Das Gebet in der Gemeinde

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Das Gebet ist der Motor jeglichen Gemeindelebens und jeglicher Gemeindeaktivität. Man kann noch so große Visionen haben, Leitlinien erstellen und sich auf Ziele hin orientieren, wenn sie nicht unter dem Gebet und dem Dialog mit Gott entstanden sind, sind sie wertlos.
Und wenn sie unter dem Gebet entstanden sind, müssen sie weiter durch das Gebet der Gemeinde getragen werden.

Dabei kann das Gebet der Gemeinde recht unterschiedliche Formen haben.

Gebet des Einzelnen

Allen voran steht das Gebet des Einzelnen für seine Gemeinde, für die Menschen in seiner Gemeinde. Dazu gehört der persönliche Lobpreis, Dank, Bitte und Fürbitte. Das ist das Gebet im „Kämmerlein“, was für das eigene Glaubensleben sehr wichtig ist. Sich selbst Zeit für Gott und für sich nehmen.

Was bestimmt die Gemeinde?

Was bestimmt eine Gemeinde in ihrem Leben, in ihrem Auftrag und in ihrem Sein? Was ist ihre Zielrichtung? Was ist ihr Gemeindeprogramm? Wohin steuert das Schiff der Gemeinde? Diese Fragen werden nicht nur von geistlichen Faktoren bestimmt, sondern von manchen äußeren Faktoren? Von Faktoren, die nichts mit Auftrag und Sendung zu tun haben, aber die in der Gemeinde präsent sind und manchmal übermächtig sind.

Die Gemeinde und ihre Kultur

Eine Gemeinde hat und braucht eine Kultur. Diese ist für das Vorgehen beim Gemeindemangement und beim Entwickeln von Visionen, Leitlinien und Zielen in einer Gemeinde von entscheidender Bedeutung.  Darum gilt es diese Kultur zu entdecken, zu pflegen und dann im Rahmen des Gemeindemanagementes weiter zu entwickeln.

Was ist aber unter der Kultur einer Gemeinde zu verstehen?
Unter Kultur ist das gesamte Umfeld und der Lebensstil der Gemeinde gemeint. Das schließt den sozialen strukturellen und gesellschaftlichen Raum mit ein, in dem die Gemeinde besteht.

Eine Gemeinde braucht Ziele!

Die Gemeinde wird oft als etwas beschrieben, das unterwegs ist. Vielleicht ein großer Bus, der auf einer Straße fährt. Ein Bus braucht für seine Fahrt ein Ziel, sonst ist seine Fahrt sinnlos. So ist es auch bei der Gemeinde, die unterwegs ist. Das große Ziel, zu dem die Gemeinde unterwegs ist, ist Gottes Ewigkeit:

Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;
4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!

Offenbarung 21,2-5

Vom großen Ziel aus definiert sich jedes Ziel, das eine Gemeinde hat bzw. sich stellt. Denn beim Unterwegssein auf dieser Erde braucht sie genauso ein Ziel, auch die Gemeinde vor Ort.

Miteinander reden und Zuhören ist wichtig beim Spirituelle Gemeindemanagement

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Gerade wenn man Neues auf den Weg bringen will, wenn man einen gemeinsamen Weg sucht, ist die Kommunikation unter den Gemeindegliedern und Mitarbeitern sehr wichtig. Sie sollte auf allen Ebenen direkt erfolgen:

  • im persönlichen Gespräch
  • in Gesprächsrunden
  • in Arbeitskreisen
  • in den Teams
  • in Diskussionsrunden
  • auf dem Papier
  • per Telefon
  • unter der Nutzung der modernen Medien
    • wie Email
    • Social Marketing wie Facebook (mit Chat,), Twitter
    • usw.

Keine Möglichkeit sollte ungenutzt bleiben!

Visionsentwicklung in der Gemeinde ist das A und O für das Spirituelle Gemeindemanagement

Der erste und wichtigste Schritt beim Spirituellen Gemeindemanagement ist die Visionsentwicklung für eine Gemeinde. Eine Gemeinde braucht eine Vision.

Eine Vision oder ein Traum “ ist eine bildhafte Vorstellung von einer Zukunft, die sich gegenüber der Realität der Gegenwart durchsetzen wird.“ (K. Douglass 2001)

Klaus-Martin Strunk

Das ist eine der schönsten aber auch eine der schwersten Aufgaben in der Gemeinde. Am Anfang stehen so und so viele oder gar keine Vorstellungen davon, wohin sich Gemeinde einmal entwickeln soll. Ähnliches machen wir ja gegenwärtig mit der Strukturdiskussion in unserer Region durch. Leider haben die Gemeinden nicht die Zeit „ihren“ Weg zu finden, sondern werden von außen unter Druck gesetzt.

Marketing darf vor der Kirche und der Gemeinde nicht Halt machen!

Das kann und wird es auch nicht. Die meisten Leute schrecken mehr vor dem Begriff zurück als vor der Sache selber. Wer genauer hin sieht, wird in der Kirche Marketing-Konzepte entdecken, ohne dass diese als solche benannt sind:

  • Martyria, Leiturgia und Diakonia
  • Kirche mit Visionen
  • Emerging Church
  • usw.

Das Kirchenmarketing oder Gemeindemarketing ist daher Mittel zum Zweck: wie kann man die beste Botschaft der Welt den Menschen vermitteln und ihnen Lebenshilfe geben.

Management und Marketing in der Gemeinde

Eigentlich sind Management und Marketing in der Gemeinde so alt wie die Gemeinde selber, nur dass man in der Bibel andere Begriffe dafür verwendete bzw. das Leiten einer Gemeinde nicht als Management verstand.

Jesus sagte zu Petrus: „Weide meine Schafe!“ (Joh 21,15ff) Damit ist durch ihn ein gewisser pastoraler Leitungssstil vorgegeben. Dieser spiegelt sich an vielen Stellen des Alten und des Neuen Testamentes wider.

Wir tun uns schwer, das Gemeindemanagement mit dem Unternehmensmanagement zu vergleichen, obwohl wir bei genauerem Hinsehen entdecken werden, dass es ähnliche Gesetzmäßigkeiten gibt.

Gemeinde – Wort und Tat gehören zusammen

In einer Gemeinde gehören die Verkündigung des Evangelium, das Helfen und das Handeln zusammen. Alles ist notwendig, damit die Gemeinde durch ihr Wirken Menschen ansprechen kann. So wird das Evangelium von Jesus Christus ansteckend. Ein neuer Lebensstil für Christen wird gebraucht. Ein Lebenstil des Füreinanderdaseins. Teilweise erlebe ich es in den Gemeinden. Dort trägt es sofort Früchte.

Es ist eine notwendige Voraussetzung für das Ausstrahlen des christlichen Glaubens, dass die Einladung zum Leben mit Jesus Christus sich mit der bedingungslosen Bereitschaft zum Helfen und Handeln paart. Aus dieser Ehe werden neue Christen hervorgehen.

Hans-Jürgen Abromeit

Standards des Spirituellen Gemeindemanagement

Es kommt immer wieder die Frage auf: Wozu braucht man das Spirituelle Gemeindemanagement? Welches Ziel wird mit ihm verfolgt? Ist es überhaupt nötigt?
In seinem Buch „Spirituelles Gemeindemanagement“ beschreibt Hans Jürgen Abromeit 5 Standards für das Spirituelle Gemeindemanagement, speziell für die Ausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrer. Ich haben diese einmal etwas umformuliert um anhand dieser Standards die Notwendigkeit des spirituellen Gemeindemanagement zu verdeutlichen.

Nachfolgeplanung in der Gemeinde – gibt es so etwas überhaupt?

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Heute morgen habe ich einen sehr interessanten Artikel über Nachfolgeplanung bei den Unternehmen gelesen. Da stellen sich für mich folgende Fragen: Ist so etwas nicht auch interessant für die Gemeinde, besonders wenn darum geht die Kontinuität der Gemeindearbeit zu gewährleisten? Ist so etwas überhaupt bei einer Gemeinde machbar?

Was ist eigentlich Gemeinde?

Ich fange einmal mit der Begriffsbestimmung, was Gemeinde ist, ganz nach meiner lutherischen Tradition an, nämlich mit der Confessio Augustana – dem Augsburgischen Bekenntnis. Da steht in Artikel 7:

VON DER KIRCHE

Es wird auch gelehrt, daß allezeit eine heilige, christliche Kirche sein und bleiben muß, die die Versammlung aller Gläubigen ist, bei denen das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente laut dem Evangelium gereicht werden. Denn das genügt zur wahren Einheit der christlichen Kirche, daß das Evangelium einträchtig im reinen Verständnis gepredigt und die Sakramente dem göttlichen Wort gemäß gereicht werden. Und es ist nicht zur wahren Einheit der christlichen Kirche nötig, daß überall die gleichen, von den Menschen eingesetzten Zeremonien eingehalten werden, wie Paulus sagt: „Ein Leib und ein Geist, wie ihr berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“ (Eph 4,4.5).