Immer wieder einmal kommt die Diskussion auf, ob die Printausgabe eines Gemeindebriefes noch zeitgemäß ist, wo doch viele Gemeindeglieder mittlerweile Smartphones, Tablets, Laptops und Computer haben, also digital vernetzt sind. Es würde sich doch jährlich doch ein paar hundert, wenn nicht sogar ein paar tausend Euro Kosten sparen. Auch müssten dann nicht mehr soviel Ehrenamtliche aktiv sein. Selbst Terminänderungen könnten besser publiziert werden. Das ist sicher richtig dennoch plädiere ich dafür die Printausgabe des Gemeindebriefes nicht abzuschaffen.
Hier sind meine Argumente für die Printausgabe der Gemeindebriefe in Kirchengemeinden
- Erreichbarkeit aller Zielgruppen
- Nicht alle Gemeindemitglieder haben Zugang zu digitalen Medien, sei es aus technischen oder finanziellen Gründen.
- Besonders ältere Menschen, die weniger mit digitalen Geräten vertraut sind, bevorzugen gedruckte Formate.
- Haptik und Lesekomfort
- Ein gedruckter Gemeindebrief bietet eine angenehme Lesbarkeit, ohne dass man auf Bildschirme angewiesen ist.
- Viele Menschen schätzen die Möglichkeit, den Brief in der Hand zu halten und ihn unabhängig von einer Internetverbindung lesen zu können.
- Symbolische und emotionale Bindung
- Ein gedruckter Brief vermittelt Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Er kann als greifbares Zeichen der Verbundenheit dienen.
- Er schafft eine persönliche Atmosphäre, die im digitalen Raum schwerer herzustellen ist.
- Niedrigschwellige Verfügbarkeit
- Ein gedruckter Gemeindebrief liegt sichtbar auf dem Tisch und lädt immer wieder zum Lesen ein.
- Digitale Inhalte werden oft in der Informationsflut übersehen oder nicht aktiv aufgerufen.
- Langfristigkeit und Archivfunktion
- Gedruckte Gemeindebriefe haben eine längere Haltbarkeit und bleiben oft über Wochen sichtbar.
- Sie können leicht archiviert werden und bieten so eine physische Chronik des Gemeindelebens.
- Vermeidung von digitaler Überforderung
- Viele Menschen empfinden die zunehmende Digitalisierung als belastend. Ein gedruckter Gemeindebrief bietet eine Alternative zum hektischen Online-Alltag.
- Gestaltungsmöglichkeiten und Werbewirkung
- Ein ansprechend gestalteter Gemeindebrief mit Bildern und Farben hat eine größere emotionale Wirkung und bleibt besser im Gedächtnis.
- Er kann gezielt verteilt oder an öffentlich zugänglichen Orten ausgelegt werden.
- Geringeres Risiko des Ausschlusses
- Wenn ausschließlich auf digitale Kommunikation gesetzt wird, riskieren Gemeinden, Mitglieder zu verlieren, die mit digitalen Medien nicht vertraut sind.
- Flexibilität bei der Verteilung
- Gedruckte Gemeindebriefe können auch an Personen übergeben werden, die selten zu Gottesdiensten oder anderen Veranstaltungen kommen, und so eine Brücke zur Gemeinde schlagen.
- Tradition und Identität
- Gedruckte Gemeindebriefe sind oft ein fester Bestandteil des Gemeindelebens und symbolisieren die Kontinuität der Kirche.
- Der Übergang zu rein digitalen Formaten könnte von einigen Mitgliedern als Verlust von Tradition wahrgenommen werden.
Ein ausgewogener Ansatz, der sowohl gedruckte als auch digitale Gemeindebriefe anbietet, könnte darum die Vorteile beider Welten kombinieren.