Auf Gott hören

Liebe Gemeinde,

Stiftshütte

mit einer kleinen Geschichte aus der Frühzeit der Telekommunikation am Anfang meiner Predigt heute möchte ich deutlich machen, wie wichtig gutes Hören und Zuhören ist:

Als der Telegraph, sprich das Morsegerät, die schnellste Methode der Telekommunikation war, sah ein junger Mann eine Anzeige in der Zeitung, dass in einem Telegrafenbüro Mitarbeiter gesucht werden. Er ging zu der angegebenen Adresse des Büros hin. Als er dort ankam, betrat er einen großen, geschäftigen Raum mit vielen Geräuschen einschließlich des Klapperns der Telegraphen im Hintergrund.

An der Rezeption wurde er angewiesen, ein Formular auszufüllen und zu warten, bis er vom Personalchef in sein Büro gerufen wurde. So füllte er das Formular aus und setzte sich zu den 7 anderen Bewerbern, die schon dasaßen.

Nach ein paar Minuten stand der junge Mann auf, durchquerte den Wartebereich des Büros und ging in die Personalabteilung. Nach wenigen Minuten kam dann der Personalchef mit dem jungen Mann wieder heraus und teilte den anderen Bewerbern mit: „Meine Herren, vielen Dank, dass sie gekommen sind, aber die Stelle wurde soeben besetzt.“

Die anderen Bewerber waren natürlich sauer und sagten: „Das geht doch nicht! Er ist als letzter hereingekommen. Und wir hatten nicht einmal die Chance zu einem Bewerbungsgespräch!“

Was war passiert?

Nun der Personalchef gab ihnen die Antwort darauf: „Es tut mir leid, aber die ganze Zeit, wo sie hier saßen, sandte der Telegraph im Morsealphabet folgende Nachricht: „Wenn Sie diese Nachricht hören, dann kommen Sie einfach rein. Die Stelle gehört ihnen!“ Keiner von Ihnen hat die Nachricht gehört oder verstanden. Der junge Mann tat es. Darum gehört die Stelle jetzt ihm.

Christi Himmelfahrt: Ein Feiertag mit religiöser Bedeutung und Freizeitaktivitäten

Christi Himmelfahrt, ein Feiertag, der jedes Jahr 40 Tage nach Ostersonntag begangen wird, steht vor der Tür. Doch was genau wird an diesem Tag gefeiert? Und warum ist dieser Feiertag für alle ein freier Tag?

Gemäß den Berichten des Evangelisten Lukas wird in der Bibel zweimal über die Himmelfahrt Jesu berichtet – einmal in Lukas 24,50-53 und dann erneut in der Apostelgeschichte 1,4-12. An Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu von den Toten. Das leere Grab und die Erscheinungen Jesu vor seinen Freunden bestärken den Glauben an seine Wiederauferstehung. Anschließend verbringt Jesus 40 Tage auf der Erde, bevor er zu seinem Vater in den Himmel aufsteigt.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Vorstellung von der Himmelfahrt nicht bedeutet, dass Jesus wie eine Rakete ins All geschossen ist. In der englischen Sprache gibt es sogar zwei verschiedene Begriffe: „Sky“ für den Himmel über der Erde und „Heaven“ für den göttlichen und paradiesischen Himmel.

Jesus, der gute Hirte, kennt uns

Skudden – Schafe

Wo begegnen uns heute überhaupt noch Schafe und Hirten? Vielleicht noch im Urlaub im Ausland oder in der Lüneburger Heide? In abgelegenen Gegenden, wenn da mal eine Straße abgesperrt wird, dass eine Schafherde sicher über die Straße kommt? Ein Freund von mir war vorige Woche in Mallorca im Urlaub. Da hatte ihm tatsächlich eine Schafherde die Straße versperrt.

Obwohl das Altenburger Land war früher auch einmal ein Landstrich mit vielen Schafen und Ziegen. Aber davon finden wir außer dem Altenburger Ziegenkäse und hier und da ein paar Ziegen und Schafe nur noch recht wenig.

Manchmal hören und lesen wir in den Medien von den Schafen, wenn da ein »Problem-Wolf« die Schafe, vielleicht sogar ganze Teile einer Herde gerissen hat? Und dann erinnern wir uns vielleicht an das Bild vom Hirten, das bei den Urgroßeltern im Schlafzimmer hing, der bei jedem Wetter, mit vielleicht einem Schäflein auf dem Schoss oder auf der Schulter und andere Schafe um sich herum durchs Land zieht.

Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.

Liebe Gemeinde,
‌in diesem Jahr habe ich das erste Mal ganz bewusst frische reife Feigen gegessen. Ich sah sie in der Obstauslage des Supermarktes im Sonderangebot und dachte mit: Du nimmst sie einfach einmal mit, um sie zu probieren. Dann habe ich den oberen Stil abgeschnitten und die Früchte geviertelt und diese dann als Deko für den Salat verwendet. Später habe ich sie dann auch so gegessen. Die Frucht schmeckt nicht so süß, wie die getrocknete Frucht aus dem Feigenkuchen. Doch sie schmeckt recht angenehm.
‌Die Feige ist ja in Palästina das, was bei uns der Apfelbaum ist. So ein Feigenbaum bringt dort im Jahr bis zu drei Ernten, wobei die zweite und ganz besonders die dritte Ernte die schmackhaftesten Früchte hervorbringen.
‌Das Wachsen und Werden für die zweite Ernte nimmt Jesus in einem Gleichnis auf und mahnt in diesem zur Bereitschaft auf sein Kommen zu warten und dafür bereit zu sein.

Gott schaffe mir endlich Recht

Gott hat mein Gebet erhört! Wie schön, wer genau diese schöne Erfahrung im Glauben gemacht hat. Wenn es so gekommen ist, wie wir es uns von Gott erbeten haben – vor allem, wenn es eine baldige und konkrete Gebetserhörung war. Das ermutigt uns, beharrlich zu beten. Doch das ist nicht immer so. Vielleicht haben wir besonders in den letzten Jahren im Blick auf Corona und dem Ukraine-Krieg, aber auch auf Grund manches persönlichen Erleben die Erfahrung gemacht, dass es nicht so ist, dass unsere Gebete erhört werden oder sie werden nur bedingt erhört. Dabei kommt man schon ins Grübeln und Fragen. ‌

Nicht erhörte Gebete, und keiner von uns versteht, warum das so kommen musste, wie es gekommen ist. Das nagt an unserem Glauben und wirkt Zweifel.

‌Nicht erhörte Gebete – das ist keine Kleinigkeit – denn hier wird das Herzstück unseres Glaubens berührt.

‌Denn: zu Beten und von Gott alles zu erwarten – das ist die Grundübung des Glaubens.

Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf

Dienstagabends und an fast jedem Nachmittag ermitteln die Rosenheim-Cops. Die übliche Frage an die Angehörigen, ob der oder die Tote Feinde hatte, wird meistens verneint. Doch wenig später stellt sich heraus, dass es doch eine ganze Reihe von Feinden gibt und mit ihnen eine oder meist sogar mehrere heftige Auseinandersetzungen.

Der große deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe sagt dazu:

Ich finde nichts vernünftiger in der Welt, als von den Thorheiten Anderer Vortheil zu ziehen. Ich weiss nicht, ob es nicht ein edleres Vergnügen wäre, die Menschen von ihren Thorheiten zu heilen.

Johann Wolfgang von Goethe


Mir fällt dazu die Aussage des englischen Staatstheoretiker und Philosophen Thomas Hobbes (1588-1679) ein. Er sagte folgendes: “Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Er ist von drei Triebfedern gekennzeichnet: Verlangen, Furcht und Vernunft.“
‌Er sagte das Angesichts der damals im 17. Jahrhundert schlimmen Kriegs- und Lebenssituation in Europa, so unter anderem des 30ig jährigen Krieges in Mitteleuropa, wo viele Menschen ums Leben kamen und verelendeten.

Gott ist nicht mehr zornig. Lasst uns ihn loben!

Einleitung über das Sprichwort der kleinen Sünden

Ihr Lieben,

ihr alle habt sicher schon einmal die Redewendung oder das Sprichwort gehört: “Die kleinen Sünden bestraft der liebe Gott sofort”.

Nun sagt man meistens diesen Satz, wenn jemanden ein dummes Missgeschick passiert ist. Damit sagt man, wenn man vermutet, dass hinter diesem Missgeschick eine böse Absicht steckt. Da ist einfach etwas schiefgelaufen. Aber ist das wirklich so.

Die Schriftstellerin Christa Schybol sagt über diese Redewendung folgendes: “Manchmal könnte ich eine Sauwut bekommen. Da begehe ich einen kleinen Achtsamkeitsfehler beim Autofahren, im Beruf oder sonst wo und schon ereilt mich ein Strafgericht von irgendeiner Seite, das in keinem Verhältnis zu meinem kleinen Vergehen steht.”

Ein Beispiel von Größe

Predigt zum Sonntag Judica – Markus 10,35-45

Ein Busfahrer und ein Pfarrer stehen vor dem Himmelstor. Der Busfahrer kommt in den Himmel, der Pfarrer in die Hölle. Entsetzt beschwert sich der Pfarrer: „Ich habe jeden Sonntag zu den Leuten gepredigt und nun komme ich in die Hölle und dieser Busfahrer kommt in den Himmel! Was soll denn das?“

Antwort: „Ganz einfach: Wenn du gepredigt hast, haben alle Kirchgänger geschlafen, wenn der Busfahrer aber gefahren ist, haben alle, die im Bus waren, angefangen zu beten!“

Also ich hoffe ihr schlaft heute nicht, damit ich in den Himmel komme?

Um den Himmel, besser gesagt um das Himmelreich, geht es uns heute. Damit ist das Reich Gottes gemeint, auf das wir als Christen hinleben.

Der Kelch – ein Symbol des Glaubens

Kelch auf dem Kanzelaltar – St.-Katharinenkirche Neuenmörbitz

Fast könnte man ein kleines Ratespiel machen. In welcher Kirche befindet sich dieser Kelch? Wir finden ihn auf den Kanzelaltar der St.-Katharinen-Kirche in Neuenmörbitz. Sie ist eine der östlichsten Kirchen im Altenburger Land.

Der Kelch symbolisiert den neuen Bund, den Gott durch Jesus Christus mit uns Menschen geschlossen hat. Auf der anderen Seite des Kanzelaltars finden wir die Tafeln mit den 10 Geboten als Zeichen des Alten Bundes, den Gott mit seinem Volk Israel durch Mose geschlossen hat.