Wenn uns die Worte fehlen

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Im Dienst als Pfarrer hat man nicht nur Menschen zu beerdigen, die über 80 oder noch älter sind. Da kommt es schon vor, dass man Angehörige von jungen Menschen in ihrer Trauer und ans Grab begleiten muss. Man erlebt es mit, wie Mütter ihre Kinder beerdigen müssen, wie sie um sie trauern. Man erlebt es mit wie Väter Gott anklagen und weinen. Manchmal ist es die Folge einer schweren langen Krankheit, dass ein junger Mensch stirbt. Da kann man schon unter Umständen in dieser Zeit die Familie begleiten. Ein anderes Mal ist der Tod des jungen Menschen oder sogar des Familienvaters die Folge eines Verkehrsunfalls oder noch ganz anderer Schicksalsschläge. Dann ist der Schock und das Erschrecken sehr groß. Alles ist unfassbar und irreal. Es stellt sich nun die Frage: Wie geht man damit um?

Eins ist sicher: Worte des Trostes und vieles Reden helfen dabei sehr wenig. Sie sind eher noch eine Belastung. Auch wenn die Freunde des Hiobs in der Bibel später im Umgang mit Hiob viele Fehler gemacht haben, sie hielten zu ihm:

Erneuerung der Kirche ist nur dann von Bestand, wenn es es eine Erneuerung aus dem Heiligen Geist ist!

Wenn wir im Spirituellen Gemeindemanagement von der Erneuerung der Kirche und von Gemeindeaufbau sprechen und dabei solche Dinge wie Management und Marketing anwenden, dann wissen wir, dass dieses alles nur Werkzeuge auf dem Weg sind, Gottes Gemeinde zu bauen. Es sind menschliche Werkzeuge, die uns Gott gegeben hat, diese dazu einzusetzen. Doch bei allem muss uns klar bleiben, dass entscheidend das Wirken des Heiligen Geist ist. Wo dieser nicht wirkt, ist alles nur ein äußeres Geschehen und hat keine wirkliche Zukunft. Darum sollte immer unser demütiges Gebet sein: „Komm Gott, Schöpfer, Heiliger Geist!“

Ihre Armut ist der Reichtum der Kirche

Fünf Brote und zwei Fische sind not-wendig, damit 5000 Leute satt werden.

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In seinem Roman „Der Pfarrer in Uddarbo lässt Axel Hambraeus den späteren Pfarrer Ömark die Geschichte von der Speisung der 5000 nach Johannes 6 auslegen. Da ist ein kleiner Junge, der fünf Brote und zwei Fische hat, und auf der anderen Seite stehen dem wenigen Essen 5000 Menschen gegenüber. Ömark sagt nun: „… Aber wenn jemand daran zweifeln sollte, dass Jesus mit Broten und Fischen Wunderwerke verrichtete, so will ich sagen, dass er auf jeden Fall Wunder an den Menschenherzen tun kann. Vielleicht war es so, dass viele in der großen Schar Provianttaschen mit hatten. …. Und jede Provianttasche war fest zugeknotet, so fest wie es das Menschenherz sein kann. Aber jener kleine Junge, der machte seine Provianttasche auf. Der hatte nämlich Glauben. Er hatte ein freigiebiges Herz, wie Kinder oft, die gesegneten Kleinen, denen das Himmelreich gehört. …“

Einen Traum von Kirche wahr werden lassen lassen

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Die Schlagersängerin Peggy March sang „Mit 17 hat man noch Träume“ und machte deutlich dass junge Menschen dieses brauchen und dass ihr Träume nicht der Lebenswirklichkeit entsprechen. Aber dass man ihnen wegen ihrer Jugend verzeiht und dass Träume zur Liebe dazugehören.

Anders dagegen der große Traum von Martin Luther King, bei dem es um Gleichheit und Gerechtigkeit aller Menschen geht. Dieser große Traum ist wegweisend für viele Generationen und für viele Menschen auf unserer Erde geworden, als eine Vision, als ein Hoffnungsbild, das es zu erreichen gilt. Der Traum wurde so zu einem Motor, der Menschen antrieb, sich für Gleichheit und Gerechtigkeit in unserer Welt einsetzen zu lassen.

Auch für unserer Kirche, für unsere Gemeinde brauchen wir einen Traum, ein Hoffnungsbild. Ein Bild, wie es mit unserer Kirche werden kann und sein wird.

Das Gebet in der Gemeinde

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Das Gebet ist der Motor jeglichen Gemeindelebens und jeglicher Gemeindeaktivität. Man kann noch so große Visionen haben, Leitlinien erstellen und sich auf Ziele hin orientieren, wenn sie nicht unter dem Gebet und dem Dialog mit Gott entstanden sind, sind sie wertlos.
Und wenn sie unter dem Gebet entstanden sind, müssen sie weiter durch das Gebet der Gemeinde getragen werden.

Dabei kann das Gebet der Gemeinde recht unterschiedliche Formen haben.

Gebet des Einzelnen

Allen voran steht das Gebet des Einzelnen für seine Gemeinde, für die Menschen in seiner Gemeinde. Dazu gehört der persönliche Lobpreis, Dank, Bitte und Fürbitte. Das ist das Gebet im „Kämmerlein“, was für das eigene Glaubensleben sehr wichtig ist. Sich selbst Zeit für Gott und für sich nehmen.

Spiritualität ist die Basis jeglichen Gemeindemanagement

Als ich mich vor über 5 Jahren in meiner jetzigen Gemeinde vorstellte, hat man mich zwar etwas indiskret, aber dennoch keineswegs unberechtigt, nach meinem Gebetsleben gefragt. Gerade das ist doch die persönliche Basis für jegliches Gemeindemanagement, die geistliche Seite, das Angebundensein an Gott. Ohne die spirituelle Basis läuft nichts. Denn der Arbeitsalltag in der Gemeinde braucht diese Kraftquelle. Je länger ich Pfarrer bin umso bewusster wird das mir.