Jesus hat nie ein Buch geschrieben. Er hat nie eine Vorlesung vor Studenten gehalten. Er hat keinen philosophischen Klub, keine politische Partei gegründet.
Er hatte keine Armee, keine Leibgarde, kein Geld. Der Mann, nach dessen Geburtsjahr wir die Jahre zählen und dem Millionen Menschen folgen, war Zeit seines Lebens ein armer Hund. Er sagte von sich selbst, dass er nicht einmal ein eigenes Bett hatte.
Er wurde in einer geborgten Futterkrippe geboren. Er predigte in einem geborgten Boot. Er ritt nach Jerusalem auf einem geborgten Esel. Er hielt sein letztes Abendmahl in einem geborgten Saal. Er wurde begraben in einem geborgten Grab. Er beanspruchte nichts für sich. Der einzige Raum, den er beansprucht, ist das menschliche Herz. Als seine Mutter Maria in Bethlehem für ihn ein Plätzchen suchte, da hieß es: „Nichts mehr frei“. Heute haben immer noch Millionen Menschen keinen Platz für Jesus. Sie ahnen nicht, dass die Lösung seines Wohnungsproblems die Lösung ihres Lebensproblems ist.
Hätte Jesus bei ihnen mehr Platz, hätten sie weniger Probleme. Hätten sie für ihn mehr übrig, würden sich viele ihrer Sorgen erübrigen. Die Frage ist: Wie viel Platz hat Jesus in uns? Darum geht es zu Weihnachten um die Machtfrage: Wer ist bei uns der Herr im Hause? Das Johannesevangelium erzählt die Weihnachtsgeschichte so: „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden.“
Theo Lehmann