Dorf ist nicht gleich Dorf

Haus auf dem Dorf
Haus auf dem Dorf

Es ist ja gut, dass man sich bei der Kirche zunehmend mit dem Thema „Kirche im ländlichen Raum“ beschäftigt. Das Magazin 3E hat sogar dafür eine ganze Ausgabe gewidmet. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass man ein Bild von einem Dorf zeichnet, welches nur teilweise so stimmt.

Es gibt sie bestimmt in sehr großer Zahl: diese Dörfer, wo die Jugend wegzieht, wo die Abwanderung im großen Stil erfolgt, wo der letzte Laden geschlossen hat, das Bäckerauto oder der Lebensmittelhändler nur noch einmal die Woche kommt.  Die Dörfer, die mehr oder weniger aussterben, wo Sozialdienste und die Kirche die Kontaktträger sind.Doch dann gibt es auch die anderen Dörfer. Sie befinden sich vielleicht mehr an der Peripherie der Städte, aber doch von ihnen weit genug weg. Vielleicht 5 bis 15km. Sie werden wieder zum Zuzugsgebiet. Hier wird der ehemalige Bauernhof wieder ausgebaut. Das Häuschen gekauft und renoviert. Es werden neue Häuser gebaut.

Die 30 bis 60 Jährigen ziehen dorthin. Sie sind mobil. Sie brauchen zwar einerseits die Kirche vor Ort nicht, aber andererseits wollen sie an dem Ort Fuß fassen. Da kann ihnen die Kirche vor Ort helfen. Manchmal sind diese Leute nach dem sie eine gewisse Zeit „im Dorf lebten“ die Motoren für die Kirchenrenovierung usw.

Hier ist die Lebensform im Dorf mobiler. Das bedeutet aber nicht, dass die Leute nicht trotzdem ihre Kirche haben wollen. Das Gebäude als Kristallisationspunkt, als Verortung, als Heimat. Das gibt Ansätze zur missionarischen Möglichkeiten vor Ort. Dabei ist gar nicht so das große Geld erforderlich, sondern Kreativität und Freiraum, manchmal auch für das Ungewöhnliche.

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