Dem neuen Ortspfarrer von Fraureuth war es vom ersten Tage an eine Not, dass kein Gemeindeblatt vorhanden war, in welchem man leicht an die Einzelnen mit seinen Gedanken herankommen kann. Viele entziehen sich ja heutzutage dem Einfluss der Kirche. Vom Hörensagen ist noch nie etwas Gescheites geworden! In der Kirche und auf der Kanzel kann nicht alles gesagt werden, was unbedingt gesagt werden muss. Blätter werden verteilt, hinter deren Absichten man nicht gut treten kann.
Der „Heimatbote“ will Bindeglied sein zwischen Pfarrer und Gemeinde. Alles was sonst im kirchlichen Leben von Fraureuth von Belang ist, soll gebracht werden. Wenn dann sich ein unsichtbares Band um uns alle schlingt in das auch auswärtige Fraureuther – die sich ihrer Heimat gern erinnern und denen der „Heimatbote“ die Geschehnisse der Gegenwart und Vergangenheit unseres Ortes übermitteln – eingeschlossen seien, so ist ein schönes Stück auf dem geplanten Wege erreicht.
Das war die Motivation, welche veranlasste, dass meinen Vorgänger in Fraureuth Pfarrer Reindke vor etwas mehr als 80 Jahren in Fraureuth den ersten Gemeindebrief „Heimatbote“ herausgab. Er erschien offiziell monatlich, wobei der Zeitraum nicht ganz so fix war, also die Abstände etwas weiter waren. Gedruckt wurde er in der Druckerei Dassler, Die Druckerei Dassler druckte auch zur DDR-Zeit den Gemeindebrief oder besser das damals nur mögliche Kirchenblättchen. Sie druckte dieses auch für viele andere Kirchengemeinde in den damaligen Kirchenkreisen Greiz und Werdau.
Das war der Anfang der kirchlichen Medienarbeit in Fraureuth. Die Motivationen einen Gemeindebrief herauszugeben und kirchliche Medienarbeit zu betreiben, werden heute vielleicht ähnlich sein, wie vor 80 Jahren in Fraureuth. Und sicher kommen am Ende noch weitere hinzu. Alles in allem können wir sie in dem Begriff „Kommunikation des Evangeliums“ zusammenfassen, dh. sie gehören mit dazu, dass das Evangelium in unsere Welt zu den Menschen gebracht und kommuniziert wird. Es ist unsere Aufgabe die Medien unserer Zeit für die Verkündigung des Evangeliums nutzbar zu machen. In unserem nahen kirchengemeindlichen Umfeld ist es nach wie vor der Gemeindebrief, der noch viele Menschen erreicht. Interessanterweise sind da viele dabei, die zwar noch Glieder der Gemeinde sind, aber seit vielen Jahren keinen Fuß in die Kirche gesetzt haben.
Doch beim Umgang mit den Medien heißt es heute, bei der Verkündigung offen sein für die neuen Medien. Sie nutzbar machen für die Gemeinde und für die Verkündigung. Gegenwärtig sind das z.B. soziale Netzwerke und moderne Kommunikationsgeräte, wie Smartphone und Tablet-PC. Ob es dabei gleich eine teure App sein muss, sei einmal dahingestellt. Da gibt es andere Möglichkeiten. Ich weiß um die Angst viele Gemeindeglieder vor den sozialen Netzwerken, die teilweise nicht unbegründet ist. Aber dennoch ist die Präsenz der Gemeinde hier wichtig. Denn der Auftrag Jesu gilt immer und überall:
Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Matthäus 28, 19-20