszeit bewusster Erleben.
Noch etwas zu den Erwartungen in der Advents- und Weihnachtszeit, die man da hat, besonders an die Familie. Oft sind sie so hoch, dass der andere dadurch eingeengt wird und der Streit ist vorprogrammiert. Auch hier gilt „Weniger ist mehr!“ Stecken sie ihre Erwartungen nicht zu hoch, dann werden sie überrascht sein!
Noch etwas! Wissen sie, wann die Weihnachtszeit zu Ende ist? Am 2. Weihnachtstag? – Nein – erst am 2. Februar – Mariä Lichtmess. Es ist der Tag der Darstellung Jesu im Tempel, wo der alte Simeon sagt: „Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.“ Also haben sie doch nach Weihnachtsfeiertagen noch viel Zeit Weihnachten zu feiern – leider ist es bei vielen schon mit dem 2. Weihnachtstag vorbei. Also nehmen sie sich Zeit! Es ist ja schließlich etwas besonderes, dass der große Gott als Kind in unsere Welt kommt.