Gottesdienst in 99 Kirchen – Gottesdienstprojekt im Altenburger Land

Gottesdienst in 99 Kirchen 2014
Gottesdienst in 99 Kirchen 2014

Zum 3. Mal findet am 21. September 2014 im Kirchenkreis Altenburger Land das Projekt „Gottesdienst in 99 Kirchen“ statt. An diesem Sonntag wird in allen Kirchen des Altenburger Landes um 10.00 Uhr Gottesdienst sein. Von der Zahl der Kirchen her gesehen wird also schon deutlich, dass die meisten der Gottesdienste nicht von Pfarrern oder Pfarrerinnen und auch nicht von anderen Hauptamtlichen und selbst nicht von den Lektoren des Kirchenkreises geleitet werden. An diesem Sonntag werden viele Kirchenälteste und ehrenamtliche Gemeindeglieder aktiv in den Gottesdiensten mitwirken und diese auch leiten.

Der Tourismus und der Gottesdienst – offene Kirche um jeden Preis?

Stephansdom in Wien
Stephansdom in Wien

Ich bin gern Tourist und sehe mir andere Orte und andere Länder ab. Dazu gehören auch die Kirchen. Für mich als Christ spielt dabei nicht nur die Historie der Kirche und ihre architektonische Gestaltung eine wichtige Rolle, sondern auch die Gemeinde, die dort lebt. Ich versuche zu ergründen, wie sie ihr Gemeindeleben gestaltet. Manchmal finde ich sogar Impulse für meine Gemeindearbeit. Darum sehe ich mir die Veranstaltungsplakate an, nehme gern Gemeindebriefe mit und entdecke noch die Reste der Kulisse vom letzten Familiengottesdienst.
Es ist dann gut, sich für ein paar Minuten in eine Bank zu setzen und die Atmosphäre der Kirche zu atmen und zu einem Gebet zu finden.

Aufhören, zu sagen: „Mit der Kirche geht es zu Ende“!

Jesus am Kreuz
Jesus am Kreuz

Es gibt eine Geschichte aus der DDR-Zeit, ob sie so geschehen ist oder nicht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist sie symptomatisch für diese Zeit. Einmal wurde ein Superintendent und der Pfarrkonvent zum Rat des Kreises bestellt. Damit es wenigstens den Anschein hatte, dass er sich in der kirchlichen Materie etwas auskennt und dass es ja mit der Kirche auch langsam zu Ende geht, machte der Vorsitzende des Rat des Kreises zu dem Superintendenten und den Pfarrern eine scheinbar biblisch-fromme Bemerkung: „Naja mit der Kirche ist es ja auch Matthäi am Letzten.“ Da nahm der Superintendent seine Bibel und las dem Vorsitzenden des Rat des Kreises eben Matthäi am Letzen vor:

Die Kirche im Dorf lassen und ihr Sinn geben

Kirchen an der Donau
Kirchen an der Donau

Manchmal wird die Frage laut:  „Was sollen wir denn mit so vielen Dorfkirchen in unserem Land?“ Ist da nicht mehr Frust als Lust angesagt? Mancher stellt dann die Frage nach der Umnutzung einer Kirche, vielleicht als Wohnraum, als Tagungszentrum, als Senioren heim, als Bibliothek, als Museum und anderes mehr. Sicher manchmal ist es nicht nur eine Frage des Nutzen, sondern eine Frage der Kosten.

Bin ich Kirche?

Gemeinschaft unterm Kreuz (c) Hajo Rebers / pixelio.de
Gemeinschaft unterm Kreuz
(c) Hajo Rebers / pixelio.de

Vor kurzen kritisierte mich jemand über Facebook: Wenn die Kirche so, wie ich bin, dann ist er froh dass er nicht mehr in der Kirche ist. Das wäre nicht mehr seine Kirche. Nun gut, wenn die Kirche nur so wäre, wie ich bin, wäre es auch nicht meine Kirche. Ich bin zwar als Pfarrer ein Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche, aber ich bin eben noch lange nicht die Kirche an sich. Es ist genauso, wie wenn ein Vertreter eine Firma nach außen vertritt, so ist dieser nicht die Firma. Er bleibt ein Mensch mit seinen eigenen Interessen und Gedanken, auch wenn er im Groben die Firmenphilosophie vertreten muss.

Gottes Wort  führt uns zum Fundament des Glaubens

Gottes Wort führt uns zum Fundament des Glaubens

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Predigt am 6. Sonntag nach Trinitatis 2014 – 1. Petrus 2,2-10

Liebe Gemeinde,
in diesen Tagen bewegt uns das Schicksal unserer Schwester und Brüder von Mosul, die durch die ISIS, den militanten irakischen Terroristen verfolgt werden. Sie wurden vor die Wahl gestellt, zu konvertieren oder eine Sondersteuer zu zahlen. Anderenfalls würden sie ermordet. Seither sind nahezu alle Christen aus der Stadt geflohen. Am Ende blieb ihnen nur die Flucht, denn selbst bei einer Sondersteuer besteht ja die Gefahr ermordet zu werden.
Aus Solidarität mit den Christen aus Mosul haben jetzt viele Christen in den Sozialen Medien ihr Profil-Foto mit einem arabischen N gekennzeichnet bzw. ausgewechselt. Denn mit einem Arabischen N wurden die Häuser der Christen in Mosul markiert. Wir kennen ja so etwas noch aus unserer deutschen Geschichte. Das arabische N steht für Nazarener/Christen, also die gehören zu Jesus, dem Nazarener.

Christenverfolgung im Irak

NazarenerWir leben im 21. Jahrhundert. Eigentlich müsste doch diese Welt aufgeklärt und tolerant sein. Ja so wünschen wir uns das in Europa oder besser hier in Deutschland. Und manchmal ist die Forderung nach Toleranz so stark, dass diese, die es fordern selber wieder intolerant werden.

Doch jetzt holt uns die Weltpolitik ganz anders ein: mit Radikalismus und Terrorismus. Da gibt es eine radikale Gruppe im Irak, die hat fast über Nacht das habe Land erobert und baut ihn nun auf den Gottesstaat nach der Scharia.

Altar Gemeindehaus Breitungen

Lebe dein Leben – mit Gott!

Predigt – 5. Sonntag nach Trinitatis 2014 – 2. Thessalonicher 3,1-5

Altar Gemeindehaus Breitungen
Altar Gemeindehaus Breitungen

Liebe Gemeinde,
die Fußballweltmeisterschaft ist vorbei. Deutschland ist Weltmeister. Philipp Lahm ist als Nationalspieler zurückgetreten. Der Alltag hat uns wieder.  Ein Alltag, der viele Veränderungen in sich birgt, aber eben dadurch auch das Leben ist.
Ich möchte noch einmal auf die Fußball-WM zurückschauen. Dabei ist mir aufgefallen, dass bei ihr Religion eine sehr wichtige Rolle spielte. Wenn man einmal von solchen unqualifizierten Aussagen, wie Fußball-Gott usw. absieht, ist mir aufgefallen, dass mancher Fußballspieler sich nach einem Tor bekreuzigte oder ein kurzes Gebet in den Himmel schickte. Ja, dass die Spieler von Brasilien es als eine religiöse Mission sahen ihr Spiel zu gewinnen.

Leben in der Nachfolge Christi – Statt Rache – Liebe leben

Leben in der Nachfolge Christi – Statt Rache – Liebe leben

Gemeinde - Plakat Konfirmandenfreizeit
Gemeinde – Plakat Konfirmandenfreizeit

Predigt zu Römer 12, 17-21 – 4.Stg. n. Trin.

Liebe Gemeinde,
was wir gerade in Israel erleben, kann uns regelrecht erschüttern. Dieser Krieg zwischen Israel und der radikalen Hamas der Palästinenser. Sicher haben wir vom fernen Europa her keinen Durchblick zu dem ganzen Geschehen. Dennoch ist es schlimm, wenn Menschen sterben, auf beiden Seiten. Einen wirklichen Aufschrei gab es ja erst in Europa als ein Kreuzfahrtschiff, die Aida Diva, von weitem ein paar Splitter abbekam.
Angefangen hat diese ganze kriegerische Eskalation mit der Ermordung von 4 israelischen Jugendlichen durch die palästinensische Hamas. Und danach trat eben dieses Gesetz der Rache in Kraft, welches wir ja aus dem Alten Testament kennen: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Leider bleibt es nicht dabei, sondern es eskaliert immer mehr, so wie wir es jetzt in Israel erleben.
Und nun fragt man sich, wie kann dieser Kreislauf der Rache durchbrochen werden.
Aber Rache gibt es nicht nur hier, sondern Rache geschieht in vielen Teilen des menschlichen Lebens und der menschlichen Gesellschaft. Doch es wird uns dabei ganz schnell deutlich, dass Rache etwas ist, was nicht unbedingt das menschliche Zusammenleben fördert, sondern eher zerstörerisch wirkt.

Dorf ist nicht gleich Dorf

Haus auf dem Dorf
Haus auf dem Dorf

Es ist ja gut, dass man sich bei der Kirche zunehmend mit dem Thema „Kirche im ländlichen Raum“ beschäftigt. Das Magazin 3E hat sogar dafür eine ganze Ausgabe gewidmet. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass man ein Bild von einem Dorf zeichnet, welches nur teilweise so stimmt.

Es gibt sie bestimmt in sehr großer Zahl: diese Dörfer, wo die Jugend wegzieht, wo die Abwanderung im großen Stil erfolgt, wo der letzte Laden geschlossen hat, das Bäckerauto oder der Lebensmittelhändler nur noch einmal die Woche kommt.  Die Dörfer, die mehr oder weniger aussterben, wo Sozialdienste und die Kirche die Kontaktträger sind.

Gesunde Kirche auf dem Lande durch Mischkultur

© www.freeimages.com/Ayla87
© www.freeimages.com/Ayla87

Ich möchte diesen Beitrag mit einem Zitat von Martin Buber beginnen. Dabei habe ich dieses Zitat nicht aus einem Theologiebuch, sondern aus einem Gartenbuch, welches sich mit gesunden Gemüseanbau beschäftigt:

Ich habe keine Lehre.
Ich zeige nur etwas.
Ich zeige Wirklichkeiten, ich zeige
etwas an der Wirklichkeit,
was nicht oder zuwenig gesehen worden ist.
Ich nehme ihn, der mir zuhört, an der Hand
und führ‘ ihn zum Fenster.
Ich stoße das Fenster auf
und zeige hinaus.

Dieses Gartenbuch stammt aus der Mitte der Achtziger Jahre. Das Besondere an diesem Gartenbuch ist es plädiert für eine Mischkultur im Gemüsegarten. Dabei wird der Anbau von verschiedenen Gemüsesorten miteinander vermischt, so dass sich diese in ihrem Wuchs gegenseitig ergänzen. Natürlich gibt es auch so etwas wie ungünstige Nachbarschaften, so vertragen sich z.B. Bohnen und Zwiebeln nicht miteinander.

Kirche Greiz-Caselwitz

Kirchen im Greizer Land

Kirche Greiz-Caselwitz
Kirche Greiz-Caselwitz

Ein paar Bilder von Kirchen im Greizer Land. Es ist schon bezaubernd, wie die Kirchen den ländlichen Raum im Vogtland prägen. Sie geben gerade den Dörfern um Greiz ein besonderes Gepräge. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen – egal ob Christ oder Nichtchrist – doch in der Mehrzahl sich für den Erhalt der Kirchen in ihren Orten einsetzen.