Gemeindenetzwerk – Netzwerkgemeinden

Kirchenkreis Greiz als Puszzle
Kirchenkreis Greiz als Puzzle

Nachdem gerade eine Strukturveränderung in unserer Region vollzogen, aber noch nicht verkraftet ist (von Reform will ich nicht reden), steht die nächste schon ins Haus. Und sie wird kommen, weil sie leider notwendig ist. Sicher kling der Slogan „Umbau statt Rückbau“ optimistisch. Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre. Und gut ist es, wenn es jetzt wenigstens am Anfang nicht gleich um Strukturen geht, sondern dass man wirklich mal nach Inhalten, Chancen und Möglichkeiten fragt. Etwas sehr Wichtiges ist, dass die Mission wieder in den Mittelpunkt gerückt wird. Wir sind keine Kirche der Verwaltung, sondern sollten eine Kirche der Mission sein. Als Kirche müssen für uns die Prioritäten klar gesetzt sein, wie sie auch auf dem Kongress Kirche² gesetzt wurden: 1. Jesus – 2. Mission – 3. Gemeinde. Und dann  kommt irgend wann weit hinten vielleicht einmal die Verwaltung.

Nun stellt sich für uns aber die Frage, wie kann man als Gemeinden wirkungsvoll miteinander arbeiten. Sicher gibt es dafür die verschiedenen Modelle. Manches ist dabei nur ein Schlagwort. Aus England kommt der Begriff „Mixed Economy“. Dieses Schlagwort stammt eigentlich aus der Wirtschaft. Bei den christlichen Gemeinden heißt das, dass Gemeinden mit unterschiedlichen Modellen und Ausrichtungen nebeneinander existieren können und sich sogar gegenseitig stärken und ergänzen.
Mich erinnert das an eine Art des Gartenbaus – den sogenannten Mischkulturenanbau. Als Pfarrer auf dem Dorf hat man normalerweise einen großen Pfarrgarten. Nun habe ich ein paar Mal versucht ihn zu kultivieren und etwas Gemüse anzubauen. Dazu habe ich mir auch ein Buch  über den Mischkulturenanbau gekauft. Im Gegensatz zu dem herkömmlichen Gartenbau, wo alles einheitlich in Reihe auf ein Beet und jede Kultur für sich angebaut wird, werden bei dem Mischkulturenanbau mehrere Sorten gemeinsam auf einem Beet angebaut. So werden Salat mit Möhren angesät, Kohlrabi mit Gurken gepflanzt und anderes mehr. Ziel des Ganzen ist, dass die Kulturen sich gegenseitig im Wachstum ergänzen und beschleunigen. Ja sich sogar gegenseitig vor Schädlingen schützen. Nun meine Versuche des Gartenbaus blieben im Ansatz stecken, einfach aus Zeitgründen.

Aber diese Idee des Mischkulturenanbaus lässt sich im Rahmen von Gemeindenetzwerken und Netzwerkgemeinden im Sinne der Kirche und ihrer Gemeinden übertragen. Dann könnte man viele Ressourcen miteinander teilen, gemeinsame Mitarbeiter haben, sich gegenseitig unterstützen. Und auch wenn nötig mit Geld aushelfen. Dann wären wir wieder ganz biblisch. Voraussetzung wäre wie meistens notwendig eine gut funktionierende Kommunikation.

Wie das Ganze im Einzelnen aussieht, wird sicher von Ort zu Ort verschieden sein. Ein Einheitsmodell wird es nicht geben. Es muss immer Vorort entwickelt werden.

Ich würde mich freuen einmal darüber zu diskutieren.

1 Comment

  1. Vielen Dank für diesen schönen Beitrag! Besonders das Bild vom Mischkulturenanbau hat mich angesprochen und gedanklich weitergebracht. Eine spannende Frage ist sicherlich, wie man es schafft, in einer Region wirklich ergänzend zusammenzuarbeiten, ohne dem anderen seine „Nische“ zu neiden.

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