Der Dienst in einer kleinen Gemeinde kann Sie „faul“ machen

Damit meine ich nicht, dass man als Pfarrer in erster Linie arbeitsmäßig faul ist. Sicher man kann, wenn man will, als Pfarrer 24 Stunden am Tag arbeiten. Unsere wachsenden Gemeindegebiete fordern uns Pfarrer immer mehr heraus, dass man manchmal gar nicht weiß, was man zu erst tun soll. Doch das kann genau zu einer Lähmung führen. Wenn man nicht mehr weiß, was man zu erst tun soll, macht man gar nichts mehr. Das kann sogar soweit gehen, dass am Ende die Arbeit in der anderen Gemeinde zum Alibi wird, um in der einen Gemeinde etwas nicht zu tun. Überforderung kann zur Lähmung führen.
Worum es mir eigentlich geht, ist, dass man beim Dienst in einer kleinen Gemeinde theologisch faul wird. Für den normalen Dienst in der Gemeinde muss ich doch mein Gehirn nicht strapazieren. Schließlich stehe ich doch theologisch über den Gemeindegliedern und kann aus dem Fundus meines Studiums viele Jahre und Jahrzehnte schöpfen. Selbst den Laientheologen der Gemeinde bin ich noch lange überlegen. Sind denn in einer kleinen Gemeinde überhaupt hohe theologische Standards gefragt? Geht es nicht hier vielmehr um Beziehung, um Miteinander und um Gemeinschaft?
Und es ist doch meine Gemeinde!

Denn ich bin ein Teil von ihr. Ich bin, um es mit einem biblischen Bild zu sagen, ein Glied am Leib Christi. An der Gemeinde habe ich Anteil, wie ich an meiner Familie Anteil habe. Denn ich brauche die Menschen in der Gemeinde. Nicht nur ich bin für die Menschen da, sondern die Menschen sind genauso für mich da. Ich brauche sie zur Gemeinschaft, um mit ihnen zu reden, zu beten, Gottes Wort zu hören, zu essen und zu trinken. Ich brauche sie als Wegbegleiter. Als Pfarrer kann ich nicht immer nur ein „geistlicher Produzent“ sein, sondern muss ebenfalls ein „geistlicher Konsument“ sein. Das ist sicher manchmal den Gemeindegliedern schwer zu vermitteln. Da habe ich Urlaub und setze mich am Sonntag in den Gottesdienst, den ein Lektor hält, um als „normales Gemeindeglied“ den Gottesdienst mit zu feiern. Jemand sagt dann: „Ach Herr Pfarrer, da hätten sie doch auch predigen können!“ Gut, das hat sich mittlerweile etwas geändert.
Eine Herausforderung Jesu an seine Gemeinde
Soziale Verantwortung in der Gemeinde

Da läuft jetzt alles beim Bau der Mauer und beim Wiederaufbau des Tempels. Den Feinden wurde das Maul gestopft. Nehemia und das Volk könnten zufrieden sein und in aller Ruhe ihre Arbeit machen. Doch gerade da werden Missstände in der Gemeinschaft aufgedeckt. In Nehemia 5 lesen wir, wie es in dieser Gemeinschaft einige Leute gibt, die sozial benachteiligt waren. Sie mussten ihr Hab und Gut, ja sogar die Arbeitskraft ihrer Familienangehörigen verpfänden, um genügend Lebensmittel zu bekommen.
Andere mussten Kredite aufnehmen, um die vom König geforderten Steuern bezahlen zu können.
In der Zeit des Aufbruchs war das alles erst einmal nach hinten getreten. Umso mehr bricht es jetzt nach vorn und wird zu einem brennenden Problem für Nehemia und seine Leute.
Spirituelles Gemeindemanagement: Leitbild

Nach der Visionsentwicklung und der Gemeindeanalyse kommt beim Spirituellen Gemeindemanagement die Erstellung eines Leitbildes.
Auch Unternehmen in der Wirtschaft, die produktiv und effizient arbeiten wollen, haben meistens ein Leitbild, nach dem sie arbeiten.
Wikipedia definiert das Leitbild für ein Unternehmen folgendermaßen:
Ein Leitbild ist eine schriftliche Erklärung einer Organisation über ihr Selbstverständnis und ihre Grundprinzipien. Es formuliert einen Zielzustand (Realistisches Idealbild)[1]. Nach innen soll ein Leitbild Orientierung geben und somit handlungsleitend und motivierend für die Organisation als Ganzes und die einzelnen Mitglieder wirken. Nach außen (Öffentlichkeit, Kunden) soll es deutlich machen, für was eine Organisation steht. Es ist Basis für die Corporate Identity einer Organisation. Ein Leitbild beschreibt die Mission und Vision einer Organisation sowie die angestrebte Organisationskultur. Es ist Teil des Normativen Managements und bildet den Rahmen für Strategien, Ziele und operatives Handeln.
Quelle: Wikipedia
In ähnlicher Form gilt das für die Gemeinde. Eine Gemeinde sollte ihr Selbstverständnis und ihre Grundprinzipien festlegen, damit sie eine Orientierung für ihre Zukunft hat.
Gemeinde wächst von unten
Irgendwo im entkirchlichten Osten Deutschlands steht eine Dorfkirche. Sie ist so gut wie dem Verfall preisgegeben. Nur noch ein älteres Ehepaar schaut ab und an nach dem Rechten. Einen Kirchenvorstand gibt es lange nicht mehr. Gottesdienst war höchstens mal noch einer am Heiligen Abend. Man konnte fast davon sprechen, dass die Kirche hier aufgegeben war. Es ist eine Situation, wie wir sie an manchen Stellen im Osten finden. Aber eben nicht überall. Vielerorts sind die Gemeinden zwar klein und doch besteht ein reges Gemeindeleben. Aber wie ging es hier weiter? Wurde die Kirche endgültig geschlossen?
Vielleicht noch etwas zur Situation des Ortes. Er besteht seit fast zwei Jahrzehnten aus zwei Teilen, dem alten Dorf und einem modernen Wohngebiet, welche aber wenig Verbindung miteinander haben.
Gastfreundschaft – Christentum – die Religion eines Fressers und Säufers!?
Das war der Vorwurf, den die Feinde Jesu ihm gegenüber gemacht haben. Er sei ein Fresser und Weinsäufer (Mt. 11,19). Es ist etwas dran, dass Jesus mit vielen Leuten Tischgemeinschaft hatte. Er saß mit ihnen am Tisch, aß und trank, redete mit ihnen über ihre Sorgen und Nöte und über das Reich Gottes. Wir finden ihn am Tisch bei der Hochzeit zu Kanaan, bei dem Zöllner Matthäus, bei dem Zöllner Zachäus, bei Maria und Martha, beim Passamahl und noch an vielen anderen Stellen. Immer isst und trinkt er mit den Menschen, hat Tischgemeinschaft, kommt ihnen so nahe und bringt ihnen das Evangelium: „Heute ist diesem Haus Heil widerfahren!“ (Lukas 19,9).
Auch der nachösterliche Christus offenbart sich den Emmaus-Jüngern bei der Tischgemeinschaft und mit seinen Jüngern sitzt er als der Auferstandene zu Tisch (Johannes 21).
Mir wird hier deutlich, dass der Glaube an Jesus Christus ein ganzheitlicher Glaube ist, der Leib, Seele und Geist umfasst. Genau dieses ist für die Gemeindearbeit von sehr großer Bedeutung. Es ist daher wichtig, dass wir ganz neu unseren Augenmerk auf die Gastfreundschaft richten.
Jesus Christus- gestern und heute und in Ewigkeit – wie gewiss bin ich meines Glaubens? – Predigt zu 2. Timotheus 1,6-10
Es ist uns gegeben zu genießen
An seinen Freund und Mitarbeiter Timotheus schreibt der Apostel Paulus
17 Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen;
18 dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien,
19 sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen. – (Tim 6,17-19)