Wenn man etwas Neues beginnt, muss man immer mit Widerstand rechnen. Es wird immer Leute geben, die damit nicht einverstanden sind. Sie haben oft viele Argumente. Manchmal sind es sogar richtig gewichtige Argumente gegen die Sache. Beim Aufbau der Stadtmauern von Jerusalem hatte das Nehemia immer wieder erlebt. Schon von Anfang an gab es Zeichen des Widerspruches durch Sanballat und seine Mitstreiter. Jetzt in Nehemia 4 eskallierte es richtig. Da heißt es nun:
Als aber Sanballat und Tobija und die Araber und Ammoniter und Aschdoditer hörten, dass die Mauern Jerusalems ausgebessert wurden, weil die Lücken angefangen hatten sich zu schließen, wurden sie sehr zornig und verschworen sich alle miteinander hinzuziehen, um gegen Jerusalem zu streiten und bei uns Verwirrung anzurichten.
Die Feinde taten alles um den Aufbau der Stadtmauer zu stören und zu verhindern,Für Nehemia war das Ganze keine leichte Situation. Da war der Anmarsch der Feinde einerseits zu sehen und zu hören. Auch wenn er still und heimlich passieren sollte, wurde es doch schnell publiziert und weiter getragen, dass die Feinde kommen. Andererseits war da noch die Menge an Arbeit zu tun: kaputte Mauern, hohe Schutthalden usw., welche das Volk demotivierte. Die Stimmung der Juden war als ganz unten.
Nehemia stellte nun die Leute neu auf und motivierte sie in einer Art Gemeindeversammlung. Er ermutigte sie bei allem Tun weiterhin auf Gott zu vertrauen.
Das erste was geschah. Die Feinde zogen sich zurück. Das war eine Folge dessen, weil Nehemia und seinen Leuten nun bekannt war, dass der Angriff der Feinde bevor stand und sie gewappnet waren.
Auf Grund der Bedrohung musste die Arbeitsgeschwindigkeit reduziert werden, weil nun die Hälfte nur noch bauen konnte und die andere Hälfte wachen musste. Das hatte aber auch zur Folge, dass die körperliche Belastung geringer wurde.
Und besonders wichtig war die Verbindung und die Kommunikation der einzelnen Arbeitstrupps miteinander. Für Nehemia und sein Leitungsteam war der Mauerbau eine besondere Herausforderung, der sie so gut wie nicht schlafen ließ.
Auch im Spirituellen Gemeindemanagement wird es Widerspruch geben. Wir werden oft die Worte hören: „Was bisher war, das reicht doch.“ oder „Hauptsache wir haben Sonntags unseren Gottesdienst.“ Und ähnliche Worte. Mancher wird sich verweigern auf Neues einzulassen und nicht bereit sein, dass sich Strukturen in der Gemeinde verändern. Das muss uns von Anfang an bewusst sein.
Spirituelles Gemeindemanagment und die damit verbundenen Veränderungen in der Gemeindearbeit werden eine besondere Herausforderung an Pfarrer und Pfarrerin und an die Leiter/innen und Mitarbeiter/innen der Gemeinde sein. Es kann schon zu Überforderungen kommen. Daher sollten wir auch hier auf die Geschwindigkeit der Veränderung achten und manchmal das Tempo drosseln. Auch im Spirituellen Gemeindemanagment spielt eine gut funktionierende Kommunikation eine wichtige Rolle.
Einen ersten Umgang mit Kritik finden sie hier.