Wenn etwas schief läuft, sind wir schnell dabei zu kritisieren und aufzuzeichnen, was da alles schief gelaufen ist, was hätte besser laufen müssen. Aber wenn alles klappt und gut läuft, dann ist es selbstverständlich. Dann muss das so sein. Man vergisst denjenigen oder diejenige zu loben. In manchen Kirchen ist es ja regelrecht verpönt nach einer guten Sache auch einmal zu klatschen, schließlich war es ja zur „Ehre Gottes“.
Irgendwie erachten wir es in der Kirche und in der Gemeinde viel zu viel als selbstverständlich, dass es so läuft. Wir achten viel zu wenig aufeinander und bestärken uns viel zuwenig gegenseitig. Und wirklich inhaltlich qualifizierte positive Rückmeldung gibt es so gut wie nicht. Kritik wird oft so niederschmetternd herüber gebracht, dass der andere am liebsten alles hinwerfen möchte.Dabei kann man Kritik in positiver Weise herüber bringen, dass sie dem andern konstruktiv hilft. Das muss natürlich gelernt sein.
Wenn Jesus im Doppelgebot der Liebe uns auffordert: „Liebe deinen Nächsten!“, dann meint er: „Mache ihn nicht mit deiner Kritik fertig, verletze ihn nicht, sondern baue ihn auf und ermutige ihn. Behandle ihn so, wie du selber von anderen behandelt werden möchtest. Wer möchte denn gern von anderen fertig gemacht werden?
Keine Rückmeldung zu bekommen, ist genauso schlimm, wie nur negative Rückmeldung zu bekommen. Denn dann weiß man nicht, wo bin ich dran, hat das den Anderen geholfen, bringt es sie weiter.
Es stellen sich schon die Fragen: Was ist uns der Andere mit seiner Arbeit wert? Wie machen wir es ihm deutlich? Wo braucht er Hilfe und Beistand? Wo braucht er Ermutigung? Wo braucht er eine Auszeit?
Die Gemeinde ist für die Menschen da und nicht die Menschen für die Gemeinde, das gilt auch für die Mitarbeiter.