Eine Reise durch den Stall – Teil 2 – Jesaja 8,23–9,6 LU

Textlesung

23 Doch es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind. Hat er in früherer Zeit in Schmach gebracht das Land Sebulon und das Land Naftali, so hat er hernach zu Ehren gebracht den Weg am Meer, das Land jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden.
1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. 2 Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt. 3 Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. 4 Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.
5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; 6 auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.

Jesaja 8,23–9,6 LU

Eine Reise durch den Stall – Teil 2

R_Grey/pixelio.de

Liebe Gemeinde,
Weihnachten hat seinen Ursprung im Alten Testament. Durch das ganze Alte Testament zieht sich das Versprechen eines kommenden Messias. Wir haben gerade Worte vom Propheten Jesaja gehört, die das zusagen. Das Alte Testament selbst war auch die Bibel von Jesus. Er wusste, dass er selbst die Erfüllung dieser messianischen Prophezeiung war. Jesus erfüllte diese Prophezeiung vom Kommen des Messias auf die Erde. Er kommt in menschlicher Gestalt, geboren als kleines Kind in einem Stall.

Die Reise durch den Stall – Teil 1

Predigt zum 1. Advent 2020 im Wieratal – Joerg Bachmann

Textlesung

36 Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.

37 Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird es sein beim Kommen des Menschensohns. 38 Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; 39 und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin –, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns. 40 Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben. 41 Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben.

42 Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. 43 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. 44 Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.

Matthäus 24,36–44 LU

Liebe Gemeinde,

Der Stall in Fraureuth

ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr und Gottes Segen!

Na jetzt denken Sie vielleicht: Der Pfarrer ist wohl in seinen letzten Tagen in unserer Gemeinde noch verrückt geworden.

Nun es hat mit dem heutigen Tag ein neues Jahr begonnen. Bei uns evangelischen Christen und bei unseren katholischen Geschwistern hat heute ein neues Kirchenjahr begonnen. Deshalb ein frohes neues Jahr.

Es sind nicht mal mehr 4 Wochen bis Weihnachten. Auch wenn in diesem Jahr alles anders ist. Nicht das große Spektakel, sondern es viel leiser sein wird. Viel weniger, viel ruhiger. In diesem Jahr kann man wirklich, wenn man will, zur adventlichen und weihnachtlichen Besinnung kommen.

Neuer Himmel – neue Erde

Predigt zum Ewigkeitssonntag 2020 – Offenbarung 21,1–7

Liebe Gemeinde,
ihr kennt ja alle den alten Kinderreim, den manche Eltern sagen, wenn sich ihre Kinder verletzt haben:
Heile, heile Gänschen,
es wird bald wieder gut,
das Kätzchen hat ein Schwänzchen,
es wird bald wieder gut
Heile heile Mäusespeck
in hundert Jahren ist alles weg.

Mit ein paar tröstenden Worten und ein paar Streicheleinheiten können wir Erwachsene unsere kleinen Kinder trösten, wenn sie hingefallen sind, und sich vielleicht sogar ein wenig verletzt haben. Dann gibt es noch etwas Süßes und das Lieblingskuscheltier. Schnell ist der Schmerz überwunden. Und manchmal kann man wirklich staunen, wie zäh Kinder sein können und Schmerzen überwinden.


Leid und Schmerz


Auch im Leben von uns Erwachsen ist es gut, wenn Menschen da sind, die trösten und die anderen bei ihrem Leid und in ihrem Schmerz zur Seite stehen. Das ist ungeheuer wichtig. Man muss nicht immer gleich los reden. Manchmal ist es viel wichtiger, da zu sein und einfach zuzuhören.
Doch manchmal können Schmerz und Leid so groß sein, dass man ohnmächtig vor allem steht, dass keine Worte mehr helfen, dass einem die Worte im Halse stecken bleiben. In so einer Situation kann dann nur noch einer helfen. Das ist Gott, auf den man sein ganzes Leid, sein Schmerz und seine ganze Ohnmacht werfen kann. Dann kann man nur noch auf das blicken, was uns Gott verheißen hat. Auf das, was noch kommen wird.
Mancher ist heute hier, der seiner verstorbenen Angehörigen gedenkt. Einige von ihnen haben liebe Menschen im vergangenen Jahr verloren. Nach solchem Verlust sind wir auf der Suche nach Trost und Beistand und Neuorientierung in unserem Leben. Da helfen solche Kinderreime wie „Heile, heile Gänschen“ recht wenig.
Anders ist es mit dem Wort aus dem Buch der Offenbarung. Einem Wort, das wir immer wieder an den Gräbern unserer Verstorbenen hören. Einem Wort, das uns Hoffnung gibt, einem Wort, das uns Zukunft gibt. Einem Wort, das uns eine neue Orientierung für unser Leben geben will.

Das geistliche Wort zum Wochenende …. auch wenn wir keinen Gottesdienst feiern:

Eine Andacht zum Sonntag Laetare 22.03.2020 – Jesaja 66,10-14 

„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Ausgangsbeschränkungen sind angesagt. Jeder nur für sich. Abstand halten. Keine sozialen Kontakte .

Feste werden abgesagt. Bei mir sind es mindestens zwei Geburtstagsjubiläen, eine Hochzeit, eine goldene Hochzeit. Aber auch im dienstlichen Bereich muss ich Taufen absagen und die Konfirmationen sind gefährdet. Keine Gottesdienste zu Ostern.

Man kommt sich ohnmächtig vor. Man weiß nicht, ob das alles wirklich gegen die Corona-Pandemie hilft, ob sie dadurch zum Stillstand kommt. Es ist eine schwierige Situation, in der wir uns befinden. Manche Virologen sagen, es ist der Anfang.

Sollte Gott gesagt haben?

Predigt Sonntag Invocavit 2020

Gnade sei mit Euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. Amen.

Liebe Gemeinde,
vielleicht kennen Sie noch das alte Karnevalslied von Jupp Schmitz aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts:
Am Aschermittwoch
Ist alles vorbei (ist alles vorbei)
Die Schwüre von Treue
Sie brechen entzwei (sie brechen entzwei)
Von all deinen Küssen
Darf ich nichts mehr wissen
Wie schön es auch sei
Dann ist alles vorbei

In der zweiten Strophe dieses Liedes heißt es dann:

Adam und Eva im Paradies
Fanden verbotene Früchte süß
Und sie probierten auf jeden Fall
Noch einmal! (Noch einmal!)
Weil der App’tit kam erst hinterher
War auf dem Baum bald kein Apfel mehr
Da Karneval war im Paradies
Flüsterte Eva ganz süß

Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir heißen nach deinem Namen; verlass uns nicht!

Predigt zu Jeremia 14,1-9 – 2. Sonntag nach Epiphanias – 19.01.2020

gehalten in Flemmingen und Garbisdorf

Liebe Gemeinde,

in der Leipziger Internet-Zeitung stand am 8. Januar 2020 folgender Artikel:

„Noch ist man am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Leipzig sicher, dass es nach den beiden Dürre-Sommern 2018 und 2019 nicht gleich eine Serie von Dürren in Mitteldeutschland geben wird. Aber das Jahr 2020 hat ja gerade erst begonnen. Niemand weiß, welche Wetterlagen kommen werden. Und tatsächlich thematisiert die Konferenz „Dürren in Mitteldeutschland – Auswirkungen, Herausforderungen, Anpassungsoptionen“ etwas, womit auch in Mitteldeutschland künftig häufiger zu rechnen ist.“

https://www.l-iz.de/bildung/forschung/2020/01/Am-14-und-15-Januar-beschaeftigt-sich-eine-Leipziger-Konferenz-wissenschaftlch-mit-den-Folgen-der-Duerre-311334
Jeremia – Quelle: Wikipedia

Dennoch spüren wir, dass sich unser Klima verändert. Natürlich gab es immer schon Perioden, wo das Wetter Kapriolen schlug. Es gab auch schon mehrere Dürren hintereinander. Davon berichten auch alte Chroniken und Aufzeichnungen, wie wir sie auch in unseren Pfarrarchiven finden. Doch diese Dürren und Wetterveränderungen waren nicht so von Dauer, wie sie heute sind. Aktuell hat ja besonders Australien mit der Hitze und den Waldbränden zu kämpfen.

Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein.

Predigt zum Reformationstag 2019 – Deuteronomium 6,4-9
Einführung der Kirchenältesten – Kirche Frohnsdorf

ZITAT 5. Mose 6,4 ?Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einer.? So beginnt das wichtigste jüdische Gebet. Es ermahnt die Betenden, Gott zu lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. Amen.

Liebe Gemeinde,
heute ist der Tag im Jahr, an dem wir dem Reformationsbeginn vor etwas mehr als 500 Jahren gedenken. Reformation kommt vom lateinischen und bedeutet ja Widerherstellung und Erneuerung.
Erneuerung – ich weiß nicht wie es euch ergeht, aber spätesten seit der Wende leben wir in der Evangelischen Kirche in einem ständigen Veränderungsprozess. Ich weiß, dass er vielen von uns nicht gefällt. Auch mir an vielen Stellen nicht. Auf jeden Fall lässt er uns nicht zur Ruhe kommen. Und nicht alles an ihm ist wirklich positiv, ja wir machen dabei viele negative Erfahrungen.
Denn Reformation – Erneuerung bedeutet Veränderung und das kann auch sehr schmerzhaft sein. Es bleibt nicht mehr bei dem Alten und gewohnten Trott.
Das musste auch Martin Luther zu seiner Zeit im Umgang mit seiner Kirche erleben. Wir erleben es heute im Umgang mit unserer Kirche.
Und ich sage euch umso dankbarer bin ich, dass sich heute dennoch wieder unter euch, welche dazu bereitgefunden haben, auch weiterhin für die nächsten 6 Jahre für ihre Gemeinden Verantwortung zu übernehmen.
Und wir erleben es auch im ganz persönlichen Leben wie Erneuerung und Veränderung bei uns, vielleicht in der Familie, in der Firma, oder auch in der Politik, wie auch bei den Wahlen am vergangenen Sonntag, wie Erneuerung schmerzhaft sein kann.
Nun heute möchte ich es mit euch gerade in diesem Gottesdienst einmal exemplarisch am Volk Israel durchdenken. Den modernen Staat Israel gibt es ja nun seit
71 Jahren. Er wird immer wieder von manchen Staaten der Weltgemeinschaft und besonders von seinen Nachbarn in Frage gestellt. Aber für Israel in seiner 3500 jährigen und wenn man die Geschichten der Väter dazu zählt 4000 jährigen Geschichte ist das nichts neues. Denn solange das Volk existiert, wird es in Frage gestellt. Die Ereignisse vor ein paar Wochen in Halle machen uns das ja ganz deutlich. Das Volk hat eine sehr abwechslungsreiche und manchmal sehr tragische Geschichte erlebt, bis in unsere Neuzeit hinein.
Eines der wichtigsten Ereignisse am Anfang seiner Geschichte war der Auszug aus Ägypten und die anschließende Wüstenwanderung. Vom Ende dieser Wüstenwanderung kurz vor der Landnahme, kurz vor der Einnahme des Landes Kanaan berichtet heute unser Bibeltext.
Mose der Führer des Volkes Israel war nach anstrengendem Wirken alt geworden. Er weiß, dass er bald sterben wird.

Wenn ich Gott nur mal die Meinung sagen könnte?

Predigt zu Hiob 23,1-17 – 11. Stg.n.Trinitatis 01.09.2019 – Kirche Wolperndorf

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. Amen

Einstieg

Wenn einer schlecht aussieht

Der Lehrer sah Fritz an: „Was ist los mit dir? Warum siehst du so durch den Wind aus?“

Fritz antwortet darauf: Mein Vater sitzt auf der Polizeiwache und meine Mutter ist im Krankenhaus!

Darauf der Lehrer: „Oh du armer Junge! Geh ruhig nach Hause!“ 

Der Direktor sah Fritz gerade gehen. Da fragte er den Lehrer: „Wohin geht denn Fritz?“ Der Lehrer: „Ich habe ihm erlaubt, nach Hause zu gehen, weil sein Vater auf der Polizeiwache sitzt und seine Mutter im Krankenhaus liegt.“ 

Da antwortete der Schulleiter: „Sein Vater ist Polizist und seine Mutter ist Krankenschwester … wo sollten sie denn sonst sein?“

Untertan sein?

(c) pixabay.de/Felix.Mittermeier

Predigt zu Römer 13,1-7 – 23. Sonntag nach Trinitatis – Predigt im Einführungsgottesdienst in die Kirchgemeinde des Wieratals

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus! Amen

Liebe Gemeinde,

groß vorstellen, brauche ich mich Ihnen sicherlich nicht.

Vielen von Ihnen bin ich ja noch bekannt, denn bis vor 13 Jahren war ich ja Pfarrer in Nobitz und habe auch schon hier im Wieratal manche Bibelstunde im Rahmen der Bibelwoche gehalten. Nun nachdem meine Frau und ich dann 9 Jahre in Fraureuth bei Werdau waren, sind wir seit 4 Jahren wieder im Altenburger Land, wo ich jetzt als Vertretungspfarrer arbeite. Als solcher werden wir nun gemeinsam, so Gott will, ein Stück des Weges miteinander gehen. Ich bin schon gespannt darauf, weil es immer wieder neue Begegnungen und Erfahrungen gibt. So wie es sie auch in den vergangenen Monaten im Pfarrbereich Schkölen-Osterfeld, für uns gab und wo wir am vergangenen Sonntag unter dem Segen der Gemeinde Abschied genommen haben.

Warum feiert man nicht am Mittwoch oder Sonnabend Gottesdienst?

Kirche auf dem Lande
By Nicholas_Tunder

Ich bin seit 1. August 2017 in einem Pfarrbereich mit 11 Kirchen Vertretungspfarrer. Da bewegt mich wieder eine Frage mehr, obwohl sie es schon immer tun. Besonders weil ich weiß, dass es in Amerika Gemeinden gibt, für die es kein Problem ist, das anzubieten: Warum feiert man nicht am Mittwoch Gottesdienst? Ok, es kann auch ein anderer Tag in der Woche sein, Donnerstag oder Sonnabend. Beim Sonnabend sind wir sogar wieder beim Sabbat. Selbst die katholische Kirche kennt den Werktagsgottesdienst.

Dienen, dienen, dienen?! – Predigt zu Lukas 17,7-10 Sonntag Septuagesimae

Liebe Gemeinde,

Bewerbung

Am Ende des Vorstellungsgespräches fragte der Personalchef den jungen Ingenieur, der frisch von der Hochschule kommt, was für ein Gehalt er sich denn vorstellt?

„Naja so in etwa 140 000 Euro Jahresgehalt, plus Leistungszuschläge.“

„Nun, was würden sie dann zu dem Paket von 7 -Wochen Urlaub, 14 bezahlten Feiertagen, volle medizinische Versorgung und Gesundheitsvorsorge sagen. Dazu dann eine durch das Unternehmen abgesicherte Altersvorsorge von 50% des Gehaltes und ein alle 2 Jahre neu geleastes Auto, sagen wir einen silbermetallic-farbenen Porsche.“

„Wow! Machen Sie Witze?“

„Ja, aber sie haben damit angefangen.“