Twitter – ein Abbild christlicher Nachfolge? – auf jeden Fall ein Ort Menschen zu begegnen

Twitter-Logo
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Ein wenig kann man Twitter schon mit der christlichen Nachfolge vergleichen. Es gibt in der Begrifflichkeit ein paar Parallelen.

Als erstes wird man ja an die Twitter-Karikatur erinnert, dass Jesus nur 12 Nachfolger hatte. Er brauchte eigentlich nicht mehr. Denn dann funktionierte bei ihm das Prinzip der modernen Network-Kommunikation und seine Botschaft wurde weiter gegeben. In Wirklichkeit hatte er mehr als nur die 12 Jünger.

Bei Twitter gibt es den Begriff Nachfolger (Follower). Das sind die Leute, die mir nachfolgen, die meine Tweets, meine Twittermitteilungen empfangen. Und dann gibt es, die Leute, denen ich nachfolge, deren Tweets ich empfange. Interessanterweise gibt es dafür kein Substantiv. Hier heißt es einfach nur „folgen“.

In seinem nicht mehr abrufbaren Artikel „Warum jeder Seelsorger Twitter nutzen soll?“ nennt Mark MacDonald drei gewichtige Gründe dafür:

Verlangsame deine Zeit!

(c) sxc.hu/scotsxc
(c) sxc.hu/scotsxc

Gehören Sie auch zu den Leuten, die immer keine Zeit haben, deren Terminkalender übervoll ist? Ich gehörte bis vor einiger Zeit dazu; aber wenn ich ehrlich bin, es gibt bei mir heute immer noch solche Zeiten. Doch ich bin dabei, mir das abzugewöhnen, auch wenn das nicht immer leicht ist. Einen ersten Schritt, den ich dabei mache, dass ich versuche meine Zeit zu verlangsamen!
Das geschieht dadurch,

Ich bin ein Feigling …

(c) sxc.hu/robchivers
(c) sxc.hu/robchivers

Glaubt mir das etwa keiner? Auf jeden Fall ist es gut zu wissen, dass es so ist. Und eigentlich ist es nichts neues. Es ist jedermann und jeder Frau bekannt oder etwa nicht? Gerne spucke ich große Töne und sage mal etwas richtig gewichtiges, so dass mancher denkt: Man der hat es ja richtig drauf. Doch dann ist nicht viel dahinter. Vielleicht dresche ich nur leeres Stroh. Dann kann es passieren, dass ich keine Stellung beziehe, wo ich es eigentlich müsste. Konflikten gehe ich liebend gern aus dem Weg. Am liebsten sitze ich sie aus und schiebe sie auf die lange Bank. Am liebsten habe ich es, wenn sich Konflikte irgendwie von selber erledigen, dass ich nicht noch irgendwie mit ihnen in Berührung komme. Leider passiert das höchst selten. Im Gegenteil durch das lange Aufschieben der Konflikte verschlimmern sie sich meistens noch.
Nun noch etwas anderes mache ich höchst ungern: neue Wege gehen, auch wenn ich das als Pfarrer immer predige. Ich sage den Leuten immer: „Ihr müsst um die Ecke sehen“. Aber selber tue ich es viel zu wenig. Da gibt es doch viel zu viele Risiken und Gefahren, die auf einen lauern und in deren Falle man hinein tappt. Angst vor Versagen und Fehler machen sich sowieso noch breit. Also was soll das?

Es ist nicht meine Gemeinde!

(c) sxc.hu/michelini
(c) sxc.hu/michelini

Wenn ich von der Gemeinde geredet habe, wo ich gerade bin, dann habe ich immer von meiner Gemeinde gesprochen. Ich habe von ihr gesprochen, als wenn sie ein Teil von mir wäre, als wenn sie ohne mich nicht existieren kann. Dabei habe ich immer gedacht, ich bin in ihr unabkömmlich. Besonders dann, wenn man weiß, dass man der letzte Pfarrer ist, der am Ort wohnt. Ohne mich wird es vielleicht nicht weiter gehen. Aber das stimmt nicht. Und heute denke ich auch nicht mehr so. Denn es stimmt aus zweifacher Hinsicht nicht.

Auf die Spitze getrieben

„Jetzt hat er es aber auf die Spitze getrieben“ – diese Redewendung sagt man, wenn einer es übertrieben hat. „Auf die Spitze getrieben“ – das war das Thema unseres Kirchweihgottesdienstes. Dabei ging es um Zachäus, der auch auf die Spitze getrieben wurde – auf die Spitze eines Baumes. Er wollte unbedingt Jesus sehen. Doch die Leute ließen ihn nicht ran. Sie sperrten ihn aus, als den Außenseiter, als der, der anders ist als sie. Sie sperrten ihn aus, weil er ein Kollaborateur und ein Schlitzohr ist.

Zelttage in Fraureuth – emergente Kirche !?

Zelttage in Fraureuth – emergente Kirche !?

Ich habe einmal meinen Vortrag für den Zeltempfang hier vorabgedruckt, weil mir einige Gedanken ganz gut gefallen:
Zelttage in Fraureuth – hat mittlerweile schon fast Tradition. Das 3. Mal werden sie dieses Mal veranstaltet. Eigentlich sollten sie alle 3 Jahre stattfinden. Dass es dann doch vier Jahre wurden, ist einfach dem geschuldet, dass im vergangenen Jahr Zelttage in unserer Nachbargemeinde Gottesgrün stattfanden. Und zwei Zelttage im Jahr, das ist doch im Ganzen etwas zu viel.