Der Dienst als Pfarrer kann alte Wunden aufreißen
Es klingt vielleicht wie eine Binsenweisheit, aber man muss es sich immer wieder einmal bewusst machen, denn im Alltag erlebt man es ja auch so. Als Pfarrer ist man selbst verletzbar. Man ist keine Maschine, kein Roboter, welcher keine Gefühle hat. Man bringt in seinen Dienst seine Gefühle und Empfindungen mit hinein. Man kann sie nicht abschalten. Das ist gut so. Denn wer Liebe predigt, sollte auch Liebe üben. Selbst Jesus hat Tränen vergossen (z.B. Johannes 11,35).
In der Seelsorge begegnen uns Menschen mit ihren kleinen und großen Schicksalsschlägen. Manchmal sind es kleine Sachen, die aber für sie selbst große Belastungen sind. Als Seelsorger müssen wir den anderen, mit jeder Sache ganz ernst nehmen. Doch dann fallen uns unsere eigenen Schicksalsschläge ein.